What if?

Kapitel 11

Die nächsten Tage, liefen immer gleich ab. Till trainierte wie ein Bessener und ich zerbrach mir immer noch den Kopf, über sein Verhalten. Mit Kasimir wurde es auch nicht wirklich besser. Irgendwie war ich immer so schnell genervt von ihm, dass ich die Gespräche auch nur so kurz wie nötig hielt.
Heute war das Entdecker - Modul von Hauser. Dieser Typ war so ein Tyrann. Er scheuchte einen im Sportunterricht immer wie ein Irrer umher. Ich hoffte heute würde es wenigstens ein bisschen entspannter zu gehen.
"Willkommen zu dem Modul Entdecker. Hier werdet ihr die Möglichkeit haben neue Sportarten auszuprobieren. Dafür habe ich unsere Profilsportler auf Zettel geschrieben und ihr Einsteiner werdet jeweils einen Namen ziehen. Ganz wichtig : Es wird NICHT getauscht ist das klar?!" Alle murmelten ein ja. Alleine wie er schon Einsteiner gesagt hatte, ließ in mir die Wut hochsteigen. Aber gut ich hatte einen Plan und den ließ ich mir ganz sicher nicht von ihm kaputt machen. Also ging es los. Ich zog Flora. Toll die war doch gar nicht da. Dann war das wohl das Freilos. Ich brauchte Tills Namen, dann musste er einfach mit mir reden. Ich sah wie Caro und Pit gerade die Zettel tauschten. Pit stöhnte auf und sah zu Till. Jackpot. Also hatte er ihn gezogen. Schnell stürmte ich auf Pit zu. "Pit hast du Lust zu tauschen? Du hast doch bestimmt keine Lust mit Till Runden zu laufen oder?" "Aber du schon?" "Na klar. Laufen macht bestimmt Spaß.", sagte ich und tauschte einfach mit ihm die Zettel. Pah als ob laufen Spaß macht. Als ob ich überhaupt freiwillig Sport machen würde. Nie im Leben.
"Was machst du denn schon wieder hier?", fragte Till mich gereizt. "Der Zufall hat entschieden, dass ich heute bei dir bin.", sagte ich mit einer Unschuldsmiene. "Hausers Idee ist so bescheuert. Als ob es was bringt jemanden wie dir das Laufen beizubringen. Naja komm. Wir laufen. Und verlier ja nicht den Anschluss.", sagte er herablassend und lief einfach los. Ich hatte Mühe mitzuhalten, aber es gelang mir doch erstaunlich gut.
"Okay ich habs verstanden. Der Tillinator braucht niemanden. Aber wieso sollen alle glauben du wärst in diesem Sportcamp gewesen? ", fragte ich dann direkt drauf los. Aprupt blieb er stehen. Schnaubte einmal genervt und stürmte dann im Sprint an mir vorbei. Da kam ich natürlich nicht hinterher. Mist. Schon wieder keine Antwort bekommen. Aber ich würde nicht aufgeben.

Am nächsten Morgen traf ich Viktor in der Küche an. "Übertreiben es eigentlich alle Sportler so?" "Du meinst Till oder?" Ich nickte und schnappte mir einen Apfel. "Wieso machst du dir so viele Gedanken um ihn? Umgekehrt würde er es doch auch nicht. Till kümmert sich um niemanden." Mh. Da hatte Viktor recht. "Naja okay. Wenn jetzt jemand einen Kreislaufkollaps bekommt, würde er wahrscheinlich nicht einfach weiter rennen, aber sonst interessieren ihn doch andere Leute nicht.", ergänzte er noch und ließ mich nachdenklich in der Küche zurück. Viktor hatte mich da gerade auf eine grandiose Idee gebracht. In der Schule tüfftelte ich meinen Plan aus und setzte ihn dann nachmittags direkt in die Tat um. Das würde ein Spaß werden.
Um 15 Uhr war ich im Stadion, da ich wusste, dass Till gleich zu seiner Trainingssession kommen würde. Ich sprühte mir mit einer Sprühflasche Wasser ins Gesicht und unter die Axeln, damit es so aussah ich würde schwitzen. Dann rannte ich eine halbe Runde und wartete, bis ich ihn um die Ecke kommen sah. Dann lief ich los und da ich bei Sport immer direkt rot wurde, sah ich jetzt schon echt fertig aus. "Hey Körperklaus alles fit?" Ich japste extra viel und laut. Und es wirkte tatsächlich. Er kam besorgt auf mich zu. "Mach mal ne Pause, sonst kippst du hier gleich noch um." Ich stützte mich auf den Oberschenkeln ab. "Ist dir schlecht? Oder schwindelig? Hast du genug getrunken und gegessen?" Er schien ernsthaft besorgt zu sein. Jetzt tat mir mein Plan fast Leid. "Hier trink mal nen Schluck.", dabei reichte er mir seine Trinkflasche. Ich setzte mich auf den Boden und nahm einen Schluck. Dann musste ich lachen. "War das nur Show oder was? Alter, das war nicht lustig!" Und schon wieder rannte er direkt weg. Ach man ey!