Sie ist zurück...

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Hektisch kontrollierte ich meine Ärmel und betrat dann das Café.

Ich setzte einen Schritt nach vorne und sah sofort einen hektischen Nagisa aufgeregt winken.
Ich lächelte ihn an und setzte mich neben Haruka an den Tisch.

,,Schön dass du kommen konntest," sagte er ruhig."

Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf.
,,Tut mir leid, dass ich letztens nich gekommen bin, ich musste meiner Mutter bei der Arbeit helfen," log ich.

Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber wenn es eine Sache gibt, die ich extrem gut kann, dann ist es lügen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, weiß ich nicht, aber es hat mir schon aus der ein oder anderen Situation gerettet.

,,Kein Problem, du hast nichts wichtiges verpasst," sagte Makoto fröhlich.
Und doch konnte ich ein wenig Enttäuschung in seinen strahlend grünen Augen erkennen.

Zum Glück gab ich ihm einen: 'Hey,- das-nächste-Mal-gibt-es-ne-fette-Party- bei-mir,' Blick, woraufhin er lächelte.

Als der Kellner kam bestellte ich einen Milchkaffee, Rey einen Tee und Haru und Makoto einen Espresso.

,,Ach übrigens, willst du jetzt noch erfahren, ob du dem Schwimmklub beitreten darfst oder nicht?" Fragte Rey mit gespielter Gelassenheit.

,,Natürlich möchte ich das," sagte ich und fügte leise hinzu, ,,das hatte ich ja schon fast vergessen."

,,Dann pass jetzt gut auf!" rief Nagisa aufgeregt. ,,Meine Damen und Herren, ich freue mich ihnen mitzuteilen, dass (y

) in den Schwimmklub der Iwatobi Oberschule aufgenommen wurde!"

,,Vielen vielen Dank Leute, das ist das Beste was dieses Jahr passiert ist!"

Wir lachten und quatschten noch ein Wenig, bis der Kellner kam und unsere Bestellungen brachte.

,,Hey, jetzt, da du zum Schwimmteam gehörst, brauchst du einen neuen Badeanzug. Wie währe es, wenn wir alle Zusammen zum Sportgeschäft gehen?" Fragte Makoto.

Panik machte sich in meinen Gedanken breit, wenn ich jetzt mit ihnen dahin gehe, dann währe es unvermeidbar, dass sie die Schnitte sehen. Verdammt.

,,T-tut mir leid Jungs, aber ich kann leider w-wieder nicht..."

Ich wusste wie unsicher ich klang, konnte aber aus irgendeinem Grund nichts dagegen tun.
'Ich kann einfach nicht zu lassen, dass sie die Wunden sehen.' Sagte ich mir immer wieder.

,,Du versetzt uns schon wieder?" Fragte Rey enttäuscht.

,,Es tut mir echt leid, aber es, es geht einfach nicht."

Ihnen nicht die Wahrheit sagen zu können machte mich fertig. Deshalb entschloss ich mich dazu, diese ganze Angelegenheit zu beenden.

,,Ich muss los, bis bald." Sagte ich schnell, während ich aufstand und den Stuhl zurück an den Tisch stieß.

,,Warte..." Versuchte Makoto mich aufzuhalten, doch ich ignorierte es.

Plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel Haruka aufstehen und hinter mir her laufen. 'Nein, bitte nicht.'
Instinktiv beschleunigte ich mein Thempo, doch er ließ nicht locker.

Als er mich einholte packte er mich am Arm. Ein stechender Schmerz durfuhr meinen Körper und ließ mich zusammenzucken.

Verwirrt ließ er los. Ich ergriff die Chance und sprintete so schnell ich konnte nach Hause, sperrte die Tür hinter mir ab und ließ mich auf mein Bett fallen.

,,Mist! Mist! Mist! Mist!" schrie ich in mein Kissen.

'Also wirklich, nur weil er dich am Arm gepackt hat und du weggelaufen bist, heißt das noch lange nicht, dass er alles weiß.

Erschrocken sprang ich auf und durchsuchte mein ganzes Zimmer nach Eindringlingen, doch niemand war da.

'Jetzt sag mir aber nicht, dass du mich schon wieder vergessen hast, unser letztes ,,Zusammentreffen" ist doch erst 2 Jahre her.'

Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
,,Kyoko?"
'Punktrichtig, Kleine. Ich dachte ich schaue mal wieder vorbei, wenn es lustig wird.'

Verdammt! Nicht nur, dass sich mein Dad bei mir gemeldet hat und Haru jetzt warscheinlich total sauer auf mich ist, ist Kyoko jetzt auch wieder da...

'Hey, so schlimm bin ich auch nicht, weißt du nicht mehr, ich hab dir geholfen.'

,,Halt die Klappe, ich muss nachdenken," sagte ich und versuchte vergeblich meine Gedanken zu sortieren.

'Oh ja, das kannst du ja so gut' lachte sie.

Ich schloss die Augen und versuchte sie auszubelenden, doch ihre Worte hallten in meinem Verstand und brachten Erinnerungen hoch, die ich lieber wieder runterschlucken würde.

Sie war der Grund weshalb ich die Schule wechseln musste und sogar vor Gericht geschickt wurde. Ich gab ihr zu viel Macht und das hatte ich dann davon.

'Ach komm schon, das ist doch alles Schnee von Gestern. Ich habe mich verändert, ich schwörs.'

Ich hielt es für besser auf diese Aussage nicht einzugehen und stattdessen meine Kopfhörer einen Zeichenblock und ein Paar Stifte zu nehmen und etwas zu zeichnen.

Tatsächlich verhielt Kyoko sich die meiste Zeit über ruhig. Manchmal kritisierte sie meine Zeichnungen, redete schlecht über meine Freunde oder erinnerte mich an längst vergessen Dinge aus der Vergangenheit, was aber nicht wirklich schlimm war.

Ich ließ den Abend mit etwas Fernsehen ausklingen und fand um 23 Uhr endlich meinen Schlaf.

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Tut mir leid, dass es diesmal ein wenig länger gedauert hat, aber ich hatte zwischendurch ne kleine Schreibblockade. Ich hoffe euch hat das Kapitel trotzdem gefallen❤


Auf einer Wellenlänge (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt