Kapitel 6 - Feelings

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Ich beendete den Kampf mit James und trainierte für mich weiter.
Nach drei Stunden intensivem Ganzkörpertraining entschloss ich mich, es für heute sein zu lassen und zog mich auf mein Quartier zurück.
Dort angekommen entledigte ich mich meinen durchgeschwitzten Klamotten und stieg unter die kalte Dusche.
Man tat das gut!
Ich wusch mich genüsslich und musste wieder an Rex denken.
Wie er wohl unter dem Druckanzug aussah?
Nein Yuki, das darf so nicht weiter gehen!
Ich musste ihm endlich mal sagen, was ich für ihn empfand.
Ich seufzte, drehte das Wasser ab und stieg aus der Dusche aus.
Nachdem ich mir ein Handtuch schnappte, meinen Körper trocknete und meine Dogtags um den Hals legte, ging ich aus dem Bad in mein Schlafzimmer um dort meine neue Kleidung aus dem Schrank zu fischen.
Natürlich handelte es sich wieder um sehr farbenfrohe Kleidung - nicht.
Ich entschied mich für ein schwarzes Tanktop, diesmal bedeckte es meinen muskulösen Bauch, eine schwarze Leggins die meinen trainierten Beine und meinem Po sehr schmeichelte und wieder schwarze Turnschuhe.
Ich streckte und dehnte mich etwas ehe es an meinem Quartier klopfte.
Verwundert ging ich zur Tür und öffnete sie.
Rex.
"Ehm... Hallo?" sagte ich perplex. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit Rex.
Er räusperte sich, nahm seinen Helm ab und konnte mir nicht in die Augen sehen. Was war los?
"Hallo... Ehm... Yuki...Ich... Ich hätte etwas mit dir zu besprechen..." sagte er zögerlich.
Ohje. Das verhieß nichts gutes.
Bevor ich antworten konnte wurde ich von Obi-Wan angefunkt.
"Shepard, bitte kommen!" hörte ich ihn rufen und ich biss mir auf die Unterlippe. Dies blieb Rex nicht unbemerkt und er schaute mich etwas besorgt an.
Ich seufzte und antwortete.
"Kenobi, was gibt's?" antwortete ich, stand immer noch in der Tür meines Quartiers und Rex vor mir.
"Der Rat hat entschieden Ihnen einige Klon-Truppen zur Verfügung zu stellen um Ihre Crew an Bord der Normandy aufzustocken. Ich würde gerne mit Ihnen über die jeweiligen Soldaten sprechen, die für Sie in Frage kämen." hörte ich aufmerksam durch den Comlink.
Ich fing an zu lächeln, das waren tolle Nachrichten. Unterstützung konnte ich hier an Bord für die nächsten Missionen sehr gut gebrauchen, es war allerhand zu tun.
"Alles Klar, freut mich zu hören Meister Kenobi. Vielen Dank. Ich werde heute Abend mal vorbei schauen, wenn Ihr da Zeit habt."
antwortete ich zurück.
"Das sollte kein Problem sein, wir sehen uns dann heute Abend." verabschiedete er sich und mein Blick wandte sich zu Rex.
Er hörte die ganze Zeit aufmerksam zu und nun standen wir wieder an diesem etwas unangenehmen Punkt, an dem mir Rex irgendetwas sagen wollte.
"Nun... Also du wolltest mir was sagen?" versuchte ich wieder den roten Faden zu finden. Ich stellte mich aus seinem Weg, damit er in mein Quartier kommen konnte.
Als er an mir vorbei ging deutete ich auf das Sofa.
Er setzte sich und ich mich ihm gegenüber auf einen Sessel.
"Also... was gibt's? Wenn das wegen letzter Nacht ist, Ehm... dass ist alles ziemlich aus dem Ruder gelaufen, ich war ziemlich besoffen und habe überhaupt keine Peilung von dieser Nacht mehr..." fing ich an los zu plappern ehe mich Rex unterbrach.
"Nein Yuki, es geht nicht darum... Oder nicht so wirklich... Ich..." er seufzte. Rex hatte etwas auf dem Herzen was ihm schwer fiel mir zu sagen, ich konnte seine Anspannung spüren.
Ich schaute ihm in seine wunderschönen gold-braunen Augen und wartete ab.
"So habe ich dich noch nicht erlebt Rex, was ist los?" fragte ich mit ruhiger Stimme.
Er löste den Blick von mir und schaute auf den Boden.
"Ich... Kann seit unserer ersten Begegnung kaum mehr an was anderes denken... Ich..." fing er zögerlich an.
"Ich habe Gefühle für dich, Yuki." beendete er seinen Satz.
Wow.
Ich schaute ihn völlig überrumpelt an und brauchte einen Moment zum denken.
"Also... Ich... Hatte ja mit allem gerechnet. Keine Ahnung, vielleicht dass ich dich sexuell belästigt hatte oder sowas... Ich habe keinerlei Erinnerung an gestern und bin im betrunkenen Zustand... Ungehalten..." grübelte ich und betonte das letzte Wort unbeabsichtigt.
Rex schaute mich endlich an und sah gequält aus.
"Oh wow. Ich brauche einen kurzen Moment..." gab ich geistesgegenwärtig von mir und stellte mich vor das Fenster um hinaus auf Corousant zu schauen. Das hatte mich gerade unerwartet aus der Bahn geworfen, dabei war es das, was ich mir gewünscht hatte.
Ich hörte wie Rex aufstand und spürte, dass er hinter mir wartete.
"Ich verstehe... Wenn du nicht..." fing er an, ehe ich mich Blitz schnell umdrehte und ihm tief in die Augen sah.
Sein Blick war eine Mischung aus Traurigkeit und Qual. Er wartete geduldig auf meine Antwort.
