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"Was hast du eben Hoseok gegeben?, fragte er mich wuterfüllt.

Meine Augen weiteten sich schlagartig. Was sollte ich dazu sagen?

***

Jimin

"D-Die Krankenschwester übergab mir eine Bewilligung eines Absenzes von Hoseok..", log ich ihn an. Mein Herz schmerzte zwar ihn eiskalt anzulügen, doch ich wollte die Wahrheit über das alles erfahren. Es tut mir leid Yasha.

"Warum sollte sie es ausgerechnet dir geben und die Sache nicht selbst in die Hand nehmen?", fragte er mich daraufhin.

"Weil wir in der selben Klasse sind.", gab ich gelassen von mir und sein Griff lockerte sich um mein Handgelenk. Schnell ergriff ich diesen und stellte fest, dass seine Nägel relativ stark in mein Handgelenk durchgebohrt hatten und nun Blut an daran klebte. Yasha nickte und ich zeigte mit meinem Zeigefinger auf seine Hand. 

Zuerst sah er mich verwirrt an, doch realisierte schnell, was er getan hatte. "Gott, tut mir leid Jimin. Tut es weh?", kam besorgt von ihm. Als Antwort nickte ich nur und er schnappte meine Hand und zog mich ins Krankenzimmer. Here we go again.

Angekommen setzte ich mich auf die Liege und Yasha wusch sich als erstes die Hände und kümmerte sich um mein Handgelenk.

Fertig verarztet sah er mich entschuldigend an und nahm mein Gesicht in seine Hände. Stromschläge durchwühlten meinen Körper. Wie ich dieses Gefühl vermisst hatte..

Er kam mir immer näher, bis ich seinen Atemzug an meiner Haut spüren konnte. Gänsehaut bildete sich über meinen ganzen Körper und kurz bevor er unsere Lippen vereinte, wisperte er ein "Tut mir leid" gegen meine Lippen. Ein Grinsen erhaschte sich über meine Lippen und schon waren sie vereint. Dieser Kuss war am Anfang ein leidenschaftlicher, doch entwickelte sich schnell zu mehr. Wir wurden immer verlangender und Yasha wagte einen weiteren Schritt.

Dass wir in einem Krankenzimmer waren störte mich nicht im geringsten, jedoch hatte ich ein mulmiges Gefühl im Magen. Dies ignorierte ich gekonnt und versuchte mich voll und ganz auf meinen Freund zu konzentrieren. Für einen Augenblick kamen mir die Worte von Yoongi wieder in den Sinn, dass ich mich von Yasha so gut es ginge fernhalten sollte. Aber warum? Yasha war doch mein Freund.

Gedankenversunken merkte ich nicht, dass Yasha mit seinen Händen unter mein Shirt gewandert war und halb über mir lag. Ein Keuchen entwich aus meinen Lippen, wodurch mein Gegenüber zu grinsen begann. Genau in dem Moment, als er meine Hose aufknüpfen wollte, wurde die Türe geöffnet. "Ich habe nur meinen Notizblock verge-", kam es von niemand anderem als Yoongi. Versteinert stand er am Türrahmen und Yasha und ich lösten uns blitzartig.

Ein schelmisches und sieghaftes Lächeln bildete sich auf Yasha's Lippen. Yoongi hingegen sah uns angewidert an. Ich jedoch sah noch pure Enttäuschung, Eifersucht und diese Verletzlichkeit in seinen Augen. "Oh Yoongi, welch' eine Überraschung dich hier zu sehen. Du hast uns aber echt gestört, mein Lieber.", entwich es selbstbewusst von dem schwarzhaarigen neben mir.

"Ich brech' dir die Knochen", knurrte Yoongi hasserfüllt. "Nur zu", sagte Yasha bedrohlich und in dem Moment wichen Yoongi's Augen auf die Seiten von Yasha und dann zu mir. Angst konnte man an seinem Gesichtsausdruck erkennen.

Was hatte er da denn gesehen? Mit dem Oberkörper lehnte ich mich leicht nach hinten und versuchte einen Blick zu erhuschen. Da lag aber nur sein Handy und er hatte irgendeine App offen. Was es genau war, konnte ich nicht identifizieren, aber es musste etwas schlechtes sein, wenn Yoongi so einen Blick drauf hatte. 

Auf einmal spürte ich eine starke Hand an meinem Oberschenkel und ich richtete mich wieder hin. Er fuhr diese leicht auf und ab und ich konnte mir leider ein Keuchen nicht zurückhalten. Schnell hielt ich mir den Mund zu und meine Augen weiteten sich. Mir war das sichtlich unangenehm. Erschrocken blickte ich zu Yasha und er lächelte nur wissend.

Yoongi verspannte sich und wollte einen Schritt in dieses Zimmer wagen, doch der schwarzhaarige hielt ihn auf. "Ein Schritt weiter und du wirst sehen, was passieren wird."

Doch wie man erkennen konnte, verspürte er in dem Moment pure Wut und Eifersucht. Leider konnte ich nur zusehen was sich vor meinen Augen abspielte und mich nicht einmischen. Der braunhaarige wagte einen weiter und wollte sich in dem Moment den Kragen von Yasha krallen. Aber er ließ ab, als ich einen fürchterlichen Schmerz wahrnahm. 

Mein Körper verspannte sich so stark und Stromschläge überkamen mich. Jede Faser meines Körpers brannte höllisch und ich begann schon regelrecht zu schreien. "Macht dass es aufhört!", schrie ich um mich und die Tränen rollten schon förmlich meine Wangen herunter.

Es fühlte sich an, als ob jemand mit einem Messer meinen Magen aufschneiden und tausend mal einstechen würde. Zusätzlich kamen diese Stromschläge, die sich wie die Hölle persönlich anfühlen ließen. Wie als würde jemand einem den Tod wünschen und nicht aufhören, bis man kein Leben mehr in sich verspüren konnte und es nur noch ausgelöscht war.

Nichts konnte ich um mich herum wahrnehmen, nur noch diese Qual an Schmerzen. Ich war viel zu beschäftigt mit dieser Folter, um etwas um mich herum wahrzunehmen. Plötzlich hörte das Ganze auf und mein Körper sackte zusammen. Anstatt Bekanntschaft mit dem Boden zu machen, wurde ich durch jemanden aufgefangen. Meine Augen waren zu diesem Zeitpunkt geschlossen, was auch verständlich war.

Von ganz weit weg, konnte ich die Stimme Yoongi's wahrnehmen. Ein rütteln an meinen Schultern konnte ich spüren und wie etwas nasses auf mein Gesicht fiel.

Nach einigen Minuten versuchte ich mit Mühe meine Augen zu öffnen und das erste was ich wahrnahm waren die verheulen Augen von Yoongi. Ein schwaches Lächeln huschte ihm über die Lippen als er bemerkte, dass ich zu mir kam und so zog er mich in seine Arme. Regen konnte ich mich noch nicht wirklich. Mein Körper wollte oder konnte gerade nicht mehr. 

Trotz allem strengte ich mich an und drehte meinen Kopf weg von seinem Körper. Yasha lag regungslos auf dem Boden und Tränen bildeten sich in meinen Augen. "I-Ist er tot?", fragte ich kraftlos den Jungen, der mich in den Armen hatte.

Dieser schüttelte den Kopf, "Er ist nur bewusstlos. Ich bringe dich aber weg von hier. Du kommst zu mir, ob du nun willst oder nicht.", flüsterte der grössere und ich nickte nur. Wehren konnte ich mich in so einer Verfassung sowieso nicht. Also ließ ich es einfach zu.

Er stand auf und hielt mich immer noch in seinen Armen. Kurz bevor er die Tür mit mir verließ, schnappte er sich Yasha's Handy.

Was es wohl mit dem Handy auf sich hatte?

***

Time goes by and I can't control my mind.
Don't know what else to try, but you tell me every time, just keep breathin'.

Why? || YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt