Verhör bei einem Piraten

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ZOË
Der Pirat setzte sich auf den anderen Stuhl. Er musterte mich kurz.

"Sie sind also die selbsternannte Heldin Electris", begann er.

"Ich bin keine Heldin. Ich helfe nur Leuten in Not. Ich sehe da einen großen Unterschied, wie es mit Ihnen aussieht ist mir egal", antwortete ich bissig.

"In den Medien wird von Ihnen als Heldin erzählt, aber gut. Wir haben ein paar Fragen an Sie."

"Warum sollte ich Ihnen antworten? Sie haben mich verfolgt, angegriffen, gekidnappt und gefesselt. Sie behandeln mich wie einen Verbrecher, obwohl ich nichts, rein garnichts, gemacht habe."

"Wir wollen uns nur über Ihre Fähigkeiten klarwerden und, ob Sie eine Bedrohung sind, Zoë." Ich schwieg wütend.

"Wir wissen fast alles über Sie. Nur ein paar kleine Details, die uns noch fehlen. Ich fange mal mit der leichtesten Frage an. Woher holen sie die Elektrizität für ihre Angriffe? Wir haben nichts Technisches an ihnen gefunden."

"Wie macht Scarlet Witch ihren magischen, roten Nebel? Es ist dasselbe Prinzip."

"Sie meinen also, dass die Elektrizität aus Ihnen kommt?"

"Brauchen Sie einen Beweis?"

"Wenn Sie so nett wären."

Ich fühlte wieder nach der Spannung in mir und leitete sie in meine rechte Hand. Ich drehte die Handfläche nach oben und krümmte meine Finger. Zwischen meinen Fingerspitzen tanzten nun kleine Energiebögen umher. Ich ballte meine Hand zur Faust und die Mini-Blitze verschwanden.

"Woher können Sie das?"

"Das habe ich geübt."

"Nein, ich meine: Woher haben Sie diese Begabung?"

"Keine Ahnung. Habe ich eines Tages einfach so entdeckt."

"Agent Romanov und Agent Barton haben erzählt, dass Sie plötzlich an anderen Orten auftauchen können. Wie machen Sie das?"

Ich seufzte und wandelte meinen Körper kurz in reine Energie und huschte zur Wand, wo ich mich lässig anlehnte. Das Ganze hatte ungefähr 1/16 Sekunde gedauert.

"Ich würde sagen, so."

"Wie sind sie aus den Handschellen gekommen?"

"In diesem ... Zustand kann ich überall durch."

Als Beweis wandelte ich meine Hand wieder in reine Energie und steckte sie durch die Stuhllehne.

"Was können Sie noch?"

"Ich brauche keinen Schlaf. Ich werde nicht müde."

Ich hörte Schritte. Ich tippte auf einen Mann, 80kg, aber sportlich. Er ging in unsere Richtung.

"Wir bekommen Besuch."

Schnell huschte ich wieder auf meinen Stuhl, nur ließ ich meine Hände frei. Die Handschellen waren unbequem gewesen.

"Woher wollen Sie das Wissen?"

"Hören Sie ihn nicht?"

"Nein." Sein Funkgerät knackte. "Direktor Fury, Thor ist da. Er ist im Beobachtungsraum."

"Ihr Besucher heißt also Thor?"

Genervt stand Fury auf und verließ den Raum. Ich machte es mir gemütlich, Schlafen wollte ich nicht. Die Beine legte ich auf den Tisch.

F: "Thor, willkommen zurück."
T: "Hallo, Fury. Wer ist dies?"
N: "Sie ist ein Talent. Ihr Name ist Zoë 'Electris' Forster. Sie spielt mit Elektrizität, daher auch der Name."
C: "Es ist auch noch nicht klar, woher sie diese Fähigkeit hat. Sie sagt, dass sie sie einfach irgendwann bemerkt hat. Das ist mir aber etwas schwammig."
T: "Inwiefern Elektrizität?"
F: "Sie kann elektrische Spannungen aus dem Nichts aufbauen. Außerdem kann sie sich in eine Art hellblaues Licht verwandeln und kann dann nicht aufgehalten werden."
C: "Sie braucht auch keinen Schlaf."
N: "Könnte am Strom liegen. Ist ja sozusagen Energie."
C: "Vielleicht war ihr Vater ja irgendwie ein Talent und sie hat die Fähigkeit geerbt."
T: "Wieso nicht die Mutter?"
F: "Die Mutter ist kein Talent. Das haben wir schon überprüft. Es kann nur der Vater sein, aber der ist unbekannt."
Z: "Ihr spekuliert doch gerade eh nur. Kann ich dann gehen? Mir ist langweilig!"
T: "Kann sie uns hören?"
N: "Wir vermuten es."
Z: "Ich bin dann jetzt weg. Ciao!"

The Daughter of a GodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt