Tills Sicht:
Martha machte mich fertig. Die Aktion eben war echt uncool. Ich dachte wirklich sie würde jeden Augenblick umkippen. Dabei wollte sie wieder nur an Informationen ran kommen. Ich verstand sie einfach nicht. Wieso machte sie sich so einen Kopf um mich? Ich war doch nur Till der Einzelgänger. Der Tillinator. Der Sündenbock für alles. Ich war nichtmal nett zu ihr und doch versuchte sie es immer wieder. Ganz in Gedanken versunken merkte ich erst spät, dass vor meiner Nase meine Trinkflasche auf dem Boden stand. Als ich meinen Blick hob, sah ich bestimmt 10 Flaschen hintereinander stehen. Das sah nach einer Martha Aktion aus und wie aufs Stichwort trat sie neben mich. Sie hatte sich links hinter einer Hauswand versteckt. "Ich wollte sie dir wenigstens zurück geben.", sagte sie. "Das seh ich.", sagte ich schon wieder so kühl. Man wieso musste ich auch immer direkt so misstrauisch sein. "Was ist mit den anderen Flaschen?", fragte ich dann etwas sanfter. "Ich dachte, die eine Flasche könnte etwas Gesellschaft vertragen. Die wirkte ein bisschen einsam." "Ich habs schon verstanden.", sagte ich leise. "Nein! Ich wollte damit nicht sagen, dass du ne Flasche bist, sondern..", sie suchte nach den passenden Worten. "Jeder hat mal Probleme. Ich bin voll davon, aber es tut auf Dauer einfach nicht gut, alles mit sich selbst auszumachen.", sagte sie und ihr Blick wirkte plötzlich so weit weg. So, als würde sie aus Erfahrung sprechen. Doch dann fing sie sich wieder. "Vorschlag: Jeder von uns darf dem anderen drei Fragen stellen und dieser muss sie ehrlich beantworten." "Wer sagt denn, dass ich was von dir wissen will?" "Jetzt hab dich nicht so.", kam es von ihr. "Du darfst auch anfangen.", bot sie mir an, als ich immer noch nichts sagte. Ich musste schmunzeln. Sie gab wohl nie auf. "Okay. Woher hast du die ganzen Flaschen?" Sie lachte. Mit so einer simplen Frage hatte sie wohl nicht gerechnet. "Aus dem Supermarkt." Ich konnte mir schon denken, wie ihre Fragen aussahen, deshalb war ich auch etwas angespannt. Ich wollte ihr nichts von meiner Familie erzählen. Das ging sie wohl wirklich nichts an. Zu meiner Überraschung fragte sie aber dann, "Was ist deine Lieblingsfarbe?" "Zählt grau?", fragte ich zurück und wir mussten beide lachen. Es war wirklich angenehm mit ihr Zeit zu verbringen und ich begann langsam meine Mauer, bröckeln zu lassen. Sie war doch nicht so ein Kampfhund, wie sie sich nach Außen gab. Eher ein süßes Schoßhündchen.
"Okay. Ich bin wieder dran.", sagte sie, nachdem ich ihr mein sportliches Highlight erzählt hatte. Mittlerweile saßen wir nebeneinander auf einer Bank im Park und aus den ursprünglichen 3 Fragen, waren gefühlt 100 geworden. Sie fragte, aber immer noch nicht nach dem Sportcamp oder nach meiner Familie. Wofür ich ihr auch echt dankbar war. "Steht unsere Lernpartenschaft eigentlich noch? Ich meine bisher haben wir sie ja nicht wirklich genutzt." "Wir sind Lernparten?", fragte sie schockiert und sah mich entsetzt an. Ich legte den Kopf schief. Ich sah ihr direkt an, dass ihre Reaktion nicht ernst gemeint war "Du bist so ein Kampfhund. Und echt nicht gut erzogen.", lachte ich. "Ey!" "Na was war das denn vorhin für eine Aktion im Stadion?! Das war echt nicht cool." "Ja okay das war wirklich blöd. Tut mir leid. Aber... Ein bisschen witzig war es schon.", schmunzelte sie wieder. Auch mich steckte sie damit an. "Ja ein bisschen vielleicht schon.""Also was ist jetzt?", fragte ich sie nach einer kurzen Pause. "Was?" "Na Lernparten wir beide?" "Von mir aus. Also wenn du noch willst, nachdem ich dir so dämlich hinterher gelaufen bin." War da gerade echt Unsicherheit in ihrer Stimme? "Ist schon okay, Ich bin ja Sportler, da ist es normal, dass einem die Mädels hinterher laufen.", sagte ich ernst. Sie prustete los "Ja klar, weil du Prinz Charming bist was?" Ich lachte auch auf. Es war ja offensichtlich, dass mir niemand hinter her lief. Mit dem bösen Till, wollte halt niemand was zu tun haben. Naja bis auf Martha.
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What if?
FanfictionTill war schon immer der Anführer, der Chef. Egal ob in seiner Gang, in der Staffel oder bei dem Krieg zwischen den Sportlern und den Einsteinern. Doch was passiert, wenn ihm plötzlich alles genommen wird? Was ist, wenn ihm nichts mehr bleibt außer...