Ein Hilferuf

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,,Hey dad..."

,,Was willst du denn schon
wieder?!"

,,Du hast mich doch angerufen."

,,Jetzt werd bloß nicht frech!"

,,Dad, bist-bist du betrunken?"

,,Ich hab doch gesagt du
sollst nicht frech werden!"

,,...Tut mir leid."

,,Halt die Klappe! Oder soll
das gleiche wie letztes Mal
passieren?"

,,...nein..."

,,Nur weil du ständig die
Schule wechselst, macht es
das auch nicht besser!"

,,ich weiß...."

(Dad hat das Gespräch beendet)

'Verdammt, jetzt bringt mich dieser Scheißkerl auch noch zum heulen.'

Wütend schmiss ich mein Handy aufs Bett und rannte ins Bad. Tränen liefen mir über die Wange und ich musste mich auf dem Waschbecken abstützen um nicht zusammen zu brechen.

Schluchzend blickte ich in den großen Spiegel über dem Wadchbecken.

'Ich bin so dumm. Wieso habe ich geglaubt er könnte sich ändern...
Jetzt muss ich wieder die Schule wechseln.'

Meine Gedanken kreisten.

Wie in Trance öffnete ich langsam die Schranktür neben mir und nahm eine Rasierklinge aus einer schwarzen Kosmetiktasche.

'Tu das nicht, es wird dir nicht helfen,' versuchte meine innere Stimme gegen mein Vorhaben anzukämpfen.

Aber sie war zu schwach.

Ich zog meinen Ärmel hoch und fing an, mit der silbern glänzende Klinge kleine Krazer in mein Fleisch zu ritzen.

Anfangs waren sie nur oberflächlich und unbedeutend, doch je länger ich dort stand und ritzte, desto tiefer und blutiger wurden die Schnitte.

Erst als das Blut vom meinem Arm auf den Boden tropfte, konnte ich aufhören und legte die klinge zufrieden beiseite.

'Ich hab schon ganz vergessen, wie großartig sich das anfühlt.'

Ich weis nicht warum, aber irgendwie macht es mir Mut, zu sehen wie viel Macht ich über mich und meinen Körper hatte.

Schnell holte ich Verbandszeug aus dem Erste-Hilfe-Schränkchen und wickelte meinen Arm damit ein, wusch die Rasierklinge ab und ging zurück in mein Zimmer.

Kraftlos warf ich mich auf mein Bett und nahm mein Handy, in der Hoffnung irgenein cooles YouTube Video zu finden.

Gerade als ich You Tube öffnen wollte, ploppte eine Nachicht auf meinem Display auf:
,,Hey (D/N), Rei, Nagisa, Makoto und ich sind grade im Cafe, hast du Lust vorbei zu kommen, wir haben dir etwas mit zu teilen."

Gemischte Gefühle machten sich in mir breit. Einerseits wollte ich die Jungs wiedersehen und erfahren, was sie von mir wollten, aber anderer seits sehe ich warscheinlich total fertig aus. Und was ist, wenn sie wissen wollen, warum ich an dem einen Abend nicht gekommen bin?

Meine Neugier und mein Verlangen mich mit Haru und den anderen zu treffen, brachten mich dazu, mit einem: ,,klar, bin in 10 Minuten da," zu antworten.

Schnell schnappte ich mir Foundation und einen Beautyblender und versuchte meine vom heulen roten Augen abzudecken, was zu meiner Verwunderung auch noch funktionierte.

Als ich die Tür hinter mir zu zog, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. In meinem Kopf bildete sich eine Frage, über die ich bisher noch gar nicht nachgedacht hatte. Was ist, wenn sie die Verbände sehen?

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Uff und schon wieder ein Kapitel fertig^^
Leider ist es erneut etwas kürzer geraten (knapp 500 Wörter) aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem😊
Freue mich wie immer über Rückmeldungen😊

Auf einer Wellenlänge (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt