Kapitel 4.4

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Chris rief sofort die Polizei an. Kurze Zeit später war sie auch schon hier. Ich hatte mich an einen Baumstamm gesetzt und ich konnte nicht aufhören zu weinen. Erst Nele und nun Melanie? Was hatten die beiden getan? Warum mussten sie so früh sterben? Ich wusste wirklich nicht was ich machen sollte. Ich konnte auch immer nicht fassen, das es Melanie gewesen war, die diesen Blog geschrieben hatte. Wieso hatte ich ihr nie etwas angemerkt? Und ich dumme Kuh hatte Chris noch nicht einmal davon erzählt. Ich war so verzweifelt. Sollte ich ihm überhaupt davon erzählen? -

Irgendwie musste ich wohl weggekippt sein, denn als ich meine Augen aufmachte saß ich nicht wie erwartet im Wald, sondern im Krankenhaus. Ich riss mich von den Schläuchen los, die mir die Ärzte um die Nase und ans Handgelenk gemacht hatten. Ich konnte nicht so einfach hier sitzen und nichts tun. Ich musste zurück in den Wald, nach Hinweisen auf das rote Kreuz suchen. Ich stürmte aus der Zimmertür und sprang direkt Chris in die Arme. Wahrscheinlich wollte er gerade zu mir kommen. Ich aber rappelte mich auf und rannte an ihm vorbei. Ich hörte, wie mir jemand hinterherrannte, jedoch hatte ich keinen Grund anzuhalten. Erst als ich Chris meinen Namen rufen hörte, wurden meine schnellen Schritte langsamer, bis ich schließlich zum Stehen kam. Ich drehte mich und uns ließ mich in seine Arme fallen. Sekunden und Minuten vergingen, in denen keiner von uns etwas sagte. Wieder und wieder flossen mir Tränen an den Wangen herunter. Schließlich lockerte ich die Umarmung und begann aufgeregt und atemlos zu erzählen.

Deadly TruthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt