Ich schrie auf, riss aus Reflex die gefundene Taschenlampe hoch und leuchtete dem Wesen somit direkt in die Augen.
Ein seltsames Geräusch erklang; So, als würde ein Wasser kochen, doch das viel schneller und auch lauter.
Danach herrschte wieder Stille.
Totenstille.Ich verharrte eine gefühlte Ewigkeit auf dieser Stelle, rührte mich nicht vom Fleck.
War das Wesen weg?
War ich wieder alleine hier in diesem...Haus?Vorsichtig leuchtete ich mit der Taschenlampe zu Boden, jedoch immer darauf gefasst, sie wieder hoch zu reißen, um eventuelle Angriffe abzuwehren.
Doch es war niemand hier.
Nur diese Finsternis.Ich hob die Lichtquelle etwas an, um den Raum vor mir zu betrachten.
Es schien einmal eine Art Wohnzimmer gewesen sein.
Eine altmodische Sitzgarnitur gammelte in der Ecke vor sich hin, gefolgt von einem kleinen Tisch, der schätzungsweise ebenso alt war. Von den mit Mustern im Holz verzierten Tischbeinen, die vermutlich mit der Hand geschnitzt wurden, fehlte eines und die ehemals sehr wertvolle Tischdecke, welche wahrscheinlich einmal auf der Tischplatte gelegen hatte, war von jemanden ziemlich achtlos auf dem Boden geschmissen worden.
Einige Möbel waren ebenfalls in diesem Raum aufzufinden, standen an der Wand oder einfach nur mitten im Raum.
Es herrschte ein reines Chaos hier: Kisten stapelten sich soweit das Auge reichte, sogar bis an die Decke, überall lagen Scherben und Bretter, die in zwei geteilt worden waren. Auch zerbrochene Gegenstände waren hin und wieder zu erblicken, welche früher wohl zum Inventar des Besitzers gehört hatten.
Alles wirkte so...verwahrlost.
So verlassen; So verloren.Ich schluckte, nahm all meinen Mut zusammen und trat in den Raum.
Wo war die Tür zum nächsten Zimmer?
Hier wollte ich nicht lange verweilen; Wer wusste schon, dass es sicher war?
Mein Instinkt sagte, dass ich einen Ausgang finden müsse; Fliehen müsse.
Tatsächlich entdeckte ich sogar zwei Türen.
Eine war etwas angelehnt, die andere von einem Kistenstapel versperrt.
Mir blieb keine andere Wahl, als zu dem freien Durchgang zu schreiten und das tat ich auch.
Ich wollte einfach nur hinaus; Raus aus diesem verfluchten Haus mit dem seltsamen und furchteinflößenden Wesen ohne Schatten.Instinktiv wich ich - nachdem ich unsicher den ebenfalls vergoldeten Türgriff nach unten gedrückt hatte – einen Schritt zurück, machte mich darauf gefasst, wieder erschreckt zu werden.
Ich war bereit, erneut diese schrecklich glühenden Augen zu erblicken, meine Taschenlampe ebenfalls.
Doch nichts rührte sich; Alles blieb still.
Keine leuchtenden Augen.
Keine Geräusche.
Nichts.Es beunruhigte mich sogar etwas, noch immer keine Naturgeräusche gehört zu haben.
Kein Wind.
Kein Regen.
Nichts dergleichen.Ich spürte selber, wie angespannt ich war, als ich langsam einen Schritt nach vorne machte. Mein ganzer Körper stand wie unter Strom.
Die Angst ließ mich nicht los, hielt mich weiterhin fest umklammert und gab mir nicht das, was ich mir so sehr wünschte: Freiheit.Doch hier war regte sich nichts, alles blieb still. Waren meine Ängste nicht real? Hatte ich mir diese glühenden Augen nur eingebildet? War alles nur Einbildung?
Gerade wollte ich den Raum betreten, der zwar ebenfalls ziemlich verfallen aussah, jedoch keine Gefahr auf mich auswirkte, als ich doch etwas hörte.
Etwas, das nicht von mir kam.
Ein leises Kratzen.
Kaum hörbar.Ich hielt den Atem an.
Das vorherige Gefühl von Gefahrlosigkeit war mit einem Mal komplett verschwunden.
Ich war nicht alleine.
Ganz und gar nicht alleine.
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Fading Shade [#NewBookChallenge]
غموض / إثارةAls Aja eines Tages in einer fremden, alten Villa im Wald aufwacht, versteht sie die Welt nicht mehr. Wie ist sie hierhergekommen? Wie kommt sie hier raus? Es ist ein seltsamer Ort, an dem nie die Sonne zu sehen ist. Mysteriöse Schattenwesen tauch...