Chapter 12

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So schnell wir konnten suchten wir den Hafen ab. „Da ist es !", nacheinander sprangen wir die Stufen zum Steg hinab. Rhodey sprang rüber ins Boot und hielt mir helfend seine Hand hin. „Danke.", murmelte ich und kletterte aufs Deck. „Was denkt ihr wie viel Zeit uns bleibt ?" „Nicht so viel, wie wir gerne hätten.", vermutete Tony und kletterte in die Fahrerkabine. „Wer von euch hat nen Bootsführerschein ? Ich zumindest nicht.", und schon kabbelten sich die zwei darum wer denn das super krasse Rennschnellboot fahren durfte. Als sie dann anfingen Schere Stein Papier zu spielen, konnte ich nur entsetzt den Kopf schütteln.

„Rhodes fährt und jetzt los." „Felicity, Leinen los.", ich sprintete wieder aufs Deck, löste die Leinen und geschickt steuerte uns der Leutnant aus dem Hafen heraus und steuerte auf das offene Meer zu.

„Wenn er mit der Position recht hat, dann sind wir zwanzig Minuten von Pepper entfernt.", meinte ich und sah zu meinen beiden Mitstreitern. „Wir müssen auch das mit dem Vizepräsidenten klären, oder ?" „Ja.", stimmte Tony zu. „Ich frag mich, wen ich gerade über Felicitys Handy anrufe.... Oh, den Vizepräsidenten !", Tony grinste. „Seit wann hast du mein Handy ?" „Seitdem ich es dir nicht wiedergegeben habe." „Ich mag dich nicht." „Doch das tust du.", selbstsicher nahm Tony das Handy ans Ohr.

„Wieso hat er eigentlich seine Nummer ?", wollte ich nun an Rhodey gewandt wissen. „Es ist Tony...", während dieser nun versuchte dem Vizepräsidenten klar zu machen, dass mal wieder irgendein Verrückter die Welt zerstören wollte, oder einfach nur verwirren wollte, oder was auch immer das Hauptziel von Killian war, analysierte ich die Fahrmechanik des Bootes und wie man es steuerte. Vielleicht würde es in zwei drei Minuten ganz nützlich sein.

Ich konnte nur noch bemerken, wie Rhodey den Präsidenten anscheinend zu Tode erschreckte, als er ihm klar machte, dass der Anzug des Iron Patriot zwar beim Präsident war, aber keines Wegs Rhodey darin steckte und er als trojanisches Pferd dem Präsidenten was antuen würde, sobald sich deren Flugzeug in der Luft befand.

Während ich nun wieder Platz nahm und Rhodes aufgelegt hatte drehte sich dieser nun zu Tony um. „Tony wir müssen uns entscheiden, entweder retten wir Pepper, oder den Präsidenten. Wir können leider nicht beide retten." „Sir ? Neuigkeiten aus Malibu. Die Kräne sind da und der Keller wird in diesem Moment freigelegt.", erklang die Stimme von Jarvis und ich biss mir auf die Unterlippe. „Okay.... Was ist mit dem Anzug, den ich anhabe ?" „Der Anzug ist jetzt bei 92%", Tony riss sich die zwei Kabel ab, die er an das Schiff gekuppelt hatte um den Anzug zu laden. „Das muss dann wohl reichen...", besorgt sah ich ihn an.

„Komm Columbus, ich brauch dich.", damit pellte Tony sich aus seinem Anzug, dieser schloss sich wieder und ich folgte ihm unters Deck. „Was hast du vor, Tony ?" „Alle oben im Flugzeug retten." „Und wie willst du das anstellen ? Wer weis, was die da oben geplant haben ?" „Genau deswegen, gehe nicht ich rauf, sondern der Anzug. Hilf mir mal schnell beim Verkabeln.", aus seiner Tasche zerrte er ganz viel Kabelkram, als auch eine art Headset mit zwei flachen Scheiben, die vor das Gesicht kamen.

Seufzend versuchte ich mein innerliches technisches Genie raushängen zu lassen und schloss die Kabel aneinander, die von Tonys Handschuhen, Schuhen und dem Headset ausgingen während er sich an sämtliche Körperstellen irgendwelche Sensoren klebte. „Wünsch mir Glück.", murmelte er, als er das System startete. „Mach ich."; kurz klopfte ich ihm auf die Schulter, da startete auch schon hinter mir an deck der Iron Man Anzug in die Luft. Schmunzelnd trat ich aus der Kabine und schloss die Tür.

„Na Rhodes, wie siehts aus." „Nicht so gut wie gedacht.", murmelt er. Mittlerweile hatte er sich vor das Steuer gesetzt und ich setzte mich neben ihn. „Kann man den Flieger von hier aus sehen ?" „Leider nein. Er startet südlich.", seufzend lehnte ich mich zurück.

„Und wir fahren jetzt weiterhin Richtung Pepper und hoffen, dass Tony das mit dem Präsidenten auf die Reihe bekommt ?" „Das hoffen wir nicht nur, das wird er.", ich nickte leicht. „Aber wir können die Zeit in der wir eh nichts machen können ja mal nutzen um uns besser kennen zu lernen. Woher kommst du ?", freundlich sah er mich an. Wahrscheinlich versuchte er nur mich abzulenken, dass ich nicht zu viel über unsere aktuelle Mission nachdenken musste, doch tatsächlich half es.

„Ich komme aus einem Dorf außerhalb von New York. Dort gibt es mehr Kühe als Einwohner und wir werden vom Pfarrer unterrichtet. Heute würde er mich wahrscheinlich zum Teufel jagen für die Person zu der ich mich entwickelt habe.", kichernd sah ich kurz aus dem Fenster. „Da es keine Person in meinem Alter gab, hatte ich praktisch Privatunterricht. Die ganzen Freunde die ich hatte, waren die paar Jungs mit denen mein älterer Bruder Samiro abhing. Naja wirkliche Freunde waren das auch nicht... Unser Dorf ist recht altmodisch veranlagt was die Rolle der Frau angeht. Natürlich erhält jeder bei uns Bildung, aber während die Jungs draußen mit den Vätern im Wald arbeiten, oder auf dem Feld schuften, sollten wir Mädchen helfen zu Putzen, haben kochen gelernt und haben die Tiere gefüttert. Ganz klassisch halt doch mir hat das ganze noch nie so wirklich gepasst. Mein Bruder hatte mit seinen Freunden immer dieses wilde Leben. Sie sind Tagsüber einfach irgendwann raus in den Wald gerannt, haben Bogenschießen gelernt, oder Messerwerfen, sind auf die höchsten Bäume geklettert oder sind so schnell sie nur konnten durch den Wald gerannt und genau das wollte ich auch, doch niemand dachte, dass ich dazu fähig sei. Erst als ich Sammy verprügelt habe, haben sie festgestellt, dass auch ein Mädchen im Wald rumrennen darf.", schloss ich grinsend ab.

„Das klingt wie aus einem schlechten Disneyfilm.", lachte Rhodey. „Ja ? Nicht wahr ? Ich glaube deswegen nennt Tony mich auch Merida. Nicht, dass der Film schlecht ist, aber er ist recht ähnlich gestrickt." „Hat sich deine Mutter auch in einen Bären verwandelt ?" „Das macht sie regelmäßig, wenn ich nicht pünktlich zuhause bin, oder wieder irgendwer kommt um mich zu verhaften.", ich grinse. „Euer Dorf klingt wirklich sehr rückschrittlich." „Das ist es nur auf zwischenmenschlicherbasis. Wir sind wahrscheinlich das Dorf mit dem schnellsten Internet und allein ich und mein Konto sind dafür verantwortlich, sonst hätte ich es wohl nie geschafft mich in S.H.I.E.L.D. zu hacken.", nun musste auch Rhodey lachen.

„Und so bist du zu den Avengers gekommen ? Einfach nur, weil du so viel Zeit mit Messerwerfen, Bogenschießen, Hacken und Rennen verbracht hast ?", ich nicke. „Schnell war ich schon immer. Früher hat Sammy mich mit seinen Freunden immer durch das halbe Dorf gejagt um mich zu ärgern. Wenn du die ganze Zeit von irgendwem verfolgt wirst, der doppelt so lange Beine hat wie du, dann wirst du über kurz oder lang sehr schnell und zäh. Irgendwann bin ich regelmäßig rennen gegangen. Nicht Joggen, sondern wirklich rennen. Was den Rest angeht ist es wohl eher Glück. Ich gelte als überdurchschnittlich Intelligent weshalb das Hacken mehr oder minder angefangen hat sobald ich das erste mal ein technisches Gerät in der Hand hatte. Beim Rest ist es noch größeres Glück. Laut Natasha und Clint sollte ich mit meiner Haltung nichts und niemanden treffen können. Sie denken wahrscheinlich ich könnte hinter mich schießen und ein Ziel vor mir treffen.", ich schmunzle leicht.

„Dann hattest du wohl das richtige Glück zur richtigen Zeit." „Ja... Das richtige Glück.", leicht sehe ich aus dem Fenster. „Übernimmst du kurz das Steuer ? Ich sehe mal nach Tony." „Klar, gerne.", werde ich von Rhodes aus den Gedanken gerissen und rutsche schnell rüber um seinen Platz einzunehmen. Nach nichtmal zwei Minuten kommt er wieder und setzt sich diesmal neben mich. „Das hast du dir gut abgeschaut.", er grinst. „Und ?" „Er hat alle gerettet. Der Präsident fehlt aber. Allerdings hat er die Iron Patriot Rüstung davon fliegen sehen. Er vermutet, dass sich der Präsident darin befindet und irgendwo hin gebracht wird. Da wir nicht wissen wohin, müssen wir jetzt erstmal weiterhin Richtung Pepper an die Küste.", ich nicke und er weist mir den Weg.

Kurz darauf kommt auch Tony zu uns. „Gute Arbeit, Iron Man." „Danke, das konnte ja nur eine erfolgreiche Mission werden.", grinste er selbstverliebt. „Nicht so voreilig ihr Zwei. Noch ist nichts vorbei.", gerade ging die Sonne am Horizont unter und der Himmel verdunkelte sich. Langsamer tuckerten wir nun an eine Art Hafen für große Frachter heran. „Wir sollten auf die endgültige Dunkelheit warten. Das passt für unseren angriff denke ich besser.", schlug ich vor, während wir uns im Schatten eines großen Containerschiffes zum Anlegen bereit machten. „Gute Idee, Columbus." 

Narcissist - In einem Jahr zum Narzisst [Loki FF] [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt