Kapitel 5 - Close

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"Hey Shepard! Geiler Body!" grinste James rüber als ich auf dem Sofa neben Rex hing.
Ich grinste zurück und zeigte mit einem Daumen nach oben.
"Ich hab eine Idee!" lachte er.
"Schon wieder so brilliant? prustete ich los und setzte mich hin.
"Wir... Schließen eine Wette ab! Der stärkere gewinnt!" grinste James und man sah ein funkeln in seinen Augen.
"Ich bin Schiedsrich... Ehm.. Schiedsrichter!" klinkte sich Garrus aufgeregt ein.
"Ach James! Nur weil du stark aussiehst, heißt es nicht das du gegen Shepard eine Chance hast!" kicherte Liara, welche kaum was getrunken hatte.
"Diee Wette gilt!" rief ich mit entschlossenem Blick und zeigte mit dem Zeigefinger auf James.
Er funkelte mich grinsend an und wollte aufstehen.
Es war schon mühselig ihm dabei zu zusehen, letztendlich flog er instant nach dem aufstehen hin und blieb mit einem stöhnen liegen.
Alle die noch geistig da waren und es mitbekamen lachten lauthals los.
"Ich denke aber für heute ist mal Schluss mit lustig." sprach Liara und fing an die Crewmitglieder mit Tali transportfähig zu machen.
"Captain Rex, Sie sind scheinbar auch noch einigermaßen klar im Kopf, würden Sie sich womöglich um Shepard kümmern? Von mir lässt sie sich nie was sagen, wenn sie so stock besoffen ist, aber auf Sie könnte Shepard hören, sie mag Euch." wandte sich Liara nun an den Klon mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen.
Er schaute etwas verwirrt, damit rechnete er nicht.
"Ehm.. Ja.. Aber sicher doch, ich... kann noch gerade aus laufen. Ich bring Shepard zur Normandy und... funke meine Brüder an um sich den übrigen Trunkenbolden zu widmen." antwortete er schließlich und fasste sich verlegen an den Hinterkopf.
"Liara! Wieeeso plaudern Sie immer alles aus?" fragte ich die Asari und setzte ein sehr aufgesetztes eingestapptes Gesicht auf.
"Ihr habt ihm vorhin doch selbst gesagt, dass ihr ihn mögt." antwortete sie mit zucken den Schultern.
Darauf konnte ich nichts sagen.
Sie hatte Recht.
Rex schaute verwirrt zu mir und ich sah ihn mit einem nichtssagenden Blick an.
"Shepard, wir sehen uns morgen." verabschiedete sich Liara und ging mit Tali die besoffenen Crewmitglieder nach Hause zur Normandy bringen.
Rex stand auf und reichte mir die Hand. Unsere Blicke kreuzten sich. Er schaute mich sanft an und wartete geduldig auf meine Reaktion.
Ich zögerte kurz und nahm seine Hand dankend an. Viel zu besoffen war ich, um selbstständig geradeaus zu laufen. Er half mir hoch und stürzte mich beim Laufen.
Rex funkte seine Brüder an, um die sturz besoffenen Klone in die Quartiere zu befördern. Fives und Wolffe waren besonders betroffen, sie hatten im Kampfsaufen gegen mich verloren. Das gibt einen Mörder Kater am nächsten Morgen.
Rex und ich gingen aus dem Lokal raus und ich genoss die frische kühle Nachtluft.
Es war viel ruhiger geworden auf den Straßen und in den Gassen, es war aber auch verdammt spät. Eher gesagt verdammt früh, so ungefähr gegen 4 Uhr Morgens.
Rex hielt ein Shuttle an, verfrachtete mich hinein und setzte sich dann zu mir.
Ich war so besoffen, dass ich kurz weg nickte und meinen Kopf an seine Schulter lehnte.
"Shepard, wir sind da, aufwachen." rissen mich Rex seine Worte aus meinem Powernap.
Ich schreckte hoch und bereute die ruckartige Bewegung sofort.

Wir stiegen aus dem Shuttle und gingen an Bord der Normandy.
Rex brachte mich auf mein Quartier und dann ins Bett. Ich war so durch mittlerweile, dass ich bereits auf den letzten Schritten am einschlafen war.
Er schaffte es gerade so, mich auf mein Bett zu legen und atmete erleichtert auf, als ich im Bett lag.
Ich murmelte noch etwas unverständliches und schlief ein.

