Spät abends liege ich immer noch hellwach in meinem Bett. Steve ist unten im Wohnzimmer. Wir sind uns für den Rest des Tages aus dem Weg gegangen und ich habe vor, meinen Mann weiterhin zu ignorieren.
"Ria? Schläfst du schon?" Ich bleibe still. Soll er doch denken, ich schlafe. Er legt sich zu mir. Sein muskulöser Arm legt sich um meinen Bauch und zieht mich näher an seinen warmen Oberkörper ran. "Es tut mir leid. Ich möchte nicht, dass du zu Tony ziehst. Ich liebe dich." Es wäre unnötig, weiterhin so zu tun, als würde ich schlafen. Er kennt mich zu gut. Seufzend drehe ich mich zu ihm um. "Ich liebe dich auch, Steve. Aber du und Sharon... ihr wirkt immer noch wie ein eingespieltes Team. Und du glaubst mir nicht. Wenn ich dir doch sage, das Sharon sich in deiner Gegenwart ganz anders verhält." Steve streicht mir lächelnd eine Strähne aus dem Gesicht. "Und du bist dir sicher, dass du nicht einfach nur eifersüchtig bist?" Zweifelnd schließe ich meine Augen. Kann es sein, das ich alles anders auffasse, weil ich eifersüchtig bin?
Ich zucke mit den Schultern. "Ich weiß es ehrlich nicht, Steve. Und ich will auch nicht darüber nachdenken. Eigentlich will ich nur schlafen. Gute Nacht." Ich küsse ihn flüchtig auf die Lippen, bevor ich mich wieder in seinen Armen wende und versuche, einzuschlafen.
"Ich gehe einkaufen, Steve", flüstere ich am nächsten Morgen in das Ohr meines, im Halbschlaf liegenden Mannes. Dieser grummelt bloß und zieht mich zu sich runter, um mich in einen Kuss zu ziehen. Dabei zieht er die Decke zur Seite und ich sehe seine karierte Boxershorts. "Bringst du Vanilleeis mit?", grummelt der Blonde leise. Ich nicke lachend und verlasse das Haus.
Neben Grillfleisch hole ich noch einen Salat, Jogurt für die Kinder und das Vanilleeis für Steve. Kurz überlege ich, ob ich Sharon Pralinen, als eine Art Versöhnung mitnehmen soll, entscheide mich dann aber guten Gewissens dagegen. So schnell wie möglich fahre ich wieder nach Hause. Ich vertraue der blonden Agentin einfach nicht.
Als ich das Haus betrete, begehe ich den großen Fehler, mich nicht anzukündigen. Als ich mich umdrehe und die Tür mit dem Fuß schließe, fallen mir vor lauter Schreck die Einkäufe aus der Hand. Sharon hat Steve in einen Kuss verwickelt. Und Steve scheint bei weitem nicht abgetan von den Lippen der Ex-Agentin. Erst als der Jogurt zerplatzt, schrecken die beiden auseinander. "Ria!" Ich schlage mir die Hand vor den Mund und laufe nach oben. Ohne nachzudenken greife ich nach meinem Koffer und schmeiße wahllos Klamotten in diesen. Steve kommt mir nachgelaufen.
"Ria, bitte, lass mich das ganze erklären", fleht Steve. "Nein. Ich fahre zu Tony. Ich hätte von Anfang an sehen müssen, dass das mit uns nicht funktioniert, solange eine Carter existiert. Lebe wohl Steve. Und verabschiede dich von deinen Kindern." Ich hieve den Koffer vom Bett und will aus dem Zimmer stürmen. Doch Steve packt mein Handgelenk. "Bitte. Geh nicht", fleht er. "Damit ich dich noch öfter mit ihr erwische und mein Herz jedes Mal mehr zerbricht? Nein! Ich gehe!" Steve lässt mich bloß nicht. Er startet einen Versuch, mich zu küssen, doch ich weiche zurück. "Wag es nicht, mich mit den Lippen zu küssen, die gerade noch die von Sharon Carter berührt haben!", fauche ich wütend, stürme aus dem Zimmer und lasse Steve dort stehen, während ich die Kinderzimmer leerräume und dann, mitsamt meiner Kinder, zu Tony fahre.
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Decisions
FanfictionNachdem Steve und Tony sich zerstritten haben, muss Tonys jüngere Schwester Adriana sich zwischen ihrem Bruder und ihrem Ehemann entscheiden. Das sie sich für Steve und ihre Kinder entscheidet, ist klar. Aber, wenn Sharon Carter plötzlich wieder auf...