Viele werden auch sagen, dass man als Frau weniger respektiert wird als die Männer. Nun als Kind hat man so oder so nicht so viel Respekt, deshalb muss man ihn sich zuerst verdienen. Hier eine Geschichte dazu, also: Wir gingen einmal Zelten mit einer kleinen Reisegruppe. Wir gingen zu einem kleinen See in der nähe von Pune. In dieser Reisegruppe waren wir die einzigen Ausländer (da der Reiseführer ein Kolleg meines Vaters war). Zu dem waren mein Bruder und ich die einzigen Kinder. Als wir angekommen sind haben wir die Zelte aufgestellt, das heisst meine Familie und der Reiseführer da die meisten von den anderen Indern noch nie ein Zelt aufgestellt hatten. Aber sie waren begeistert es zu lernen.
Am Abend wollten wir ein «bonfire» machen. Jedoch hatte niemand Lust es zu machen, deshalb habe ich diese Aufgabe übernommen. (In der Schweiz war ich im Cevi und hatte deshalb schon etwas Übung darin) Am Anfang haben mich alle sehr skeptisch und belustigt angeschaut, im sinne von «wie kann ein 14-Jähriges Mädchen nur Feuer machen?» jedoch ist es mir gut und vor allem auch recht schnell gelungen. Jedoch hatte es schon wieder fast kein Holz, dass heisst das Feuer würde nicht mehr lange brennen wenn man nicht neues suchen würde. Da ich beschäftigt war, damit zu schauen, dass es nicht erneut ausging, habe ich mich zu allen umstehenden umgedreht und gesagt wenn sie ein Feuer wollen müssen sie jetzt holz hohlen gehen. Sie haben mich ungläubig angestarrt. Wie kannn es sein, dass ein kleines Mädchen ihnen einen Befehl gibt? Nun sie waren sehr überrascht da ich aber mit sehr viel selbstvertrauen und ohne zweifel gesprochen hatte sind alle gegangen und haben holz geholt! Zur Zeit war ich einfach nur froh da ich schon recht genervt war, da sie nichts anderes taten als nur zuschauen. Nun wenn ich aber zurück schaue bin ich erstaunt, dass ein kleines Mädchen genug autorithät hatte um 10 Leuten ihre Meinung zu sagen und diesen einen Befehl zuerteilen welcher dannach auch ausgeführt worden ist. Manchmal muss man sich den Respekt der Anderen verdienen und genug Autorität ausstrahlen respektiert zu werden. Es ist wichtig, dass man selbstsicher und ohne zweifel dasteht denn nur so wird man ernst genommen.In meiner Zeit in Indien habe ich drei Regenzeiten miterlebt. Wir kamen im Sommer (in dieser Zeit findet der sogenannte Monsun statt). Das erste Mal fand ich es komisch wie sich die Leute verhalten haben. Da er schon Angefangen hatte als wir gekommen sind waren schon viele Strassen überschwemmt. Erwachsene junge Männer und Frauen haben Wasserschlachten gemacht oder im Regen getanzt. Als ich dies das erste Mal gesehen habe, habe ich nicht ganz verstanden warum und fand es eher Lustig diese Leute so zu sehen, jedoch bei meinem zweiten Monsun habe ich genau so gehandelt und sie voll und ganz verstanden. Dazu jedoch später mehr. Durch das viele Wasser auf den Strassen gab es immer wieder Strom ausfälle. Jedoch hat man sich recht schnell daran gewöhnt, man merkte es nur noch dadurch, dass man auf das Internet warten musste um neu aufzustarten. An manchen Tagen gab es bis zu 5-6 Mal einen Strom Ausfall, unsere Wohnsiedlung hatte einen eigenen Generator, also hatten wir nie lange keinen Strom. Nur das Internet musste immer wieder aufstarten, auch wenn man vom Generator zum normalen Stromnetz zurück wechselte.
Der Monsun dauert etwa 2-3 Monate. Für die Natur ist dies einen Segen, denn der Rest des Jahres regnet es praktisch nie. Das Regen Wasser wird dann in grossen Stauseen gesammelt und das ganze Jahr über mit Lastwagen in die Statt gebracht. Diese waren sehr oft undicht und haben auf dem weg schon recht viel Wasser verlohnen. Dies war dann auch dass Wasser welches aus dem Wasserhahn kam, deshalb kein Trinkwasser. In einem der Jahre in denen wir in Indien waren Regnete es nicht so viel wie es hätte tun sollen. Die Wasserspeicher wurden nicht Komplet gefühlt. Dies machte sich dann im April/Mai bemerkbar, dass Wasser wurde knapp. Es war nicht mehr so sauber wie normalerweise, da es nun vom Boden des Sees kam. Es war voll mit Schlamm und Dreck, auch wenn es gefiltert wurde hatte man nach dem duschen nicht das Gefühl wirklich sauber zu sein. Jedoch hatten wir, in unsere Siedlung, noch Wasser. Viele teile der Statt hatten am Anfang nur noch 2 Stunden pro Tag Wasser, danach jedoch bald nur noch einmal pro Woche. Es war schon krass dies zusehen, denn die Leute konnten ihre Kleider nun auch nicht mehr in dem Fluss waschen da dieser praktisch kein Wasser mehr hatte. Und genau das ist der Grund warum sich alle so auf den Regen freuen. Es ist so heiss und trocken vor der Regenzeit, dass es einfach unglaublich schön ist wenn es regnet. Die Leute gehen auf die Strassen singen, tanzen spielen herum und feiern einfach die schöne Abkühlung. Für mich war es am schönsten, dass der Regen warm war, man wurde nass aber fror nicht wir bei uns. Es ist einfach eines der schönsten Gefühlen welches es gibt, wie eine warme dusche mitten in der Strasse.
Natürlich wollte man nach einengen Wochen, dass der Regen endlich wieder aufhören würde. WIe bei allem was man zu viel hat, ist es irgendwann nicht mehr so gut. Die Strassen hatten das ganze Jahr durch immer Risse und Löcher, da sie durch den Regen kaput gingen und es sich nicht lohnt diese zu flicken da sie so oder so in dem nächsten Jahr wieder kaput gehen würden. Oft hatte es auch auf den Strassen knietiefes Wasser, sehr gefährlich mit dem Auto, aber die meisten fuhren dann immer schön langsam. Manchmal kam es dann auch vor, dass ein Auto durch das Wasser versank und man es raus ziehen musste. (aber im grossen und ganzen hatten sie es extrem im Griff, wie viel Wasser ihr Auto verträgt)Die Zeit nach dem Monsun war die schönste in der Natur. Denn alles blühte auf, alles war grün und die Temperatur war abgekühlt. Es hatte keinen staub mehr in der Luft. Es wurde danach immer wärmer und wärmer. Im Dezember war die Hochsaison der Erdbeeren, und auch sonst gab es immer irgendeine Frucht die gerade reif war. Ob Mango, Erdbeeren, Bananen oder sonst was es gab immer frische einheimische Früchte. Für mich war das einfach super. Die Tage waren auch eigentlich immer gleich lang, immer genau 12-13 stunden. Um 6/7 Uhr ging die Sonne auf und um 19.00 wieder unter. So hatte man immer viel Sonne, auch in den Wintermonaten.
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Indien "Blog"
AdventureZwei Jahre meines Lebens verbrachte ich zusammen mit meiner Familie in Indien. Wir lebten von 2014 bis 2016 in der Stadt Pune (ca. 5 Stunden von Mumbai entfernt). Ich war zurzeit 13-15 Jahre alt. Pune ist eine vergleichsweise kleine Stadt in Indien...