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Er stand auf und hielt mich immer noch in seinen Armen. Kurz bevor er die Tür mit mir verließ, schnappte er sich Yasha's Handy.

Was es wohl mit dem Handy auf sich hatte?

***

Jimin

Auf dem Weg zu sich nach Hause strich er mir die ganze Zeit den Rücken auf und ab. Manchmal malte er auch einfach Kreise auf diesen, was mich ungelogen sehr beruhigte.

Bei ihm angekommen legte er mich sanft in sein Bett und deckte mich zu. "Du solltest ein bisschen schlafen und zu Kräften kommen.", flüsterte er fast schon. Ich nickte nur und schloss meine Augen. Bevor ich einschlief und in die Welt der Träume gelangte, spürte ich einen leichten Druck an meiner Stirn.

Ich dachte mir nichts dabei und schon war ich weg von der Realität.


Yoongi

Ich blieb noch im Zimmer und versicherte mir, dass Jimin ohne Probleme eingeschlafen war. Bereits nach ein paar Minuten war er schon abgedriftet und ich stand auf. Doch bevor ich das Zimmer verließ, gab ich dem Kleinen einen Kuss auf die Stirn.

Mit dem Handy von Yasha machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Glücklicherweise hatte er keinen Pin um sein Handy zu entsperren. Wie leichtsinnig von ihm, sein Handy nicht zu versiegeln.

Kurzerhand später fand ich eine App mit der Anschrift Jimin auf der Startseite. Das musste sie sein, die App, die meinen Minnie anders fühlen ließ. Ohne zu überlegen klickte ich auf sie und schon kamen mir etliche Funktionen vor die Augen geschossen. Wie gehe ich nun vor?

Erstmal klickte ich auf den Button mit der Bezeichnung Einstellungen. Wie Gott es wollte, gab es eine Leiste, welche mir verriet, dass man dort jegliche Erinnerungen abändern konnte und daneben noch eine mit der Anschrift Archiv.

Yasha müsste so dumm sein, wenn ich einfach die Erinnerungen aus dem Archiv nehmen würde und die neuen somit überschreiben könnte. Doch das traute ich ihm dummerweise wirklich zu. Ich meine, wer lässt sich dein Handy nicht sperren, vor allem wenn so eine wichtige App darauf abgebildet ist? Dummheit tut schon weh.

Ich entschloss mich die Dateien aus dem Archiv zu kopieren und sie mit der aktuellen auszutauschen. Bevor ich auf Speichern klickte, überflog ich den Text, damit ich auch nichts falsches eingefügt haben sollte. Man konnte schlussendlich nie sicher genug sein. Als ich mir jedoch sicher war, dass das die richtigen Erinnerungen waren, speicherte ich sie. 

Damit so eine Scheiße nicht noch einmal vorkam, löschte ich die App und ebenfalls alle anderen Dateien auf seinem Handy. Zu guter letzt lief ich damit in die Küche und holte einen Mixer zur Hand. Dieses Dreckstück an Handy legte ich rein und ließ es seinem Schicksal ergehen. 

Diese Geräusche, welcher der MIxer von sich gab, waren unerträglich. Dennoch musste alles, was Jimin schaden könnte, eliminiert werden. Zufrieden mit dem Ergebnis warf ich den Mixer samt Inhalt in den Müll. 

Jetzt folge aber der unangenehme Part: Jimin diesen verdammten Chip aus der Haut rausnehmen. Ich bin zwar kein Arzt, jedoch konnte ich mir denken, wie es ablaufen würde. Mit diesen Gedanken lief ich ins Badezimmer, schnappte mir ein Tuch und das gewisse Mittel, welches ich benötigte, um Jimin bewusstlos zu halten. Mir war es äußerst wichtig, dass der Kleine nichts mitbekam und so wenig Schmerzen wie möglich empfand.

Mit dem nötigen Werkzeug schlenderte ich in mein Zimmer und legte alles auf mein Nachttisch. Mein Engel schlief so friedlich und sah dabei umwerfend aus. Wie konnte eine derartig gebrochene Person so wunderschön sein? Eine Hand ließ ich auf seiner Wange ruhen und stich sanft darüber. Zwar regte er sich kurz und gab süße Laute von sich, doch aufwachen tat er nicht.

Meine Hand zog ich wieder zurück und nahm mir das Tuch zur Hand. Dieses befeuchtete ich mit dem entsprechenden Mittel und hielt es Jimin vor Mund und Nase. Am Anfang wurde seine Atmung schneller und er versuchte tief Luft zu holen. Nach einigen Sekunden wurde seine Atmung ruhig und er regte sich nicht mehr. 

Zufrieden warf ich das Tuch weg und kramte mir ein Skalpell hervor sowie das nötige Nähzeug. Als erstes zog ich mir Handschuhe über und desinfizierte alles, damit keine Eindringlinge oder Bakterien in Jimins Körper gelangen konnten. Als zweiten Schritt drehte ich den Jungen vor mir um, so dass er auf dem Bauch lag. Den Skalpell nahm ich mir zur Hand und setzte sie an die bereits vorhandene Naht an seinem Nacken an. Vorsichtig öffnete ich diese und schon kam mir viel Blut entgegen. 

Behutsam reinigte ich die offene Wunde und begann mit einer Pinzette den Chip rauszunehmen. Sobald dieser entfernt war, schnappte ich mir das Nähzeug und schloss die offene Wunde. Mit dem Desinfektionsmittel fuhr ich noch einmal darüber, damit wirklich alles sauber war. Als letzten Schritt schmierte ich ihm Betäubungsmittel an seinen Nacken. Es war mir äußerst wichtig, dass er nach dem Aufwachen keine Bekanntschaft mit der Hölle machen musste.

Vielleicht fragen sich einige, warum ich so etwas durchführen konnte. Nun, ich hatte in der Vergangenheit so einiges erlebt und so etwas konnte mir nichts mehr anhaben oder abschrecken. Ich war innerlich und äußerlich wie ein Stein. Kalt und hart zu brechen.

Kurzerhand reinigte ich all die Werkzeuge und legte sie wieder zurück. Den Chip reinigte ich auch und zerschmetterte diesen mit einem Hammer. Diesem Yasha konnte man alles zutrauen, auch dass er den Chip mit anderen Geräten verkoppelt hatte. Dieser Chip war dafür bestimmt aus dieser Welt ausgeschlossen zu werden.

Schmunzelnd entsorgte ich auch diesen Müll und lief wieder in mein Schlafzimmer. Glücklich darüber, dass nun dieser Scheiß ein Ende hatte, schleppte ich meinen Körper zu meinem Piano. Jimin war immer noch bewusstlos auf meinem Bett, weshalb ich mir keine Gedanken darüber machen musste, ihn durch die Laute aufzuwecken. So glitten meine Hände über die Tasten und spielten einfach mal drauf los.

Ich spielte mir meine Seele aus und war dabei in Gedanken versunken. Immer wieder huschte mein Blick zu Jimin. Was, wenn meine Taten nicht richtig durchgeführt wurden? Was wenn Jimin nicht mehr der selbe ist? Was wäre wenn alles nach hinten läuft und seine Erinnerungen nicht die sind, die sie einmal waren?

Hat die Transaktion mit seinen Erinnerungen überhaupt funktioniert? Was wenn die Daten nicht übertragen wurden und ich den Chip zu schnell entfernt hatte? Konnte er sich nun an nichts mehr erinnern?

***

Please call my name one more time
I'm standing still under the frozen light, but
I will walk towards you, step by step
Still with you

(Intro of Still With You by Jk)

Why? || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt