Mein älterer Bruder und ich gingen in die MBIS (Mercedes-Benz international School). Wir nahmen jeden Morgen den Schulbus um 7 und hatten etwa eine stunde weg. Jedoch hatten wir am Morgen oft nur 45 Minuten und dafür am Nachmittag etwas mehr als eine Stunde. (vor allem während der Regenzeit hatten wir länger). Die Schule war ziemlich schön und hatte sogar einen eigenen Swimmingpool. Es gab eine Mensa in der es Indisches sowie europäisches Essen gab. (es hatte sogar zwei Anstehelinen, eine in welcher es nur Vegetarisches Essen gab und eine auch mit Fleisch. Denn viele Inder sind vegetarisch und pingelig. (zu dem Punkt wo sie Fleisch nicht einmal anfassen können.)
Es gag drei Gebäude die jedoch alle miteinander verbunden waren. Es gab das PYP Gebäude (die Unterstufe, jedoch ging sie bis zur 5. Klasse) in diesem waren auch die Naturwissenschaftszimmer und die Informatikzimmer. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke macht es nicht so viel sinn kleine Kinder in der nähe eines Chemielabors unterzubringen.
Nun das zweite Gebäude war über der Bibliothek. Diese enthielt jedoch nicht sehr viele Bücher und war im Vergleich zu den Schulbibliotheken in der Schweiz winzig. Sie war eher dazu da, dass man darin arbeiten konnte. Jedoch was ich gut finde, sie hatten von allen Büchern welche die Schüler im Deutsch, Englisch, Geschichte, Mathe oder Geografie lesen mussten, einen ganzen Klassensatz. Also musste niemand diese Bücher kaufen. Sie wurden jedes Jahr von der nächsten Klasse wieder verwendet. Oberhalb der Bibliothek befanden sich die Kunstzimmer und normale Klassenräume. In welchen wir Englisch oder Geschichte hatten. Die Gänge dieser Gebäude waren sehr dunkel und hatten auch aus irgendeinem Grund nie Licht. Von dem ersten Stock dieses Gebäude konnte man (über das Dach der Mensa) in das 3 Gebäude gelangen. Hier waren eher die Sprachen. Früher war meine Schule auch ein Internat und dies war der Internatteil. Also war es so aufgebaut, dass im Untersten Stock in der Mitte Sitzsäcke und einen Pingpongtisch hatte. Die weiteren Stockwerke hatten alle ein Loch in der Mitte so konnte man immer auf diesen Aufenthaltsraum runter sehen.Dieser Teil war auch zum teil über der Turnhalle. Die war für mich am Anfang das Gewöhnung bedürftigste. Denn sie war draussen, dass heisst sie hatte ein Dach, ein Boden und 2 Wände. Jedoch waren 2 Seiten einfach offen die nur durch eine kleine Mauer nach draussen abgegrenzt waren. Diese war perfekt um sich drauf zu setzen und dem geschehen in der Turnhalle zu zuschauen. Weil die Halle offen war, hatten wir oft Vögel oder andere Tiere darin. (daher war sie auch nicht so sauber). Wir hatten eine Schuluniform, auch für Sport. Diese war ein farbiges Tshirt (in der farbe des Hauses) und eine Hose. Wir hatten in Sport (wie bei Harry Potter) vier Häuser, leider jedoch nur Farben (Gelb, Blau, Rot und Grün). Ein mal in der Woche hatten wir dann ein "House Championship" hier spielten alle Schüler (MYP, also 6-10Klasse) zusammen, in ihrem Haus gegen die anderen. Zum Beispiel Basketball, Fussball oder Volleyball.
Wir hatten auch sonst eine Schuluniform diese Uniform war nur ein weisses Tshirt mit dem blauen Logo der Schule. Wir hatten auch eine Tradition, wenn ein Schüler die Schule verlies, konnten alle die wollten etwas auf das Tshirt schreiben um die Person zu verabschieden. Da oft Schüler gingen konnte man diese immer sofort erkennen und sich auch von ihnen verabschieden.
Für mich war das Schulsystem am Anfange eher fremd. Es gab zwar in jedem Fach Noten, jedoch nicht so wie ich es mir gewohnt war mit Prüfungen. Wir mussten arbeiten Schreiben. Immer 700-1200 Wörter. Mein erster Biologieaufsatz habe ich in mein Heft geschrieben da ich mir es gewohnt war die Sachen von Hand zuschreiben und nicht am Laptop. (und ja ich habe jedes Wort gezählt und es am Ende hingeschrieben) Meine Klassenkameraden und der Lehrer waren erstaunt und etwas verwirrt weshalb ich es von Hand gemacht habe. Eigentlich wäre es mega schlau, denn so können die Lehrer es nicht durch ein Plagiat Checker schicken (nicht dass ich Plagiat begangen habe) unsere Lehrer waren richtig strickt was Plagiat an ging und haben jede Arbeit genau kontrolliert. Es ist praktisch unmöglich gar kein Plagiat zu haben denn alles was man sagt wurde ja schon in irgendeiner Form schon einmal im Internet aufgeschrieben. Ich habe dann oft einfach auf Deutsch gegoogelte und es dann selbst übersetzt, denn so verwendet man schon automatisch seine eigenen Worte und es zählt nicht als Plagiat. Nach meinem Ersten handgeschriebenen Aufsatz habe ich auch angefangen die Aufträge am Laptop zu erledigen. (so hatte ich ersten die Mühe nicht die Wörter zu zählen und zweitens viel weniger Schreibfehler).
Ich habe erst kürzlich mit meinem Bruder eine seiner Arbeiten durchgelesen und wir mussten so lachen. Er war ein Meister darin unnötige Wörter zu finden um auf die benötigte Anzahl Worte zu kommen. Es war immer eine Qual diese zu erreichen, aber nach einer Weile hat man begonnen Wörter zu finden welche das Gleiche aussagten wie andere einfach in mehr Worten. (Zum Beispiel: Sie ging und hohle Früchte. wurde dann eben zu: Die alte Frau ging am Morgen um neun Uhr über die Strass um dort von einem Bauern Früchte zu hohlen. So braucht man viel mehr Wörter aber eigentlich sind sie unnötig und sagen nicht wirklich viel aus, wir hatten auch oft Wiederholungen drin)
Da wir dem IB-System folgten gab es in jedem Fach 4 Kriterien, wenn ich ganz ehrlich bin habe ich die nie ganz verstanden. Nun nehmen wir zum Beispiel Informatik, im Kriterium A musste man zum Beispiel auf Illustrator ein Produkt machen (also war dies die Note für das Endresultat). Bei Kriterium B musste man Planen was für ein Produkt man machen wollte, wie, warum, reflektieren und sonst noch viel schreiben genau wie bei C und D. Jedoch habe ich dies nie ganz verstanden und hatte deshalb bei meiner ersten Arbeit auch eine 4, eine 2 und wahrscheinlich noch 2 oder 3. Da mir niemand gesagt hatte, dass ich nicht nur ein Produkt abgeben musste sondern auch noch Minimum 6 Seiten Text schreiben. Woher hätte ich dies bitte schön wissen sollen? Nun ja, ich habe mir danach mehr Mühe gegeben und immer nach einer Vorlage gearbeitet eines Mitschülers. (also ich habe geschaut wie es aufgebaut werden musste und mich an die Vorlage eines Mitschülers gehalten).
Jedoch hatte ich am meisten mühe in Sport. Denn eigentlich war ich immer sportlich und hatte bis jetzt nur 6er. Jedoch hier nicht mehr. Aber es lag nicht daran, dass ich nicht mehr gut war Sport zu treiben sondern in der Noten Gerbung. Wir mussten oft ein Journal führen was wir in den jeweiligen Sport Lektionen gemacht hatten, selbst einen Fitnessplan zusammenstellen, schriftliche Prüfungen schreiben oder einfach sonst schreib Aufträge erledigen. Es war nicht mehr wirklich richtiger Sport in dem es darum ging ob man beim Basketball den Korb traf oder ob man Ausdauer hatte beim Rennen. Nur noch ob man gutschreiben konnte und ob man genug Selbstdisziplin hatte um immer alles aufzuschreiben was man gemacht hat. (dies mussten wir auch in Musik und es hat mir gelernt man muss es immer gerade nach der Lektion machen sonst vergisst man was man gemacht hat und es ist eine Qual am Ende kurz vor dem Abgabe Termin noch zu versuchen etwas zusammen zu reimen was man an diesem Tag hätte tun können. Dies habe ich auch hier in der Schweiz gemerkt bei Projekten, bei welchen man ein Abreitsjournal führen muss). Zurück zum Sport, meine Schule Schloss sich zusammen mit 3 anderen Schulen (eine in Hyderabad, eine in Bangalor, und eine in Delhi) also alle in einer anderen Stadt. Wir hatten ein paar Mal pro Jahr mit diesen ein Sport Tournament zum Beispiel in Basketball, Volleyball, Fussball, Cricket oder Schwimmen. Jedes dieser Tournament war in einer anderen Schule. Es war immer ein gutes Erlebnis entweder wenn man zusammen mit seinem Team in eine andere Stadt fliegen konnte für so ein Event oder wenn ein Grossteil des Unterrichts ausfiel, weil andere Schüler bei uns waren und wir zuschauen durften. Ich habe an 2 Teilgenommen und beide waren in der Stonehill International School in Bangalore, einmal in Schwimmen und einmal in Fussball. Es waren grossartige Erlebnisse und hat extrem Spass gemacht. Fussball mochte ich eigentlich nicht wirklich jedoch haben mich meine zwei besten Freundinnen dazu überredet mit zumachen, am Ende hat es dann auch recht Spass gemacht.Für mich war am Anfang die Vorstellung mit Freunden zu Fliegen und dass noch von der schule aus eher komisch. Jedoch haben wir auch unsere Klassenlager in einem anderen Staat verbracht und sind dahingeflogen. Für uns in der Schweiz unvorstellbar aber in Indien (also in meiner Schule) war es ganz normal. (die Flüge sind auch wesentlich billiger)
Wir hatten auch jedes Jahr ein Projekt in Biologie, Chemie oder Physik. Die "Sciencefair", dieses Projekt durfte man selbst wählen, auch ob man es alleine zu zweit oder zu dritt machen wollte. Es war eigentlich eine Längerfristige Selbstständige Arbeit. Mein Naturwissenschaftslehrer war wirklich richtig gut und man hat gemerkt wie sehr er sein Fach liebte. Alle Schüler haben ihn geliebt, er uns bei jedem Projekt unterstützt . Es ist vielleicht nicht gut, aber wir konnten ihn zu allem überreden und so haben sehr oft Experimente gemacht.
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Indien "Blog"
AdventureZwei Jahre meines Lebens verbrachte ich zusammen mit meiner Familie in Indien. Wir lebten von 2014 bis 2016 in der Stadt Pune (ca. 5 Stunden von Mumbai entfernt). Ich war zurzeit 13-15 Jahre alt. Pune ist eine vergleichsweise kleine Stadt in Indien...