Kapitel 4.1 + 4.2

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Kapitel 4.1

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Da saßen wir, immer noch auf dem feuchten Waldboden, aneinandergekuschelt. Zugegeben das zwischen uns ging ziemlich schnell, aber ich wollte ihm nicht nochmal einen Korb geben. Und um ehrlich zu sein, also..naja eigentlich war ich schon in ihn verliebt. Nicht nur ein bisschen. Chris war ein toller Mann, toller Charakter, tolle Ausstrahlung und dazu sah er auch noch gut aus. Ich hatte mich ziemlich in ihn verguckt. Nach ein paar weiteren Minuten der Stille nahm ich Chris schließlich den Zeitungsartikel aus den Händen und las ihn mir noch einmal durch. Chris strich mir gerade sanft über den Kopf, was mir sehr gut tat, denn im Moment war im dabei, zu verzweifeln.

"Chris kann es sein dass das rote Kreuz einem tieferen Sinn hat? Hat es der Mörder gemalt? Wenn ja warum? Ich kenne alle Berichte die über Neles Tod erzählen, und mir ist nie etwas von einem roten Kreuz aufgefallen. Vielleicht ist es doch unwichtig.."

"Und was wenn nicht?"

Chris war mittlerweile aufgestanden und nun lief er an die genaue Stelle, an der man Nele ermordet hatte. Immer wieder stiegen mir Bilder in den Kopf, wie ein Filmriss. Nele, wie sie aus einer Flasche Wodka trinkt und dann angeekelt das Gesicht verzieht. Auf einmal musste ich schmunzeln. Um ehrlich zu sein, meinen ersten Kuss hatte ich nicht mit einem Jungen. Sondern mit Nele. Wir hatten beide Angst davor, das erste Mal einen Jungen zu küssen. Also hatten wir uns geküsst. Eigentlich total komisch, uns machte es jedoch nichts aus. Wir 'waren' eben beste Freundinnen. Wie sagt man bei einer Hochzeit so schön? "Bis das der Tod euch scheidet". Genauso war es auch bei Nele und mir gewesen.

Kapitel 4.2

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Der heute Tag ging schnell vorüber. Chris und ich waren circa 4 Stunden im Wald, und hatten darüber nachgedacht, was das rote Kreuz bedeuten könnte, und ob es überhaupt etwas bedeutete. Ich selbst war geteilter Meinung. Einerseits wusste ich nicht, wieso Nele in ihre Jacke ein Kreuz gemalt haben könnte, und wenn ja, warum. Ich fragte mich jedoch auch, was es hätte bedeuten sollen, wenn der Mörder es gewesen sein sollte. Eigentlich schaute man doch darauf, keine Spuren zu hinterlassen. Wir hatten alles besprochen, und wollten am nächsten Tag mit unseren Forschungen beginnen.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und schaute auf die Uhr. Es war gerade einmal 6:30 Uhr, Chris und ich würden uns erst um 9 Uhr treffen. Da ich zu aufgeregt war, um weiterzuschlafen stand ich auf und setzte mich an meinen Computer. Ich wusste, dass das, was ich nun vorhatte irre war. Ich ging auf Google, gab ein: 'Rotes Kreuz bei Mordopfern' und klickte zögernd auf Suchen. 19 Einträge. Na, wenigstens etwas. Ich arbeitete mich durch, etwas brauchbares fand ich jedoch nicht. Doch, der letzte Eintrag. Ein Blog eines Mädchens. 16 Jahre alt. Ich las und las, und je weiter ich kam desto schockierter wurde ich.

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Das Mädchen erzählte von ihrer Angst, umgebracht zu werden. Der Mann, der es tun wird, wenn sie etwas sage, werde ihr ein rotes Kreuz, irgendwo an ihrem Körper oder ihren Kleidungsstücken, aufzeichnen, habe sie gehört. Das wäre ein Hinweis. Man solle danach suchen. Denn schon bald wäre auch sie die Nächste.

Deadly TruthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt