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Bevor ich die Tür hinter mir zu machte, blickte ich noch einmal nach hinten und konnte wahrnehmen, dass er sich den Brief durchlas.

Mit diesem letzen Anblick machte ich die Tür zu und verschwand.

Hoffentlich wird er morgen auftauchen.

***

Jimin

Den Brief entfaltete ich Stück für Stück und begann diesen anschliessend zu lesen. Als ich fertig war faltete ich diesen wieder zusammen und tat was Yoongi von mir verlangte. Den Brief schmiss ich einfach in die nächst beste Mülltonne. Ich gehe davon aus, dass sich niemand nach diesem Stück Papier erkunden und die Mülltonne durchstöbern würde.

Mir fiel es aber wieder ein. Der Chip, welcher in meiner Haut war. Vorsichtig tastete ich meine Schultern und fuhr weiter zu meinem Nacken hoch. Siehe da, eine leichte Wölbung mit einer Naht konnte ich wahrnehmen. Yoongi hatte somit nicht gelogen und woher er das wusste, war mir ein Rätsel.

Sollte ich ihm aber glauben, dass er mein Freund ist und nicht Yasha? Diese Erinnerungen konnten aber keine Lügen sein. Ich war doch bei ihm zu Hause mit Namjoon, Seokjin, Hoseok, Taehyung und Jungkook. In letzter Zeit war ich auch immer bei ihm. Sollte ich die Sache selbst in die Hand nehmen und unauffällig stöbern oder es doch seinlassen und Yoongi als einen psychisch Kranken einstufen? Vielleicht gaukelt mir dieser Typ etwas vor, was aber nicht sein konnte. In seinen Augen konnte ich die ganze Zeit eine liebevolle und starke Aura erkennen. Bei Yasha sehe ich war Liebe, aber auch etwas anderes. Gemäss meinen Erfahrungen waren das Macht, Verlangen und eine Spur von Aufregung. Man sagt doch, Augen sind das Tor zur Seele. Vieles wiederspiegelt sich darin und die wirklichen Gefühle kommen hervor. 

Ich gehe davon aus, dass nicht jeder darauf achtet, doch ich tue das. Letztendlich beobachte ich Menschen unheimlich gerne, wodurch es für mich doch leichter fällt als andere, etwas aus den Augen herauszulesen. Man kann schön förmlich sagen, dass ich mit dieser Eigenschaft geboren wurde.

Im nächsten Augenblick schüttelte ich den Kopf. Zu viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf.

Solltest du nicht den Brief für Yoongi vorbereiten?

Oh, du bist zurück. Was willst du dieses Mal von mir?

Erstaunlicherweise nichts böses, denn diese Situation ist selbst für mich spannend. Es hat wirklich mein Interesse geweckt, wie du siehst. Ich bin du, du bist ich. Wir teilen die selben Interessen.

Da hast du recht. Was sollte ich denn in diesem Brief erwähnen? Sollte ich ihm überhaupt etwas schreiben oder bis morgen abwarten? Vielleicht übergibt er mir eines und ich kann darauf antworten.

Warte ab und trefft euch wie es im Brief steht auf der Jungstoilette. Aber wenn wir schonmal dabei sind, solltest du einem von deinen Freunden ein Brief hinterlassen und mehr darüber herausfinden.

Dass wir uns jemals so einig sein würden, wäre mir nie in den Sinn gekommen, aber du hast recht.

Hab ich immer.

Naja.. aber mal gucken. Jungkook und Taehyung sind womöglich schwer für mich zu kontaktieren. Namjoon und Hoseok wären da eine leichtere Spur. Ich glaube ich werde Hoseok schreiben und ihn mal desweiteren ausfragen. Er müsste mehr wissen, als ich es tue.

Mit diesem Entschluss zückte ich ein Notizblock aus meinem Rucksack und kramte mir einen Stift hervor. Daraufhin schrieb ich vor mich hin.

Annyeong Hoseok!
Du wirst mir zwar nicht glauben, aber es passiert auf einmal so vieles auf einmal. Zum einen sagt mir Yoongi ich sei sein fester Freund, obwohl ich alle Erinnerungen mit Yasha teile und es auch so im Kopf habe. Hoffentlich verwirrt dich diese Sache nicht, aber ich wollte etwas fragen. Letztens haben wir uns alle doch bei Yasha getroffen. Du bist sogar zum Abendessen geblieben, weisst du noch? Oder irre ich mich hier komplett? Weisst du vielleicht was mit Yoongi passiert ist, dass er sowas denkt? Bitte antworte mir in einem Brief. Yasha nämlich gewisse Zugriffe auf mich.. danke dir.
Dein Kumpel Jimin

Mit einem Lächeln auf den Lippen faltete ich diese Notiz und steckte sie mir in die rechte Hosentasche. Nun musste ich nur noch Hoseok finden. Kurz blickte ich zu der Wanduhr, welche über der Türe hing. Es war erst 10:20 Uhr und jeder müsste in seinem Klassenzimmer sein. In 5 Minuten wird es dann eine 20 Minütige Pause geben.

Somit machte ich mich auf den Weg in mein Klassenzimmer und hielt aber kurz vor der Türe an. Vielleicht sollte ich doch nicht reingehen und abwarten bis es läutet. Gerade als ich daran dachte, begann es zu läuten und das hieß, die Pause war angesagt. Mit einem Ruck wurde die Türe geöffnet und jeder Schüler stürmte heraus. Als auch Hoseok mit Namjoon herausspazierte begrüsste ich sie herzlichst und wir umarmten uns schnell. Ohne zu überlegen zog ich die Notiz aus meiner Hosentasche und übergab sie Hoseok. 

Mit einem verwirrenden Ausdruck im Gesicht nahm er diesen an und wollte schon fragen, wofür das sollte. Ich jedoch schüttelte nur den Kopf und formte mit den Lippen ein "Lies es einfach". Er verstand und gerade als ich gehen wollte, griff jemand mich viel zu fest am Handgelenk. Kurz zischte ich auf und schaute von meinem Handgelenk nach oben, auf das Gesicht der Person, der mir gerade Schmerzen zufügte.

Ich konnte einen angepissten Yasha vor mir wahrnehmen und wie sich seine Nägel in meine Haut bohrten. Meinen Handgelenk versuchte ich von seinem Griff zu ziehen, doch er war stärker.

"Was hast du eben Hoseok gegeben?, fragte er mich wuterfüllt.

Meine Augen weiteten sich schlagartig. Was sollte ich dazu sagen?

***

(S)he's just like candy, (s)he's so sweet
But you know that it ain't real~

Why? || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt