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FOUR: Chady

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Millie's P.o.V

Officer Barry, ein älterer Cop in Begleitung eines jüngeren Schützlings, stand abseits von seinem Wagen und bemühte sich um eine Gruppe von Jugendlichen, die wohl für Unruhe gesorgt hatten. Sobald ich die Tür an mich gedrückt und in schnellen Schritten auf die Polizisten zugesteuert kam, begegnete ich Officer Barrys griesgrämigen Gesichtsausdruck.

»Miss Followhill.« Der Officer wandte sich mir zu und stemmte die Hände an den Hüften. »Ist Ihnen vielleicht entgangen, wie spät es mittlerweile ist?« Sein herrischer Ton verhieß nichts Gutes.

Ich konnte nicht anders, als entschuldigt zu nicken. »Officer, ich möchte mich wirklich bei Ihnen entschuldigen. Diese Unannehmlichkeiten werden nicht mehr vorkommen und-«

»Das haben Sie schon vorletzte Woche gesagt«, fiel er mir eilig ins Wort und mir wurde klar, dass ich mit dem Officer nicht auf einer Wellenlänge sein würde. Stattdessen wollte er mich keine Minute länger reden lassen und wandte den Blick von mir ab.

»Sir ...«, kam ich ihm zuvor und stellte mich vor ihn. »Ich bitte Sie, darüber hinwegzusehen. Ich werde mich darum bemühen, dass es nicht mehr vorkommen wird und-«

»Miss Followhill, Ihr Sohn ist mit seiner Truppe um die Blocks gezogen und hat versucht, in einem Drugstore Alkohol zu kaufen. Mit gefälschten Ausweisen haben sie sich ausgestattet.«

Bei seiner Aussage zog sich mein Unterleib zusammen. Chady brachte mir immer mehr Probleme ein, die ich nicht mehr bewältigen konnte. Trotzdem musste ich versuchen, den Polizisten umzustimmen. Ich konnte es mir nicht mit dem Jugendamt verscherzen oder dafür sorgen, dass mir die Kinder weggenommen werden. Also wagte ich den nächsten Versuch.

»Sir, ich bitte Sie ein letztes Mal darüber hinwegzusehen. Was mein Sohn getan hat, ist nicht zu entschuldigen und ich werde ihn dafür zur Rechenschaft ziehen, aber ich bitte Sie, Officer Barry ...«, flehend sah ich ihn an. »Bitte geben Sie mir eine letzte Chance und lassen Sie mich meinen Sohn mitnehmen.« Ich setzte traurig nach. »Bitte.«

Der Cop fasste sich an die Stirn und begann direkt mit dem Kopf zu schütteln. Erst als er sich in seine volle Statur aufrichtete, warf er mir einen strengen Blick zu. »Es tut mir leid, Miss Followhill.«

Damit wandte er sich von mir ab und kehrte mir den Rücken zu.

Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Er durfte meinen Sohn nicht mitnehmen.

Am liebsten hätte ich mir die Haare gerauft und stand wirklich kurz davor, in Tränen auszubrechen. Bis der jüngere Cop sich Officer Barry zuwandte und ihm etwas sagte. Dies schien Wirkung zu zeigen, denn der Officer drehte sich zu mir um und gab sich geschlagen.

»Also gut. Sie dürfen den Jungen mit zu sich nehmen, aber ich warne Sie, Miss Followhill ...« Er hob streng den Finger an. »Wenn ich Ihren Sohn das nächste Mal hier in der Gegend allein, ohne einen Erziehungsberechtigten herumschwirren sehe, dann werde ich nicht länger zögern und das Jugendamt verständigen. Habe ich mich klar bei Ihnen ausgedrückt?«

»Natürlich, Officer Barry.« Ich gab ihm mein Wort. Ohne mit der Wimper zu zucken, winkte er mich zu sich und wir strebten den Streifenwagen an. Erst als er die Autotür aufzog und der andere Cop meinen Sohn aus dem Wagen holte, öffneten sie ihm die Handschellen. Mein Sohn, der ziemlich gelangweilt ausschaute, nahm mich nicht einmal mehr wahr. Erst als er mir übergeben wurde, erweckte er zum Leben und starrte mich resigniert an. Jedoch packte ich ihn an den Schultern und riss ihn von den Polizisten weg.

»Ich danke Ihnen, Officer.«

Der Officer antwortete nur grimmig: »Freuen Sie sich nicht zu früh, Miss Followhill. Ein letztes Mal und das Jugendamt weiß von allem Bescheid.«

BOSS of DisasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt