Trotz oder gerade wegen meiner Depressionen entscheide ich mich ein Jahr aus meinem Berufsleben auszusteigen und auf einer Farm mit National Park in Südafrika zu arbeiten. Ohne jegliche soziale Kontakte aus meinem gewohnten Umfeld und ohne Smartphon...
Sorry that I can't believe that anybody ever really Starts to fall in love with me Sorry to my unknown lover Sorry I could be so blind Didn't mean to leave you
And all of the things that we had behind
Someone will love you, but someone isn't me."
Sorry - Halsey
Als mein Wecker klingelt bin ich noch nicht ganz wach und würde ihn am liebsten wieder ausmachen. Aber ich strecke und recke mich einmal kräftig und stehe auf. Als ich mein Gesicht im Spiegel betrachte entdecke ich die Ringe unter meinen Augen, die von meiner nächtlichen Aktion gestern zeugen, leider. Die Begegnung mit Gule bei Nacht hängt mir immer noch nach und hat sich wohl unter meinen Augen niedergeschlagen. Dafür glänzt meine Haut umso mehr, als wolle sie das wettmachen und ich bin tatsächlich mal komplett pickelfrei. Als ich meine Lieblingsplaylist anmache und meine Augen schminke fangen auch diese an zu glänzen. Langsam kann ich mir wieder gut ins Gesicht gucken und danke innerlich demjenigen, der Concealer erfunden hat. Ich ziehe mein schönes weißes Schleifenkleid an und fühle mich kombiniert mit meinen neuen beigefarbenen Verbenas ganz wohl. So kann ich meine kleine Hütte verlassen und bin starklar für den neuen Tag. Hoffentlich ein Tag mit möglichst wenig Begegnungen mit Gule, bete ich innerlich und blicke dabei in den wolkenlosen afrikanischen Himmel. Die Sonne strahlt wie immer und wärmt mein kaltes innerliches Gefühl auf.
"Good morning Chiara, breakfast is ready!", ruft mir Niccolo aus dem Haupthaus zu als er mich entdeckt hat. "Good morning Niccolo, thanks. Whats my work for today?", frage ich ihn mit motivierter Stimme und laufe auf ihn zu. "Noel is already working and when you've had your breakfast just go to the snakecage that's your work for today. I heard you already got to know Sheila?" "Yes I think Noel really likes her.", antworte ich. Niccolo nickt grinsend. Nachdem ich das erste Mal wirklich richtig gefühstückt habe gehe ich in Richtung Schlangengehege und muss sagen, dass ich schon etwas aufgeregt bin. Ich habe schon ziemlich Respekt vor diesen Tieren, finde sie aber gleichzeitig auch faszinierend. Naja solange Noel dabei ist, ist alles gut. Er scheint sich ja wirklich gut auszukennen. Und von ihm muss ich auch keinen blöden Kommentar erwarten, wie es bei Gule der Fall wäre. Ich bin so heilfroh, dass ich zu Noel wechseln konnte, ich glaub mit Gule hätte ich das keinen Tag länger ausgehalten. Die Begegnungen auf der Farm, die sich nicht vermeiden lassen, reichen mir ja schon aus.
"Hi Chiara!", werde ich von der freundlichen Stimme von Noel aus meinen Gedanken gerissen. Er ist schon in voller Montur und trägt ein Safarioutfit. Die beigefarbene Hose und das locker sitzende Hemd stehen ihm echt gut. Jetzt frage ich mich, ob mein Sommerkleid so die richtige Wahl war, aber das wird schon klappen. Ein bisschen Angst habe ich ja schon vor der lieben Sheila. Sie ist schließlich eine Python! Wenn das meine Mutter wüsste. Als könnte er meine Gedanken lesen beruhigt er mich: "Don't worry I'll just show you how I work with this beautiful girl, you don't have to cuddle with her." Er guckt mich dabei freundlich an und ich muss lachen. Ich komme näher und er zeigt mir, wie er das Essen für Sheila vorbereitet. Er merkt, dass es mir nicht ganz so angenehm ist, die toten Tiere in den Eimern zu sehen und versucht mich mit Witzen abzulenken. Dann fügt er noch ernster hinzu: "So if you don't want to see me feeting her you don't have to but I mean some day this will be your job probably so..." Er überlässt mir die Schlussfolgerung und ich nicke verständnisvoll: "I'll watch, no problem." Sheila sieht so freundlich aus, aber sie ist eben auch nur ein Tier, was fressen will, wie alle anderen.
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