Rex:

Ich hatte es gerade so noch geschafft Shepard ins Bett zu verfrachten, als sie bereits einschlief und noch irgendetwas unverständliches vor sich hin murmelte.
Jetzt stand ich hier im Quartier dieser Kriegsveteranin die abnormal scharf war und wusste nicht, was ich nun tun sollte.
Sollte ich hier bleiben, falls es ihr schlecht ging? Sollte ich besser verschwinden, damit am nächsten Morgen eine peinliche Erkenntnis erspart bliebe?
Ich wusste es nicht, schüttelte den Kopf und fasste mir an die Stirn.
"Rex..." hörte ich Shepard ins Kissen nuscheln. Es überkam mich jedes Mal ein wohliges Kribbeln, wenn sie meinen Namen aussprach. Das war bereits bei unserer ersten Begegnung so. Wenn sie mich ansah, schossen tausende von Blitzen durch meinen Körper und ich hatte das Bedürfnis mich ihr zu nähern und ihr tief in ihre wundervollen hell-grauen Augen zu schauen.
Ich seufzte. Ob sie das gleiche für mich empfand oder ob es nur auf freundschaftlicher Ebene bleibt?
Ich sollte weniger nachdenken, definitiv!
Shepard bewegte sich im Bett hin und her und mein Blick glitt über ihren schlanken, muskulösen Körper. Allein der Gedanke an Shepard in Aktion, wie sie sich elegant im Kampf bewegte, ließ mir Hitze in den Kopf steigen. Wäre da nicht ihre Rüstung gewesen, wäre ich erst recht nicht mehr in der Lage gewesen zu kämpfen. Oder auch bei den Besprechungen und der Erarbeitung von Schlachtplänen war ich völlig überfordert damit, ihr so nah zu sein und nicht die Kontrolle über mich zu verlieren.
Ich überlegte nun, ob ich besser bei ihr blieb und wenn ja, wo ich schlief oder ob ich besser gehen sollte.
Auf dem Sofa konnte ich nicht schlafen, es war dafür zu kurz, Shepards Bett allerdings war groß und einladend. Sollte ich... ?
Shepard knurrte leise und setzte sich auf.
Ich starrte sie erschrocken an und sie mich mit einem unfassbar müden Gesicht.
"Rex verdammt. Was sitzen Sie da so rum?" fragte sie verschlafen und auch den Alkoholspiegel konnte man hören.
"Ehm... Ich... Ja... Ich... Wollte gerade gehen... Ehm..." stammelte ich verlegen und ertappt.
"Wo wollen Sie denn bitte um diese Uhrzeit hin? Kommen Sie ins Bett schlafen..." gab sie von sich und ließ sich auf den Rücken fallen um sich dann auf den Bauch zu drehen.
Hatte Shepard gerade...?
Ich zögerte, nahm aber dann meinen Helm ab und zog möglichst leise meine Rüstung aus. Den Druckanzug ließ ich an und ging leise auf die andere Seite des Bettes.
Nach kurzem zögern legte ich mich auf das Bett und drehte mich mit dem Rücken zu Shepard auf die Seite.
Ich hörte etwas Rascheln, spürte plötzlich einen Arm, welcher sich um meine Taille legte und wie sich jemand an mich ran zog.
Mein Herz fing an wie wild in meiner Brust zu klopfen und das Adrenalin schoss mir durch die Adern.
Shepard so nah an mir zu spüren... Ich wusste nicht was ich tun sollte.
"Rex..." hörte ich Shepard ganz leise flüstern und ich spürte ihren ganzen Körper an mir.
Ich überlegte was ich tun sollte.
Shepard selbst war schon lange wieder am schlafen und wird es nicht bewusst gemacht haben. Meine linke Hand glitt zu ihrem Arm und ich umschloss ihre Hand.
Sie hatte so zarte Hände, durch den Krieg waren sie etwas rauh, aber sie fühlten sich schön an. Ich strich sanft mit meinem Daumen über ihre Finger und genoss jede Sekunde der Berührung.
Innerlich kämpfte ich mit mir, ich wusste nicht, wie ich mich richtig verhalten würde. Normalerweise würde ich so niemals handeln, aber mein Hirn klinkte sich aus und mein Herz tat einfach das, was es für richtig hielt. Und das sorgte dafür, dass ich mich vorsichtig und langsam umdrehte, meinen Arm um Shepard legte und sie ganz nah an mich heran zog.
Ich schloss die Augen, lehnte meinen Kopf an ihren und genoss in vollen Zügen diese Nähe.
Konnte dieser Moment bitte niemals vorbei gehen?
Mein ganzer Körper kribbelte, füllte sich mit wohliger Wärme und schrie nach mehr.
Irgendwann schaffte ich es endlich zu Ruhe zu kommen und schlief ein.

Die Narben der Schlachten (abgebrochen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt