Teil 8

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PoV Stan

Ich lag noch lange in die Nacht hinein wach und dachte nach.
Ich hatte Sara noch nicht getroffen, doch warscheinlich war sie sowieso besser als ich.
Ich hatte nie Probleme mit dem Menschen, der ich war, doch immer mal wieder Zweifel.
Bill und die anderen waren die jenigen, bei denen ich mich sicher, geliebt und akzeptiert fühlte.
Ich konnte sein, wer ich wollte und war stolz darauf.
("Be who you wanna be. Be proud.")
Richie, Eddie und Bill haben mir dieses Gefühl wiedergegeben.
Ich atmete tief ein und aus.
Bill hatte ein Date mit einem Mädchen.
Das würde nichts an unserer Freundschaft ändern.
Das sollte mir reichen.

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Zwei Tage später hatte Bill sein Date.
Es war Wochenende und anstatt zu lernen, lief er die ganze Zeit in unserem Zimmer auf und ab.
Ich sah ihm von meinem Bett aus zu.
Selbst wenn Bill gestresst war, sah er unglaublich hübsch aus.
"Stan, du musst mir helfen. Was soll ich anziehen."
Ich kicherte darüber, dass Bill keine Ahnung hatte, dann stand ich auf und
holte ihm eine schwarze Hose und ein passendes Hemd heraus.
"Danke Stan."
Bill umarmte mich, dann zog er sich um.
In unserem Zimmer.
Vor meinem Augen.
Ich sah ihm zu, bis ich es bemerkte und meinen Kopf abwandte.
"Stan, denkst du, sie wollte wirklich mit mir ausgehen?"
Verwirrt sah ich Bill an.
In seiner Stimme lag so viel Zweifel, dass ich selber Angst bekam.
"Natürlich, Bill. Sie hat sofort zugesagt, oder?"
Bill seufzte, dann setzte er sich auf sein Bett und vergrub den Kopf in seinen Händen.

PoV Bill

Ich wollte jetzt nicht weinen.
Natürlich nicht, ich hatte gleich ein Date mit der tollsten Person, die ich je kennengelernt habe.
Die Matratze senkte sich.
Stan hatte sich dicht neben mich gesetzt und strich mir über den Rücken.
"Ich- ich habe Angst. Was ist, wenn sie mich angelogen hat? Wenn sie jetzt mit ihren Freundinnen irgendwo steht und mich auslacht, weil ich dumm genug war zu glauben, so ein Mädchen würde mit mir ausgehen."
Ich seufzte.
Seitdem Georgie gestorben ist, haben sich meine Verlustängste von Tag zu Tag, Jahr zu Jahr immer weiter verschlimmert.
"Hey, hör mir zu. Der Bill, den ich kenne, würde jetzt nicht zögern. Sara mag dich ganz sicher. Ich meine, wie könnte sie nicht? Ich bin mir sicher, sie würde soetwas nicht machen", beruhigte Stan mich.
Sofort fühlte ich mich besser.
Stan sagen zu hören, ich würde stark sein, gab mir tatsächlich etwas von meiner mit den Jahren verlorenen Kraft zurück.
"Danke Stan."
Mein bester Freund lächelte und gab mir einen sanften Kuss auf die Haare, als wären wir wieder dreizehn und er würde mich trösten, weil ich wegen Georgie weinte.
"So, jetzt geh auf dein Date."
Stan stand auf und reichte mir die Hand.
"Danke."

PoV Stan

Als Bill die Tür schloss, war seine Verzweiflung einem enthusiastischen Grinsen gewichten.
Doch mein Grinsen wich einem Ausdruck, der mein inneres Wohlbefinden perfekt wiederspiegelte: Schmerz.
Ich ließ mich auf mein Bett fallen und weinte, bis ich die Zeit vergaß.

Ein Klopfen an der Tür ließ mich meinen Kopf heben.
Ich stand auf und ging zur Tür.
Richie grinste mir zu.
Ich sah ihn aus verheulten Augen an.
Sah, wie das breite Richie-Grinsen von seinem Gesicht gewischt wurde.
"Stan the Man, was ist los?"

Richie schloss die Tür hinter sich und brachte mich zu meinem Bett, bevor er mich umarmte.
"Was ist los, Stan?"
Ich trocknete meine Tränen mit einem Taschentusch, dann erkläret ich, was los war.
"B- Bill ist auf ein Date gegangen, mit- mit einer Sara u- und ich ka- kann das nicht mehr."
Richie nickte und strich mir sanft über die Schulter.
"Weiß du, Stanny, Bill ist ein toller Mensch. Er würde nichts tun, was dich verletzten könnte. Du kannst vielleicht nicht ändern, dass er sich in dieses Mädchen verliebt, aber wenn du ihm sagst, wie du dich fühlst, dann nimmt er ganz bestimmt Rücksicht darauf."
Ich sah Richie an.
Warscheinlich war es das beste, was ich würde machen können.
Selbst wenn Bill mich nicht mögen würde, ich würde es nicht aushalten können.
Allein der Gedanke daran, in unser Zimmer zu kommen und Bill mit einem Mädchen kuntschen zu sehen, trieb mir wieder Tränen in die Augen.
"Beruhige dich, Stan. Trink etwas, ruh dich aus, wenn du möchtest, kann ich bei dir bleiben."
"Ja, bitte."
Richie nickte, gab mir etwas Wasser und setzte sich auf Bills Bett um zu lesen, während ich schlief.

PoV Bill

Ich lief glücklich von meinem Date mit Sara zurück und lächelte vor mich hin.
Sara war wirklich ein tolles Mädchen.
Doch irgendetwas stimmte nicht.
Ich wusste nicht was und immer, wenn mir dieser Gedanke kam, schob ich ihn zur Seite.

Ich war überrascht, Richie auf meinem Bett sitzen und lesen zu sehen.
"Rich, was machst du hier? Wo ist Eddie?"
Richie lächelte mich an, stand auf und lief an mir vorbei.
"Hey Bill, rede du mit Stan."
Ich war verwirrt, sah aber zu dem Bett meines besten Freundes.
Stan schlief, doch die Haut unter seinen Augen war rötlich. Es sah aus, als hätte er geweint.
Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter und schüttelte leicht.
"Stan. Stanny, aufwachen."
Stan sah verschlafen auf und rieb sich die Augen.
"B- Bill, hey."
Der Nudelkopf setzte sich auf und sah mich an.
Automatisch musste ich lächeln.
"Wie- wie war dein Date mit Sara?", fragte er gähnend.
Seine Stimme klang rau.
Ich seufzte.
Richie meinte, Stan müsse mit mir reden.
Das hatte Vorrang.
"Erzähle ich dir gleich, Richie war hier."
Der Ausdruck auf dem Geschicht meines Freundes wandelte sich von benommen zu wissend.
Er hauchte ein leises Oh und setzte sich aufrecht hin.
"Ja, also..."
"Er meinte, wir sollten reden. Was ist los, Stanny."
Stan sah unbehaglich aus dem Fenster, auf den Boden, nur nicht in meine Augen.
"Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll."
"Sag es einfach. Mach dir keine Sorgen."
Er nickte.
"Also Richie meinte, wenn ich es dir sage, würde es besser gehen. Ich- also ich- ach egal."
Stan lehnte sich nach vorne und wenige Augenblicke später spürte ich seine weichen Lippen auf meinen.
Ich erwiederte den Kuss nicht, schloss aber meine Augen, bis Stan sich zurückzog.
"E- es tut mir Leid, wirklich."
Stan wollte aufstehen, Tränen glitzerten in seinen Augen, doch ich hielt ihn fest.
"Stan, lass uns bitte reden.", sagte ich.
Der Lockenkopf sah mir trautig in die Augen.
"Das war es, was du mir sagen wolltest?"
"Nich nur das."
Jetzt begann Stan zu weinen.
Glitzerne Tränen kullerten seine perfekten Wagen herunter und fielen auf die in seinem Schoß gefaltenen Hände.
Ich wischte ihm eine Träne von der Wange.
"Das du mit Sara ausgegangen bist hat- hat mich echt fertig gemacht, aber ich möchte dir das nicht kaputt machen. Verstehst du? Ich habe mich echt schlecht gefühlt, weil ich dir das erst nicht gegönnt habe. Richie meinte, du-"
Was immer Stan sagen wollte ging in seinem Schluchzen unter.
"Hey, hey, beruhige dich. Wenn du möchtest, kann ich aufhören, vor dir von Sara zu reden.", schlug ich vor.
Stan nickte und ich nahm ihn in den Arm.

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Heyyyyy,
ich finde dieses Kapitel nicht wirklich so gut.
In Zukunft kommen wieder bessere. =)

Byeee💙

Vergessen♡  ~ StenbroughWo Geschichten leben. Entdecke jetzt