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Tony hat die letzten Tage über mit meinen Kindern gespielt, weshalb ich genug Zeit hatte, über das Geschehen der letzten Wochen nachzudenken. Mir ist klargeworden, dass ich Steve zwar liebe, ihm aber niemals wieder vertrauen kann. Doch er ist der Vater meiner Kinder. Ich sollte alles daran setzen, dass meine Kinder mit Vater aufwachsen.

An diesem Morgen sage ich Tony also Bescheid, dass ich zu Steve fahren werde. Mein großer Bruder ist davon absolut nicht begeistert, allerdings kann er mich auch nicht davon abhalten. Meine Kinder jedoch bleiben noch bei ihm. Ich möchte nicht, dass sie Sharon jemals wiedersehen.

Als ich in die Einfahrt des Hauses fahre, kommt mir alles verdächtig ruhig vor. Vorsichtig gehe ich durch den Garten und durch die Terrassentür ins Haus. Zuerst suche ich wieder das Erdgeschoss ab. Doch ich finde niemanden. Es ist Samstag, Steve wird also kaum in der Uni sein. Ich gehe hoch in den ersten Stock. In einem der Kinderzimmer sehe ich den Blonden sitzen. "Steve?" Sofort dreht mein Mann sich um. "Ria! Was machst du hier?" Kühl sehe ich auf ihn hinab. "Wo ist Sharon?" Steve zuckt mit den Schultern. "Ich hab sie zur Hölle geschickt." Mir fällt es schwer, nicht zu schmunzeln. Immerhin macht er das Richtige, wenn es nicht um unsere Beziehung geht. "Hör zu, Ria. Ich liebe dich. Ich möchte dich wirklich nicht verlieren. Du bist das wichtigste für mich." Seine Worte sollten mich rühren, doch sie lassen mich komplett kalt. "Steve, du kannst mich mit Worten in Zuckerwatte packen, so viel zu willst. Aber ich will die Scheidung." Überrascht unf geschockt weitet Steve die Augen. "Nein. Ria, bitte. Tu mir das nicht an. Warum bist du hergekommen? Um mir das zu sagen?" Er ist ein Wrack und ihn so zu sehen, tut mir weh, doch ich sollte hart bleiben.

"Steve, du hast mich enttäuscht und verletzt. Du hast mich zu einem Wrack gemacht, bevor du selbst eins wurdest. Ich liebe dich. Aber ich hasse dich auch. Und wenn du die nächstbeste nimmst, nur weil sie nett oder verzweifelt ist, dann hat unsere Beziehung keinen Sinn." Steve springt auf. Er wirkt noch größer, als sonst. "Ria, nicht! Bitte, ich liebe dich. Ich nehme nicht die nächstbeste, ich nehme niemanden. Niemals mehr. Du bist die Einzige. Gib mir eine letzte Chance." Er sieht mich flehend an. "Gut. Eine letzte Chance. Aber das Vertrauen musst du dir verdienen." Steve nickt sofort. "Versprochen." Er legt seine Arme an meine Taille und küsst mich. Seufzend genieße ich das, was ich damals hatte. Auch wenn ich nicht weiß, ob ich ihn jemals wieder so sehe, wie vor Sharon.

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