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ELEVEN: Floyd

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Clark's P.o.V

»Und hier kommen wir zu den Schlafzimmern. Das Apartment bietet einen spektakulären Blick durch die raumhohen Fenster mit Blick auf den Madison Square Park«, säuselte die Immobilienmaklerin mir vor und schien selbst in die Bude verschossen zu sein.

Ich presste die Lippen zusammen und stieß die Luft aus. Manchmal stellte ich mir wirklich die Frage, ob ich mir keinen anderen Immobilienmakler hätte zulegen sollen, der mir nicht die ganze Zeit erzählen würde, wie wunderbar jeder Raum wäre.

Ein bisschen Kohle, hohes Ansehen und jeder Raum könnte wunderbar ausschauen, dachte ich mir genervt und riskierte einen Blick auf die Armbanduhr. 1 PM. Fünfundvierzig Minuten. Seit geschlagenen 45 Minuten verrotteten wir bei den Besichtigungen. Um genau zu sein, bei zwei Wohnungsbesichtigungen, die in der Nähe des Madison Square Parks angrenzten.

Seitdem ich meine ganzen Sachen aus meiner Wohnung herausräumen ließ, hatte ich nicht länger damit gefackelt, mich auf Wohnungssuche zu begeben. Der Markt in New York war hoch, aber wenn man viel Kohle hatte, bekam man dadurch den Vorteil, schneller an eine neue Wohnung heranzukommen. Außerdem konnte ich es kaum abwarten, bis die dämliche Wohnung verkauft wurde, damit ich endgültig das Kapitel abschließen konnte.

So kam es, dass meine Maklerin mir 5 Wohnungen präsentierte, wo zwei bereits ein ziemlicher Griff ins Klo waren. Laut meinen Angaben bestand ich auf Privatsphäre. Ein Apartment, weit oben, wo ich mir eine Auszeit nehmen könnte. Ich könnte dort zur Ruhe kommen, an meinen Sachen arbeiten und ungestört sein.

Miss Wood lächelte mich breit an und die Röte schoss ihr in die Wangen. Herrje, sie schmachtete mich genauso an, wie ihre Vorgängerinnen es getan hatten.

Ich seufzte frustriert auf. Nur weil ich viel Zeit in mein Aussehen investierte, können mich doch nicht alle wie sonst was begaffen. Ich ignorierte die kleine Maklerin und machte mir mein eigenes Bild vom Apartment. Es war hochmodern gehalten. Zu modern, rief ich mir ins Gedächtnis.

Augenblicklich blieb ich vor der offenen Küche stehen und strich über das indische Lorbeerholz, welches sich weich unter meinen Fingerkuppen anfühlte. Abgesehen von dem Mobiliar, gefiel mir die Aussicht, die direkt auf das Empire State Building fiel. Lächelnd trat ich ans Fenster heran und legte die Arme verschränkt auf den Rücken. Es wirkte wirklich atemberaubend.

»Oh, gefällt Ihnen die Aussicht?«, riss mich die nervtötende quietschende Stimme der Frau aus den Gedanken. Zu gern hätte ich mir ins Nasenbein gezwickt, aber weil ich eben keine schlechte Darbietung abgeben wollte, drehte ich mich murrend zu ihr um. Nur um das Grinsen wieder zu verbergen, was keiner zu Gesicht kriegen sollte. Keiner außer Miles.

Ich straffte nur die Schultern und legte den Kopf in den Nacken. Während ich ihr den Rücken kehrte, brummte ich leise und ließ einen Seufzer aus. »Die Aussicht ist nicht schlecht, aber für meinen Geschmack, fehlt es an Persönlichkeit.« Unwillkürlich richtete ich meinen scharfen Blick auf sie, was sie einschüchterte. Ich wollte sie nur in ihre Schranken zurückweisen, weil sie sich nicht gleich alles erhoffen sollte.

Miss Wood presste zitternd die Lippen zusammen und ihre Bambi-Augen weiteten sich. »Oh. Also sind Sie nicht mit der Wohnung zufrieden, Mr. Larson?«, stammelte sie und klammerte sich an ihre Mappe fest. Sie kippte fast aus ihren Schuhen, bis sie sich zusammennahm und tief durchatmete. »Also wir haben noch ein Marmorbad und-«

»Wo sind die Kunstbilder?«, fiel ich ihr eilig ins Wort.

Sie schlug ihre Augen auf und eine gewisse Panik zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. »Also ... Kunstbilder?«

BOSS of DisasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt