God heard me & sent me an american boy.

37 2 0
                                    

Noch im Halbschlaf öffne ich meine Augen als mein verdammter Wecker klingelt. 8.00 Uhr? Warum zur Hölle habe ich den gestern auf 8.00 Uhr gestellt? Mit schüttelndem Kopf stehe ich auf und setze mich direkt wieder hin. Nein ich habe absolut keine Lust auf diesen Tag und so wird das jetzt ein Jahr gehen? Ich habe es mit Noel irgendwie verkackt und Gule macht mir hier das Leben zur Hölle. Ich überlege ernsthaft eine Sekunde abzubrechen und den nächsten Flieger Richtung Heimat zu nehmen. Aber will ich wirklich wieder bei meinen Eltern einziehen? Nein danke. Ich habe das Gefühl meine Depression wird hier nur schlimmer als besser. Aber nach zu Hause zurück ist keine Option. Aber vor Gule habe ich ehrlich gesagt Angst. Was hält mich noch hier? Dem einzigen Jungen dem ich vertrauen konnte habe ich höchst persönlich das Herz gebrochen. Ich krame verzweifelt in meinem Notfallkästchen und mir fliegt ein Zettel mit einem Spruch darauf in die Hand:

Although the world is full of suffering, it is also full of the overcoming of it. - Helen Keller

Vielleicht sollte ich mir das als Vorbild nehmen und einfach weitermachen "just keep swimmming" wie Dori sagen würde. Nach diesem Motto springe ich unter die Dusche, versuche mich an den Düften meines Shampoos wie Ingwer und Kurkuma zu erfreuen und reibe mich mit dem nach Limetten und Zitronen duftenden Körpershampoo ein. Ich beschließe meine Haare zu glätten und als ich mit Föhnen, Glätten und Umziehen fertig bin, ist es schon nach 9 Uhr.

Es klopft an meiner Tür. Genervt rolle ich mit meinen Augen und ziehe mir noch schnell den letzten Träger des roten Sommerkleides über bevor ich leicht außer Atem die Tür aufmache. "Ja Gule ich muss noch frühstücken!", rufe ich während ich die Tür öffne. Der liebe Garret schaut mich erleichtert an: "I only understood "Gule" and I'm sad to dissappoint you but I'm Garret and was worried about you." Er guckt mich an und mustert mein rotes Sommerkleid und meine schwarzen Sneakers. "Worried about me?", frage ich verständnislos. "I mean you know what yesterday happened I just wanted to make sure you're alright." Ach wie lieb. Er ist wahrscheinlich immer noch besorgt, dass ich das gleiche vor hatte wie seine Frau und denkt jetzt ich sei suizidgefährdet. Naja zu ihm kann ich ja ehrlich sein. "I don't feel great", okay das ist dezent untertrieben, "but if I get suicidal thoughts again I'm gonna contact you instantly!", verspreche ich. Sein Blick wird entspannter. "That's good. Please do it, I can't do more than that and have to believe you. I am here for you. If you can't find me at the farm, my cabin is the one next to Noel's." Er lächelt mich mittlerweile an. "Thank you I really appreciate that!" Ich muss sagen, langsam fange ich echt an ihn zu mögen. "Anytime, night and day!", ruft er mir noch zu während er davon eilt zum nächsten Projekt.

Nach dem Frühstück, bei dem ich nochmal zu meiner Verärgerung einem Interview von Niccolo zu gestern Abend unterzogen wurde, mache ich mich auf den Weg zu Gules Hütte. Diesmal wecke ich ihn, ich reibe mir schadenfroh in die Hände. Beim Frühstück habe ich ihn nämlich nicht gesehen. "Klopf.Klopf", sage ich noch extra provozierend dazu, während ich bei ihm klopfe. Keine Antwort. Ich klopfe energischer. "I'm on my fucking way!", höre ich ihn angepisst rufen. "Achso du bist es.", sagt er in einem komischen Tonfall, den ich nicht ganz deuten kann, als er mich erblickt. "Willst du bei einem Stierkampf mitmachen?" Er zeigt auf mein knallrotes Sommerkleid. Ich rolle mit den Augen. "Willst du nicht einfach deinen Job machen und mein Kleid Kleid sein lassen!?" Ich gehe schon mal vor. "Hey nicht so schnell. Du weißt doch gar nicht, was heute ansteht." Er packt mich an der Schulter, was ich energisch abwimmle. "Keine Sorge ich tue dir nichts." Er scheint selbst irritiert zu sein. "Ich möchte trotzdem nicht, dass ich ohne gefragt zu werden angefasst werde.", bestimmt hebe ich meine Stimme und gucke ihm eindringlich in die Augen. "Alles klar, Prinzesschen." Er sagt das Wort "Prinzesschen" in so einem abwertenden Tonfall, dass mir fast schlecht wird. "Das hatten wir doch schon, oder?", gebe ich nicht auf.

Never Stop Fighting Like A LionessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt