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Die Akademie an der die jungen Auroren ausgebildet wurden lag an einem zerklüfteten Steilhang mitten in den Rumänischen Karpaten. Das Zaubereiministerium hatte nach dem Krieg beschlossen ihre Ausbildungsstätte hierher zu verlegen. Erstens um ihren Schützlingen während ihrer Ausbildung den allerbesten Schutz zu bieten, und zweitens um aus den jungen Rekruten in der rauen transsilvanischen Bergwelt fantastische Auroren werden zu lassen. Männer die mit ihrem Können auch die letzten versprengten Todesser würde dingfest machen können. Voldemort war tot, aber viele seine Gefolgsleute noch immer sehr lebendig, mordlustig und vor Allem auf freiem Fuß. Das Gebäude, mit dem atemberaubenden Blick über eine dicht bewaldete Schlucht durch die ein wilder Bach strömte, war unter Schutzzaubern verborgen. Nur Wenige im Ministerium, darunter auch der Zaubereiminister, wussten wo das Gebäude sich befand. Erst am ersten Tag ihrer Ausbildung erfuhren die Rekruten wo es zu finden war, und wie man dort hin gelangte. Die jungen Männer schliefen, lernten , trainierten und lebten in dem weitläufigen Areal, weit fort von Zuhause aber mit ihrem Ziel klar vor Augen.Harry Potter war all das ganz Recht, seit 4 Jahren war er nun schon hier, hatte im letzten Sommer seine Ausbildung abgeschlossen und würde in diesem Jahr nun das erste Mal als Ausbilder tätig sein. Heute kamen die neuen Rekruten an, Frischlinge wie sein alter Ausbilder zu sagen pflegte, ein harter Hund der bei Mad Eye gelernt und Harry viel beigebracht hatte. Harrys Aufgabe wäre mit dem heutigen Tag dafür zu sorgen das aus fünf jungen Männern, nicht viel jünger als er selber eventuell sogar gleich alt ,Auroren werden würden auf die das Ministerium stolz sein konnte. Zuhause in England hatte Harry Nichts mehr gehalten. Bald nach dem Krieg hatte er sich eingestanden das seine Gefühle für Ginny Weasley eher geschwisterlicher Natur waren. Ihr fehlte ganz offensichtlich etwas das ihn wie er sich irgendwann eingestehen musste wahnsinnig anmachte. Ginny hatte geweint und gefleht, ihn gebeten ihr zu sagen was es war. Am liebsten hätte er es laut heraus geschrien: „Ein Schwanz , dir fehlt verdammt noch Mal ein Teil zwischen deinen Beinen!" Das aber hätten Ginny und ihre sehr konservative Familie nicht verstanden. Er hatte es auf seinen Wunsch geschoben hier her zu kommen um Auror zu werden, was zumindest nicht ganz gelogen war. Molly und Arthur Weasley die ihn gerne als Schwiegersohn gesehen hätten, hatten ihn schweren Herzens ziehen lassen. Über seine Vorliebe für Männer wussten alleine Ron und Hermine bescheid, denen er blind vertraute. Trotzdem wussten auch seine besten Freunde nicht Alles was ihn bedrückte. Hier an der Akademie hätte er einige Erfahrungen machen können, woraus aber nie etwas geworden war. Meistens hatte er die blonden jungen Männer, ja bei Merlin er stand auf blond, dann doch auf Abstand gehalten. Keiner hatte bisher einem Vergleich stand gehalten, der jedes Mal in seinem Kopf und seinem Herzen stattfand. Einem Vergleich mit jenem Mann, ebenfalls blond ,und mit Augen die Harry immer an einen stürmischen Tag an der schottischen Küste erinnert hatten, beängstigend und so wunderschön zugleich. Lange konnte er sich nicht eingestehen das gerade er es war den er begehrte, doch dann kamen die Träume. Eines nachts war er aus einem davon aufgeschreckt, schweißgebadet, geil und völlig verzweifelt. Er hatte allein in seinem Bett geweint, trainiert wie ein Besessener, versucht ihn ein für alle Mal zu vergessen ...aber ER war nicht aus seinen Gedanken verschwunden, blieb darin und suchte ihn in seinen Träumen heim. Harry wusste das auch dieser Zauberer Männern nicht abgeneigt war, hielt sich aber selber nicht gerade für dessen Traumtyp. Was er selber im Spiegel nicht erkannte war ,das aus dem schlaksigen Schüler von damals ein intelligenter, definierter und ausdrucksstarker junger Mann geworden war , dem seine Uniform wie eine zweite Haut passte und seine Vorzüge betonte. Sein Hintern galt in der Akademie als legendär , aber niemand hatte Harry Potter bisher für sich gewinnen können. Er galt hier auch als unnahbar und ehrgeizig. War er nicht jetzt der jüngste Ausbilder den die Akademie je gesehen hatte?Gerade beendete er sein morgendliches Training, stand von der Hantelbank auf, wo er gelegen hatte ,und schaute durch das große Panoramafenster auf die grüne Schlucht hinaus. Es versprach ein wunderschöner, warmer Tag zu werden und er beschloss seine Schützlinge zur Begrüßung mit einem Waldlauf auf Herz und Nieren zu prüfen. Mit einem Handtuch trocknete er sich den Schweiß vom Gesicht und wandte sich in Richtung der Duschen. Auch die Duschkabinen neben dem Trainingsbereich waren mit Panoramafenstern ausgestattet, so das man den Eindruck hatte seine Körperpflege im freien zu erledigen. Spanner brauchte niemand zu befürchten, da man sich durch Zauber von der Schlucht her dem Gebäude nicht nähern konnte. Der warme Wasserstrahl verfehlte seine Wirkung nicht und der junge Auror begann sich zu sichtlich zu entspannen. Gleich würde er in sein neues Büro gehen, wo die Akten der fünf jungen Männer lagen die ihm ab heute unterstellt waren. Harry war neugierig, die Informationen waren erst in den frühen Morgenstunden mit einer Eule eingetroffen. Pfeifend und tiefenentspannt ließ er sich 20 Minutenspäter mit einer ersten Tasse Kaffee auf seinen Bürostuhl fallen. Bevor er nach der ersten Akte griff biss er herzhaft in das beim Frühstück stibitzte Hörnchen. Als er den ersten Ordner öffnete stellte er fest das der erste Rekrut noch sehr jung war:Jordan, Tim ( 17), Abschluss in Hogwarts, gut in alte Runen, Verteidigung gegen die dunklen Künste und Zauberkunst. Lebte ansonsten mit seiner Familie in der Nähe von London, 4 Geschwister.Darunter klebte ein Foto das beinahe noch einen Jungen zeigte. Er würde hier an der Akademie zum Mann werden. Unter schlammbraunen Haare sahen Harry freundliche Augen an.„Bei vier Geschwistern hast du Teamgeist Kleiner, aber ich weiß nicht ob das hier nicht eine Nummer zu hart wird!", das sagte er leise zu dem Foto klappte die Akte zu und griff nach der nächsten.Wilson, Jonas( 19) , Abschluss in Hogwarts vor zwei Jahren, das 5 Schuljahr wiederholt, daher zwei Wartejahre ,gut in Quidditch, Zaubertränke und Verteidigung gegen die dunklen Künste. Lebt mit seinem Vater nahe Bristol, keine Geschwister.Der junge Mann auf dem Foto hatte militärisch kurze, schwarze Haare und sah beinahe zu ernst in die Kamera. Angriffslustig hatte jemand mit roten Stift darunter geschrieben, Harry grinste und hätte geschworen das nur Shacklebolt höchstpersönlich für diese Randnotiz verantwortlich sein konnte. Der Zaubereiminister persönlich wählte die jungen Rekruten unter hunderten Bewerbern aus. Als Harry Potter nun schwungvoll den Deckel der dritten Akte öffnete hatte er das Gefühl sein Herz bliebe einen Augenblick stehen, um dann viel zu schnell weiter zu schlagen. Der Mann auf dem Foto war ihm sehr bekannt, schien ihn wie in seinen Träumen direkt anzustarren. Der junge Zauberer musste sich für einen Augenblick an der Schreibtischkante festhalten, ihn schwindelte, dann stieg Hitze in seinen Kopf und auch in andere Gegenden seines Körpers. Mit zitternden Fingern zog er das Schriftstück näher zu sich heran.Malfoy, Draco Lucius (21), Abschluss in Hogwarts vor vier Jahren, verlängerte Wartezeit als unfreiwilliger Träger des dunklen Mals. Gut in Zaubertränke, Verteidigung gegen die dunklen Künste, alte Runen ,Verwandlung, Zauberkunst und Quidditch. Regelmäßige Malkontrolle erforderlich. Lebt mit seiner Mutter in der Nähe der Grafschaft Wiltshire. Keine Geschwister.Als Harry die nächsten Zeilen las konnte er sicher sein das Shacklebolt Jonas Wilson für angriffslustig hielt, denn hier hatte er mit dem selben Stift etwas hinzugefügt.„Lieber Harry,ich weiß das Mister Malfoy und du in der Schule nicht gerade Freunde wart, aber bitte lasse ihm die Chance sich zu beweisen. Er ist wirklich begabt und aufrichtig daran interessiert ein Auror zu werden. Wegen des dunklen Mals konnte er seine Ausbildung nicht zeitgleich mit dir beginnen. Es ist erforderlich das du als Ausbilder jeden Tag sein Mal auf Veränderungen kontrollierst, das ist die Forderung des Ministeriums, damit er überhaupt zu euch in die Karpaten reisen darf. In der Hoffnung das es dir gut geht,ShackleboltFassungslos starrte Harry auf die wenigen Zeilen. Genau wie Shaklebolt war er der Meinung das jeder eine zweite Chance verdiente und natürlich auch Gelegenheit sich zu beweisen. Aber hier ging es um Draco, Draco Malfoy, der in wenigen Stunden hier eintreffen würde. Dieser war böse , gemein, rechthaberisch , nervtötend und....WAHNSINNIG ANZIEHEND. Würde Harry es aushalten jeden Tag mit dem Mann seiner Träume konfrontiert zu sein? So nah? So intim? Denn, bei Merlin, eine Malkontrolle war intim, er würde das Mal nicht nur auf Form und Farbveränderung untersuchen müssen, sondern vor Allem täglich zu testen haben wie es sich bei Berührung verhielt. Er würde jeden Abend mit Draco in einen Raum gehen müssen, allein um das Ergebnis nicht zu verfälschen, um über seinen Unterarm zu streichen, mehrmals...„So eine Scheiße!", der junge Auror schlug mit der Faust auf seinen Schreibtisch. Wusste er doch genau wie er reagierte wenn Draco nur in seinen Träumen erschien. Musste das gerade ihm passieren, hatte er nicht all das vergessen wollen? Und noch wichtiger, würde der ehemalige Slytherin etwas merken, ihn vielleicht sogar, Ausbilder hin oder her, verhöhnen und auslachen? Harry rieb sich die schmerzende Faust: „ Potter, da hilft nur Pokerface!" , sagte er leise zu sich selber. Er würde Malfoy schleifen, genau wie die vier Anderen, keine Extrawürste. Wie schnell er diesen Vorsatz über Bord werfen würde, ahnte Harry in diesem Augenblick noch nicht.

Ja Sir!  //  DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt