Decisions

~5~

Mit nassen Haaren und einem klaren Ziel vor Augen verlasse ich die Dusche. Ich werde Sharon einfach aus dem Haus komplimentieren. Und wenn das nichts wird, dann ekle ich sie heraus. Das kommt drauf an, wie schnell mein Plan A klappt. Ich gebe ihr Zeit bis heute Abend.

Um drei Uhr Nachmittags kommt die Blonde wieder. Vorrausschauend habe ich bereits Kuchen geholt, den Tisch gedeckt und dafür gesorgt, dass es unserem Gast gutgeht. Steve ist mit den Kindern auf den Spielplatz gegangen. Er würde merken, was ich vorhabe und mich von meinem Plan abhalten.

"Hallo Sharon. Wie war die Jobsuche?", begrüße ich sie und nehme ihr die Jacke ab. Ein wenig verwirrt sieht sie mich an. "Nicht sehr gut." Innerlich grinse ich. Es scheint bestens zu funktionieren. "Das ist schade. Du bist hier herzlich willkommen", meine ich, unterdrücke dabei meinen Würgereiz, der mich bei diesen Worten überkommt. Sharon sieht mich misstrauisch an. "In der Küche gibt es Kuchen. Ich hole nur schnell noch neuen Eistee." Sharon nickt und geht vor, während ich ihr den Rücken zudrehe, in die Vorratskammer gehe und mich über den perfekten Ablauf meines Planes freue.

"Wir haben leider keinen Eistee mehr", erkläre ich, als ich die Küche betrete. Ehe ich mich versehe, werde ich an die Wand gepresst. Sharons Unterarm drückt sich in meinen Hals, schnürt mir die Luft ab. "Ich sehe den Eistee bis hier, aber das ist mir egal! Was für ein Spiel spielst du, Adriana Elora Stark?" Ich ringe nach Luft. Sharon nimmt zwar ihren Arm runter, drückt mich aber immer noch grob gegen die Wand. "Was meinst du?", japse ich und versuche den brennenden Schmerz an meiner Kehle zu ignorieren. "Du weißt, was ich meine!" Ich sehe sie unschuldig an. Langsam beruhige ich mich. "Du und Steve, ihr seid Geschichte. Die Carters waren immer die Liebhaber von Steve. Die Starks dienen als besten Freund", zischt Sharon selbstgefällig. "Die Zeiten haben sich geändert", zische ich wütend zurück und schubse sie von mir weg. Die ehemalige Agentin stolpert in unseren Tisch und reißt sämtliches Besteck mit sich zu Boden, als sie versucht sich an der Tischdecke festzukrallen. Sharon springt auf und möchte mich angreifen, doch in dem Moment ertönt Steves Stimme. "Hey Ria! Ich bin Zuhause." Schnell sehe ich zu Sharon, die augenblicklich auf die Tränendrüse drückt.