Mit Dean einzukaufen war nicht dasselbe. Er war ruhig, stimmte allem zu und ich hatte das Gefühl gleich einen Schlaganfall zu erleiden. Fynn und ich ignorierten uns allerdings seit zwei Tagen.
Ob es mich störte?
Gewaltig. Ob ich etwas in naher Zukunft dagegen tun werde?
Nein, eher nicht.
Ich konnte mich nicht beschweren. Die Ruhe die seit diesem Streit herrschte war herrlich.Und doch wollte ich, dass er sich über mich aufregte. Eine innere Unruhe trieb mich zu wahnsinnigen Gedanken und ich war am überlegen, wie ich seine Aufmerksamkeit am besten auf mich lenken könnte. Natürlich mit dem ganzen Gekreische und allem Drum und Dran, sonst würde es ja keinen Spaß machen.
Während ich also neben Dean durch Best Buy schlenderten und nach einem Radio suchte, welches meinen Kriterien entsprach, entdeckte ich einen scheinbar perfekten Fernseher. Und mit scheinbar perfekt, war wirklich perfekt gemeint.
»Ich muss diesen Fernseher haben.«, sagte ich und stellte mich direkt vor das Prachtstück. Er war ungefähr so groß wie der Fernseher meiner Eltern nur ungefähr zum halben Preis. Ich brauchte ihn.
»Er sieht gut aus. Sogar billig.«, bemerkte Dean und zuckte mit den Schultern. Er ist ein wundervolles Schnäppchen!
»Das ist jetzt dumm.«, erwiderte ich stattdessen, entfernte mich wenige Schritte und starrte auf das Gerät.
»Du wirst dich entscheiden müssen.«, stellte Dean fest. Ich redete mir ein, dass er der einzige Mensch sei der mich leiden konnte und ich es nicht versauen sollte. Dean war in vielen Hinsichten genauso perfekt wie der Fernseher.
Aber bei dem Radio handelte es sich um ein altes Modell.
Und ich liebte alte Sachen.
Vor allem Radios.
Vor allem Radios mit integriertem Plattenspieler. Ich stand vor einer wirklich schweren Entscheidung. Brauchte ich den Fernseher mehr als das Radio? Oder das Radio mehr als den Fernseher? Ich könnte mir dank dem Radio Nirvana-Platten kaufen und zusammen mit Iggy Pop singen. Ich könnte mir jede einzelne Platte von ACDC kaufen ohne so viel Geld aus zu geben.
Obwohl, ich kannte nicht einmal einen Plattenladen in der Umgebung und ein Fernseher diente doch zur Unterhaltungszwecken.
»Zähle mir Nachteile vom Fernseher auf.«, forderte ich Dean auf ohne den Blick vom Fernseher zu wenden. Es musste Nachteile bei so einem Angebot gebem.
Dean räusperte sich und betrachtete den schwarzen Bildschirm. Mein Herz pochte und ich hatte das Gefühl es gleich auskotzen zu müssen. Es war kein sehr angenehmes Gefühl. »Du wirst dir vermutlich noch einen Anschluss kaufen müssen.«
»Gut, wir gehen.« Mit einem letzten Blick auf dieses wunderschöne Schnäppchen marschierte ich davon in Richtung der Musikabteilung. Ich achtete nicht darauf ob er mir folgte, ich musste einfach so viel Abstand wie möglich zwischen mir und diesem Fernseher bringen. Nach einer kleinen Ratlosen Suche, fand ich das alte Radio. Und mein Herz setzte mehrere Schläge aus bevor es schließlich komplett versagte.
»Ich könnte versuchen es über Amazon zu bestellen.«, bot Dean mir an. Ich war einen nervösen Blick zu ihm herüber. »Es wäre bestimmt billiger als diese zweihundert Dollar die du hier hin blechen würdest.«
Übermüdet rieb ich mir die Schläfen. Das war die einzig Richtige Entscheidung, das Internet war immer billiger als die Märkte. Ich richtete den Blick wieder auf das Radio und ließ meine Wirbelsäule knacken. Ich sollte unbedingt mehr Sport machen.
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Friends in a roundabout way
HumorSie ein typischer Fall von Ausreißerin mit großen Plänen. Er ein typischer Fall von Arschloch aus der Wohnung gegen über. Obwohl die Geschichte der beiden mit Zickereien weiblicherseits und vergeblichen Flirtversuchen männlicherseits begann, entw...