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THREE: Missgeschicke beim Candlelight-Dinner

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Millie's P.o.V

Mein wirklich guter Rotwein schwappte über die Tischdecke und färbte sie dunkelrot. All das gute Essen, das überteuerte Steak, schwamm in der Rotweinsuppe. Was gerade eben noch ein gutes Candle-Light-Dinner war, entpuppte sich nun als ein wahrer Albtraum.

Eigentlich wollte Bryant mich nur zu einem Dinner ausführen, bis er mit der Wahrheit herausrückte und ich den Wein, den ich eigentlich mit Genuss trinken wollte, ausgespuckte.

Sprachlos starrte ich Bryant mit weit aufgerissenen Augen an und glaubte, mich immer noch in einem Albtraum wiederzufinden. Um die Stimmung aufzulockern, griff ich zur Serviette und tupfte mir die Lippen trocken.

»Also, du verklugscheißerst mich doch, nicht wahr?«, donnerte ich daraufhin los. Mir entwich ein bitteres Lachen. Ich fasste mir an meine Locken und schüttelte den Kopf.

Mein Freund hingegen, der noch vor Sekunden ein fettes Grinsen auf den Lippen trug, starrte mich fassungslos an. Als hätte ich etwas Falsches gesagt. Eigentlich war mein Freund dafür bekannt, ein Gute-Laune-Mensch zu sein, doch so wie er mir Blicke zuwarf, schien ich etwas Falsches getan zu haben. Seine Lippen hatten sich zu einem Strich gezogen und er schnaufte verächtlich. Völlig genervt starrte er sein Rotweinglas an und begann daran zu nippen.

»Bryant ...« Seufzend wollte ich ihn am Arm berühren, aber er entzog sich mir und stieß ein Knurren aus.

»Du hältst das Ganze für einen Spaß?«

Irritiert starrte ich ihn an. »Also willst du mir sagen, dass es ernst gemeint war?«

Keine Antwort, nur ein dämliches Schulterzucken.

Ein letztes Mal setzte ich einen weiteren Versuch an. Ich schien bei ihm wirklich einen Nerv getroffen zu haben. »Bryant ...«

Aber er winkte mit der Hand den Kellner herbei, nur um die Rechnung zu bekommen. Als würde ich gerade nicht hier vor ihm existieren, zog er den Kellner vor, der panisch unseren Platz erblickte und mit vielen Servietten angerannt kam.

»Sir, ist bei Ihnen alles in Ordnung?«

Bryant fasste sich an sein kurzgeschorenes hellbraunes Haar und begann mit dem Kopf zu schütteln. Jedoch pflegte er einen netten Gesichtsausdruck und deutete auf mich. »Es ist alles in Butter. Meine Freundin hat so plötzlich einen Schluckauf bekommen, dass leider dieses Missgeschick passiert ist.«

Willkürlich setzte ich mich auf. Schluckauf? Ich sollte Schluckauf bekommen haben?

Wie gern hätte ich protestiert, aber sobald ich den Mund öffnete, kam einfach kein Laut heraus, weil ich zu sehr von seiner Aussage überwältigt war. Der Kellner tauschte einen vielsagenden Blick mit mir aus. Ja, Kumpel, da bist du nicht der Einzige. Das müsste eine Person erstmals schaffen, von einem Rib Eye Steak Schluckauf zu kriegen.

Wie erwartet, nahm der Kellner unsere Teller ab und nickte Bryant zu. »Ich schicke Ihnen sofort die Rechnung.« Dann verschwand er um die Ecke.

Sofort warf ich meinem Freund einen bitterbösen Blick zu, den er mit einem aufgesetzten Lächeln quittierte. Bevor er allerdings seine Brieftasche herauszog und knurrend die Dollarscheine auf dem Tisch platzierte.

Nachdem wir das Restaurant verlassen hatten und wir gerade dabei waren, die Eingangstür zu passieren, spürte ich den kalten Wind in meinen Nacken. Ich schloss einen Moment die Augen, bevor ich durch das Klingeln meines Handys aus der Ruhe gebracht wurde. Mit dem Unterschied, dass ich den Anruf meines Mitbewohners wegdrückte und mich wieder Bryant zuwandte. Eigentlich würde er den Arm um meinen legen und mich mit sich ziehen, stattdessen zierte Wut noch immer sein Gesicht.

BOSS of DisasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt