Decisions

~9~

Die nächsten Nächte schlafe ich unruhig. Ich möchte bloß zurück zu Steve, doch ich lasse mich nicht wie ein kleines Kind behandeln, dass eifersüchtig auf jemanden mit einem Eis ist. Lange habe ich über den Vorschlag meines Bruders nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, es wenigstens zu versuchen.

Die Kinder habe ich noch bei Tony gelassen. Sollte ich Steve und Sharon knutschend, oder schlimmer, vorfinden, müssen wenigstens sie sich nicht den Anblick ihres Fremdgänger-Vaters geben.

Mit zittrigem Atem öffne ich die Tür. "Steve?", rufe ich durchs Haus. Doch ich bekomme keine Antwort. Schnell wird mir klar warum. Heute ist Steves erster Tag in der Uni und es ist 10:00 Uhr morgens. Hier werde ich ihn erst einmal nicht anfinden. Seufzend lasse ich mich auf mein Sofa fallen. Obwohl ich dieses Haus gekauft habe, fühle ich mich wie ein Einbrecher.

Als die Tür aufgeht schrecke ich auf. Doch ich entspanne mich genauso schnell wieder, als ich bloß das Würgereiz-erregende Gesicht Sharons erblicke. "Was machst du denn hier?", fragt sie abwertend. "Was ich hier mache? Jetzt reicht es mir aber!" Ich schalte den VoiceRecorder meines Handys an und gehe auf sie zu. "Das Haus habe ich gekauft! Von meinem Geld. Ich wohne hier! Was machst du immer noch hier, wenn ich fragen darf?", zische ich wütend. "Tut mir leid, aber jetzt wohne ich hier. Steve hat mich darum gebeten, hier zu bleiben. Und er hat mich sehr... nun ja... wild... aufgenommen", lächelt Sharon selbstgefällig. "Du Bitch! Was willst du von Steve? Ich bringe dich um, wenn du versuchst, ihn mir zu nehmen!", schreie ich sie wütend an.

"Oh Süße. Steve habe ich schon lange als Freund abgeschrieben. Er ist meine Mission. Ich musste einen Keil zwischen euch bringen. Das habe ich geschafft. Und jetzt, wo ich das geschafft habe, muss ich ihn nur noch in einen Hinterhalt locken", erklärt Sharon lächelnd. "Hinterhalt? Wer und was?"-"Hydra und Steve stirbt." Ihr Lächeln wird noch größer, als würde sie der Gedanke heiß machen.

"Du bist ekelhaft!", zische ich. Die Wut auf Steve ist verflogen. Er ist auf einen recht genialen Plan reingefallen. Ich muss ihn bloß aus der Scheiße reiten. "Nein, ich bin brilliant", widerspricht Sharon und wirft ihre Haare zurück. "Und jetzt verschwinde hier", zischt sie nun auch. Ich will was erwidern, als die Tür aufgeht. "Schatz, ich bin wieder..." Steve hält mitten im Satz inne. "Schatz? Weißt du was Steve? Dann stirb halt! Ich kann dir auch nicht mehr helfen!" Verwirrt blickt mein Mann mich an, doch ich möchte einfach nur an ihm vorbei in die Freiheit.