Die Sonne schien von draußen in mein Quartier und sorgte für eine angenehme Atmosphäre.
Ich muss es ihm sagen! Der Arme wartet, quält sich die ganze Zeit und ich bringe es nicht über meine sonst so große Klappe ihm zu sagen, was ich für ihn empfand.
Ich ließ meinen Blick auf seine Brust fallen und riss mich zusammen.
"Rex ich... Ich fühle das gleiche..." brachte ich endlich aus mir raus und traute mich nicht auf zu sehen. Wie albern war ich eigentlich? Ich, Yuki Shepard, Kriegsveteranin die gegen sämtliches gruseliges und abartiges gekämpft hat, welche die schlimmsten Missionen hinter sich hatte und sonst immer ganz genau wusste wer sie war und wo sie stand, verhält sich gerade wie ein Teenager. Absolut Albern!
Rex legte seine Hand unter mein Kinn und hob es hoch, so dass ich ihm in die Augen schauen musste.
Na wenigstens Rex stellte sich nicht an wie ein Teenie.
Wir schauten uns einige Momente lang in die Augen, ehe er sich mit einem Lächeln zu mir vor beugte und er meine Lippen mit seinen umschloss.
Himmel! Ich bin im Himmel!
Ich ließ meine Arme an seinen Nacken gleiten, während er mich an meiner Hüfte zu sich zog.
Konnte dieser Moment bitte niemals enden?
Er küsste mich mit unglaublich viel Gefühl und strich mir mit einem Arm zart über den Rücken.
Ich zog ihn näher zu mir heran und ließ eine Hand über seine kurzen blonden Haare streichen.
Es verging einige Zeit, indem wir uns innig küssten, berührten, umarmten, ehe wir schon wieder von meinem verdammten Comlink gestört wurden.
Ich seufzte und ging widerwillig ran, während Rex mich weiterhin im Arm hielt.
"Shepard hier." sprach ich genervt.
"Shepard, ich hoffe ich störe Sie nicht, ich wollte nur fragen, ob Sie mit uns zur Bar wollen oder ob Sie nachkommen?" hörte ich Garrus. Sein ernst?
Ich knurrte.
"Nein, ich komme nicht mit in die Bar, ich habe noch ein paar Dinge zu erledigen. Bitte funkt mich nur noch an, wenn irgendwas explodiert oder Reaper in der Bar stehen, verstanden?" antwortete ich und musste mir Mühe geben mich zu zügeln.
"Verstanden Shepard, entschuldigen Sie die Störung." kam es von Garrus noch durch den Funk, ehe ich das Ding stumm schaltete.
"Entschuldigung Rex, ich werde immer in den ungünstigsten Momenten angefunkt. War schon immer so..." fing ich an.
Rex warf mir einen belustigten Blick zu.
"Dieses Phänomen kenne ich auch zu gut." grinste er und wir mussten lachen.
Ich schmiegte mich an ihn ran und küsste seinen Hals.
Seinem sanften Stöhnen nach zu urteilen, gefiel es ihm.
Ich schlang meine Arme um ihn, zog mich noch näher ran und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
Rex tat es mir gleich und so standen wir für einen langen Moment Arm in Arm.
"Ich muss langsam zu Obi-Wan, es geht schließlich darum die Crew der Normandy aufzustocken." sprach ich einige Zeit später und löste mich von Rex.
"Ich begleite dich." antwortete er mir und lächelte mich an.
"In Ordnung, ich zieh mir nur schnell meine offizielle... Kleidung an..." gab ich darauf hin und fing an mich bis auf meine Unterwäsche auszuziehen, um dann meinen Druckanzug und anschließend meine N7 Rüstung anzulegen. Rex beobachtete jede kleinste Bewegung von mir und es schien ihm zu gefallen, was er sah. Zwischendurch warf ich ihm ein vergnügtes grinsen entgegen, welches er erwiderte.
Als ich bis auf meinen Helm alles an hatte, legte ich noch meine Waffen an. Die allseitsbekannten Übeltäter wie meine Lichtschwerter, Blaster, mein Scharfschützengewehr und meine Raptor.
"Du gehst aber auch in voller Montur, was?" scherzte Rex.
"Du doch auch und nicht ganz volle Montur, meinen Helm lass ich hier, den trage ich eigentlich nur auf Missionen." entgegnete ich ihm, trat nah an ihn heran und gab ihm einen Kuss auf seine Lippen.
Rex erwiderte den Kuss ohne zu zögern und grinste mich anschließend an.
"Lass uns gehen, Kenobi wartet sicher schon." sprach ich zu ihm und wir verließen gemeinsam die Normandy.
"Eins noch Rex..." sprach ich nachdenklich, stoppte im Hangar der Normandy und schaute Rex an.
Er schaute mich erwartungsvoll und etwas irritiert an.
"Ich will gern mehr. Ich... will ein festes Band zwischen uns schmieden und dich... lieben, aber ich habe einen Grundsatz, den du sicher verstehst und selbst auch der Meinung bist. Ich arbeite sehr professionell und ziehe mein Privatleben nicht in meinen Job hinein. Ich würde auch das zwischen uns vorerst... Nicht an die große Glocke hängen." erzählte ich ihm in der Hoffnung, er würde es verstehen.
"Selbstverständlich Yuki, es ist auch in meinem Interesse gegenüber meinen Brüdern und Vorgesetzten. Mach dir keinen Kopf." lächelte er mir zu.
Ich nickte ihm dankend zu und wir setzten unseren Weg zum Jedi-Tempel fort. Es dauerte nur wenige Minuten zu Fuß, ehe wir ankamen und bereits von Obi-Wan empfangen wurden.

Die Narben der Schlachten (abgebrochen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt