~Prolog~

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"Wenn du jetzt gehst, hast du keine Familie mehr, Adriana." Eindringlich sieht Tony mich an. "Doch Tony. Ich habe meine Familie schon gegründet. Es ist die Angst, die aus dir spricht. Die Angst, nach Pepper auch noch mich zu verlieren. Doch ich bin es satt! Immer machst du Fehler. Und entweder muss ich den Kopf hinhalten und sie wieder ausbaden, oder du rechtfertigst dein Fehlverhalten mit unserer Familiengeschichte. Du redest dich immer raus und ich habe das akzeptiert. Aber jetzt ist gut. Wenn uns Grenzen gesetzt werden, dann ist die Welt verloren. Ich bleibe bei meiner Familie. Bei der Familie, die mich liebt!", werfe ich ihm vor. Verdattert sieht Tony mich an. Im nächsten Moment tut mir leid, was ich gesagt habe, doch ich kann es auch nicht zurücknehmen. Die Wut sprach aus mir und auch wenn es schmerzt, so ist es doch die Wahrheit.

Mit Tränen in den Augen wende ich mich von meinem großen Bruder ab und deute Steve, dass wir nach Hause gehen. Sein Blick verrät seinen Schock über meine Worte. Er weiß am besten, dass ich Tony über alles liebe. Doch irgendwann sprengt sein Verhalten auch die Grenzen der Geschwisterliebe.

Steves große Hand schlingt sich um mein vergleichsweise kleines Handgelenk, als wir das Hauptquartier verlassen. "Adriana. Warte." Meinen Namen aus seinem Mund zu hören, reicht schon, um mich zu beruhigen. Ich hole tief Luft und drehe mich zu meinem Ehemann um. "Bist du dir sicher, dass du Tony verlassen willst? Er ist dein ein und alles", versucht er mir wieder ins Gedächtnis zu rufen. Doch ich nicke bloß. "Dieses Mal ist er zu weit gegangen. Tony muss endlich lernen, Verantwortung zu übernehmen. Es ist ja nicht so, dass es mir nicht wehtut, aber ich bin es leid, immer diejenige zu sein, die hinter ihm aufräumt! Er ist der Ältere", rede ich mich immer weiter in Rage, bis Steve mich schließlich stumm umarmt. Er wusste schon immer, wie er mich beruhigt.

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