Clark's P.o.V
Meine Laune ging einmalig den Bach hinunter.
Randy Batters hatte solch eine große Fratze gezogen, sobald er in den Fahrstuhl sprang. Selbstverständlich konnte er nicht anders, als mir, wie immer, auf die Pelle zu rücken und mich mit seiner Anwesenheit zu nerven. Wutentbrannt sah ich ihn an, bemerkte, wie er entschuldigend die Knöpfe betätigte und sich endlich der Fahrstuhl in Bewegung setzte.
Als ob ich nicht schon genug um die Ohren hatte, lag er mir mit seinem Gejammer in den Ohren. »Oh Mann, Mr. Larson!« Kumpelhaft hob er die Hand, um mir ein High Five zu geben, doch bei meinem kalten Blick zog er den Kopf ein und ließ die Hand sinken. »Ich ... Also ich wollte ...«
Ohne Murren und Knurren nahm ich mein Handy hervor und las mir die New York Times durch. Ging durch sämtliche Börsen, Aktien und achtete nicht auf Batters. Er hingegen kam sich so fehl am Platz vor, dass er sich an die Wand stützte und tief nach Luft holte. »Also wir haben wirklich schönes Wetter nicht?«
Abrupt schnellte mein Kopf in die Höhe, dass ich die Sonnenbrille von meiner Nase wegschob und ihn mit Argusaugen bedachte. »Es regnet.« Mehr wollte und konnte ich nicht sagen, außer dass er wirklich die Klappe halten und jemand anderes nerven sollte.
Jedoch hatte Randy den IQ von einer Fliege, die nicht nur genauso viel Scheiße fraß, sondern alles von sich wiedergeben würde. So wie eine Eintagsfliege eben war: nervtötend, anstrengend und zum Töten gedacht.
Mein Blick schweifte zu seiner schlampigen Fliege, die er sich umgemacht hatte. Seit wann trug bitte so ein Schlunzvollpfosten eine Fliege? Wenn, dann müsste es wirklich eine gute Seidenkrawatte sein, die auch noch gerade gerückt werden musste. Weil ich das Bild nicht stehen lassen konnte, kniff ich die Augen zusammen.
Batters verfiel in seinem Scheißer-Modus, dass ihm nicht aufgefallen war, wie ich seine Fliege ins Visier nahm. »Oh, und wissen Sie schon das Neueste? Unsere Rechtsgehilfin Andra hat zu einem Date Ja gesagt.«
»Was Sie nicht sagen«, knurrte ich leise und versuchte nicht mehr auf die schlunzige Fliege zu blicken. Ich war durch und durch ein Ordnungsfanatiker und bei mir musste Struktur und Ordnung herrschen. Der Schussel war zu sehr in einem Redeschwall, indem er über seine neueste Flamme sprach, dass ihm wohl entgangen war, wen er vor sich hatte.
Ich schielte auf die Etagen des Fahrstuhls und schnaubte verächtlich. Es waren nur fünf Minuten meiner Zeit, wo ich einmal abschalten konnte, die mir allerdings von diesem Blödmann geraubt wurden.
»Ich kann es kaum abwarten, bis ich sie richtig durchnehmen kann.«
Bei seinen Worten entwich mir ein Hustenanfall, dass mir beinahe die Sonnenbrille von der Nase gefallen wäre. Unwillkürlich schob ich sie zurück und fasste mich schnell. Als mir sein Satz in den Sinn kam, begann ich die Fäuste zu ballen. Ich konnte sowas gar nicht ausstehen, wenn mein Geschlecht so abwertend über Frauen sprach. Wo waren wir denn? Wir waren eine Kanzlei, eine wirklich gute Kanzlei, die nicht mit sowas in den Dreck gezogen werden durfte. Vor allem nicht, wenn so ein Volltrottel wie Batters dafür die Verantwortung tragen müsste.
Obwohl ich mich ganz von sowas distanzieren wollte, konnte ich nicht anders, als die Initiative zu ergreifen. Noch bevor der Fahrstuhl in den nächsten Stock fuhr, riss ich mich los, zog an den Knopf und sorgte dafür, dass er ins Stocken kam. In Windeseile wandte ich mich ihm zu. Batters verstand die Welt nicht mehr, bevor ich ihn am Kragen packte und ihn gegen die Wand stieß.
»Pass mal auf Bürschchen!« Ich spannte den Kiefer an und schlang beide Hände um seine Kehle. Ich spürte, wie er panisch die Augen weitete und schwer schluckte. »Ich nehme mit Sicherheit nicht jeden Morgen den Fahrstuhl, nur damit mir die Ohren vollgesäuselt werden! Wenn Sie mich hier in diesem Fahrstuhl sehen ...« Ich packte ihn an der Fliege, zerrte ihn leicht von der Wand weg und deutete zu den Fahrstuhltüren. »...dann steigen Sie entweder ein oder nehmen die Treppen, verstanden?«
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BOSS of Disaster
Storie d'amoreBAND 2 der BOSS Reihe New York, High Society und Siege. Clark Larson glaubt, alles zu haben. Geld im Überfluss, eine hübsche Verlobte und einen guten Ruf als Scheidungsanwalt. Der attraktive Millionär führt das perfekte Leben, bis er unerwartet vo...
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