Abreise

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Mittlerweile war es schon 15 Uhr, die Zweierduelle haben doch mehr Zeit in Anspruch genommen als die Organisatoren geplant hatten. Die anderen Spiele wurden gestrichen, da sich alle Teilnehmer noch heute auf den Rückweg machen mussten. Dies galt auch für Masaki, also ging er auf sein Zimmer, um seine Sachen zusammenzupacken. Seine Schmerzen vom Aufprall waren mittlerweile fast verschwunden.

>Jetzt ist das Treffen also vorbei. Mist, ich konnte Miyuki kein Stück näherkommen. Sollte ich sie vielleicht auf ein Date einladen? Aber wir leben viel zu weit auseinander, schließlich komme ich aus Kanazawa und sie aus Tokyo und ich habe gegen sie verloren. Sie würde bestimmt ablehnen, oder vielleicht doch nicht? Wieso ist das alles nur so verdammt kompliziert.<

Mit einem genervten Seufzer ließ er sich ein letztes Mal auf das Bett sinken, bis er sich schließlich auf den Weg in den Eingangsbereich machte, um sich mit den anderen seiner Schule zu versammeln. Nachdem er seinen Zimmerschlüssel abgegeben hatte, suchte er nach seinen Begleitern, doch keiner von ihnen war zu sehen. Vor dem Eingang konnte er allerdings ein bekanntes Gesicht ausfindig machen. Es war Miyuki, sie schien ähnlich wie er auf ihre Begleiter zu warten. Masaki ging also zu ihr.

„Hallo Shiba-san, wartet ihr auch auf eure Begleiter?" Sie drehte sich zu ihm um und schenkte ihm ihr bezauberndes Lächeln.

„Oh guten Abend Ichijou-san. Ja, sie scheinen wohl noch etwas länger zu brauchen. Ist es bei euch dasselbe?"

„Ja, leider. Ich dachte eigentlich ich wäre schon zu spät.", erwiderte er nervös. Ihr Lächeln ließ jedes Mal seinen Puls in die Höhe schießen. Sie fing an zu kichern.

„Ach so ist das.", sie lachte noch einmal kurz, doch dann wurde ihre Mine ernst, „Ichijou-san, dürfte ich euch um etwas bitten?"

„Ehm...natürlich.", antwortete er unsicher aufgrund ihres plötzlichen Stimmungswechsels.

„Es mag vielleicht etwas unhöflich sein, aber wärt ihr einverstanden, wenn wir uns beim Vornamen ansprechen würden? Schließlich kennen wir uns nun doch schon ziemlich lange und haben einiges an Zeit miteinander verbracht...", während sie sprach senkte sie nervös ihren Blick.

„Sehr gerne...Miyuki." Ihr Blick schoss wieder zu ihm und er konnte ihr strahlendes, aber auch errötetes Gesicht sehen. Ein warmer Schauer fuhr durch seinen Körper.

„Danke, Masaki.", voller Freude ergriff sie seine Hand und drückte sie kurz. Als ihr schließlich bewusst wurde was sie getan hatte, senkte sie beschämt ihr Gesicht und ließ hastig seine Hand los.

„Darf ich dich denn im Gegenzug auch um etwas bitten?" Diesmal war es sein Gesicht das Rot anlief.

„Natürlich."

„Würdest du dich mit mir treffen?", fragte er und wurde noch nervöser

>Bitte sag ja, bitte sag ja<, flehte er innerlich.

„Ja, es wäre mir eine Ehre.", sagte sie freudestrahlend. Ihm fiel ein Stein vom Herzen, er hätte sich nie vorstellen können, dass sie zustimmt.

„Hast du am Wochenende in zwei Wochen schon etwas geplant?", fragte er sie und fuhr sich verlegen mit seiner Hand durch die Haare.

„Ich denke nicht.", antwortete sie und schenkte ihm das Lächeln, dass ihn so bezauberte.

„Gut, dann..."

„Miyuki, entschuldige, dass du warten musstest, wir können dann jetzt los.", wurde er von Mayumi Saegusa unterbrochen.

„Lass uns alles weitere später besprechen, ich wünsche dir eine angenehme Rückreise.", sagte sie verlegen.

„Auf Wiedersehen Miyuki, komm gut nach Hause. Ich werde mich dann später bei dir melden."

„In Ordnung, auf Wiedersehen Masaki", sie lächelte ihm ein letztes Mal zu und lief dann zu ihren Begleitern. Er sah ihr noch eine ganze Weile sprachlos und überglücklich hinterher. Doch kurze Zeit später stießen seine Begleiter zu ihm und auch sie machten sich auf den Rückweg. Am Bahnhof in Kanazawa wartete Jouji bereits auf ihn.

„Hallo Masaki.", begrüßte er ihn und winkte ihm leicht zu. „Wie war die Versammlung?"

„Guten Abend Jouji, anstrengend, aber lass uns das bei mir genauer besprechen.", grüßte er zurück und lächelte ihm verschmitzt zu.

„Also dann schieß mal los, was ist passiert.", fragte er sofort als sie bei ihm zuhause angekommen waren. Masaki erzählte ihm ausführlich, was alles besprochen wurde und von den Maßnahmen, die jede Schule für sich einleiten sollte.

„Verstehe, scheint ja wirklich ziemlich anstrengend gewesen zu sein, aber habt ihr wirklich nichts anderes gemacht als euch zu besprechen?", fragte er zweifelnd.

„Doch natürlich, am zweiten Tag haben wir in Gruppen Ausflüge durch Tokyo gemacht und heute traten wir in Duellen gegeneinander an.", erklärte er Jouji, während sich seine Mine verdüsterte.

„Du hast verloren, stimmts? Gegen wen?", stellte er nüchtern fest.

„Woher weißt du das bitte? Aber ja, du hast Recht, ich habe gegen Miyuki verloren.", antwortete er ernst.

„Ich kenn dich eben ziemlich gut Masaki und dein Gesichtsausdruck sprach Bände.", erklärte Jouji amüsiert, „Also sind beide Shiba Geschwister äußerst schwere Gegner. Wie konnte das passieren?" Masaki erklärte ihm also, von Anfang an wie es dazu kommen konnte.

„Ach so, dann ist sie also nicht nur im Angriff breit aufgestellt, sondern hat auch in der Defensive einiges zu bieten. Knifflige Geschichte. Zu gern hätte ich ihre Deceleration Zone persönlich gesehen, vielleicht hätte ich dann ihre Funktion verstanden.", grübelte Jouji vor sich hin. „Aber mal was ganz anderes, konntest du dich ihr denn weiter annähern?", fragte er und wandte sich mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen zu ihm.

„Nun ja...also...ich habe sie zu einem Date eingeladen.", stotterte Masaki nervös und wurde rot.

„Hat also der Crimson Prince doch endlich die Initiative ergriffen. Freut mich für dich", erwiderte er und schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln.

„Danke. Auch für deine Hilfe.", sagte Masaki und begann ebenfalls zu grinsen. Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile über das Treffen, bevor Jouji zurück zum Wohnheim der Schule ging. Kurz nachdem er gegangen war schrieb Masaki Miyuki an, um alle Details für das Treffen mit ihr zu besprechen. Sie einigten sich schließlich darauf, dass er nach Tokyo kommen würde, schließlich hatte seine Familie dort ein Haus. Sie einigten sich noch auf die Zeit und den Treffpunkt, bevor sie beide schlafen gingen. Masakis Herz schlug immer noch schneller und in seiner Brust fühlte er eine angenehme Wärme. Mit diesen Gefühlen sank er in einen traumlosen Schlaf.

The Ice Princess and the Crimson PrinceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt