Alles um mich herum wurde schwarz, und wenig später war ich überhaupt nicht mehr in der Lage, zu denken.
Eine schmerzende Finsternis umhüllte meinen Körper und benebelte meine Gedanken.Es schienen nur wenige Sekunden verstrichen zu sein, als ich blinzelnd meine Augen öffnete.
Unter mir spürte ich etwas weiches, warmes und richtete mich ruckartig auf. Ich lag in einem Bett, das in Mitten weiterer Betten stand. Neben mir lag Liam und schien noch zu schlafen.
"Hey, sie ist aufgewacht!", rief eine Stimme in meiner Nähe und Jace, Luna und ein Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, kamen zu meinem Bett.
"W-wo bin ich?", wollte ich wissen und sah mich um. Alles war weiß oder zum mindest sehr hell. Die Wände des Raums waren weiß gestrichen, die Betten waren weiß und fast alles andere auch. Nur einzelne Sachen, wie Bücher hatten auch andere Farben.
"Auf der Krankenstation. Du hast ein paar Verletzungen, aber halb so wild. Zum Glück lebst du überhaupt noch!" Luna zwinkerte mir zu.
"Was ist überhaupt passiert?", fragte Jace und klang dabei etwas besorgt, was mir warm ums Herz werden ließ.
"Naja, also..." Ich erzählte ihnen alles, was im Büro meines Onkels passiert war und war froh, dass dieser Fremde von eben gerade nicht da war.
"Oh, das ist krass. Und dieser Marco wollte ihn wirklich umbringen?" Jace stieß ein Schnauben aus. "Der hat ja nicht mehr alle. Jeder weiß doch, dass man als Rudelmitglied verpflichtet ist, andere Mitglieder unversehrt zu lassen."
Ich zuckte die Schultern. "Mein Onkel scheint aber nicht mehr Mitglied dieses 'Rudels' zu sein. Das war ja ein Grund dafür, dass Marco ihn..." Ich schluckte. "...naja, töten wollte."
Luna schien ziemlich beunruhigt. Ihre Augen verrieten einem stets, wie sie sich gerade fühlte, und jetzt war die Angst darin unverkennbar.
"Er wird wiederkommen.", brummte sie, den Kopf gesenkt. "Er wird wiederkommen und unseren Schulleiter töten."
Jace und ich tauschten beunruhigte Blicke. Ja, natürlich würde er wiederkommen, er war fest entschlossen, Liam umzubringen. Aber das konnte ich nicht zulassen!
"Wir müssen ihn beschützen.", antwortete ich und wollte aufstehen, aber Jace hielt mich zurück. "Du musst erstmal gar nichts. Immerhin bist du herade aus zwanzig Metern Höhe auf den Boden gefallen."
"Aber..." Ich seufzte. "Jaja, schon gut. Ich bleib liegen. Fürs erste."
Jace nickte, dann drehte er sich zu Luna um. "Alles okay?"
"Ja, schon." Sie sah mich zögernd an. "Wenn dein Onkel stirbt und die Schule hier zu Grunde geht, ist es aus für mich. Dann hab ich kein Zuhause mehr."
"Ihm wird nichts passieren.", beruhigte ich sie und warf Jace einen kurzen Blick zu, auf den er mit einem ernsten Nicken antwortete.
"Bringt ihn irgendwo hin, wo es sicher ist und erzählt niemandem davon. Wir wissen nicht, wer Marco alles hilft, aber euch vertraue ich."
An Jace gewandt fügte ich hinzu: "Und Chila übrigens auch."
Er wurde rot, sagte aber nichts und nickte einfach wieder.
"So..." Der Mann, den ich gerade schon gesehen hatte, kam durch die Tür der Krankenstation herein und musterte mich. "Wie fühlst du dich?"
Ich versuchte, auf Schmerzen oder Ähmliches zu achten, aber die Sorgen um meinen Onkel stellten alles andere bloß in den Hintergrund.
"Äh, mir ist noch etwas schwindlig und mein Kopf tut weh.", stammelte ich und der Mann - eher klein und mit Vollbart - schrieb irgendwas auf einen Zettel, dann lächelte er uns allen noch zu und ging rüber zu einem Regal.
"Aber wie sollen wir deinen Onkel unbemerkt irgendwo hin verfrachten. Abgesehen davon ist er unser Verwandlungslehrer.", flüsterte Luna, die sich scheinbar wieder etwas beruhigt hatte.
"Das ist das Problem.", murmelte Jace, ohne, dass der fremde Mann es hören konnte. "Dass Mr Feather verletzt ist, weiß schon die ganze Schule, aber was genau passiert ist, hat niemand gesehen und du hast es nur uns erzählt."
Ich nickte. Ja, er hatte recht. Und ich würde ganz sicher nicht erzählen, was passiert war, damit nicht die ganze Schule in Panik geriet. Schließlich trieb sich Marco sicher noch hier rum, und niemand wusste es. Oder war das falsch? Vielleicht war es besser, die Leute zu informieren. Dann konnten sie mit dafür sorgen, dass meinem Onkel nichts passierte. Aber was, wenn Spione unter ihnen waren?
Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Es gab nur zwei Möglichkeiten, und beide waren viel zu riskant. Wir hatten keine Wahl.
"Gut, also, wir ziehen das mit dem Geheim Halten durch, okay?"
Meine Freunde nickten gleichzeitig, und ich freute mich über ihre Entschlossenheit. "Jace, kannst du Chila bitte auch Bescheid sagen? Ich würde sie gerne dabei haben."
Jace nickte wieder. "Gut. Tut mir leid, dass sie so beleidigt reagiert hat, ich..."
"Ist jetzt nicht wichtig.", unterbrach ich ihn und überlegte, wie sie Liam unbemerkt in Sicherheit bringen konnten. Auf dem Schulgelände war er sicher gefährdet, wir mussten ihn - oder besser gesagt, Luna und Jace - in die Wildnis oder in eine Stadt bringen. Bei dem Gedanken daran wurde mir fast schlecht. Noch nie war ich in einer Stadt gewesen, hatte den größten Teil meines Lebens in einem großen Nest aus Zweigen gelebt. Aber ich musste ja eh nicht dort hin. Luna, Jace und vielleicht auch Chila würden für Liams Sicherheit sorgen, während ich in einem Bett lag und Löcher an die Wand starrte. Nein, das würde ich nicht tun. Ich musste helfen!Nachdem der Mann, der mich behandelte, mir ein Schmerzmittel gegeben hatte und die Station verlassen hatte, machten sich Luna und Jace daran, Liam aus dem Raum zu bringen, was ziemlich schwierig aussah. Ich beobachtete sie nur und wartete, bis auch sie weg waren.
Dann war ich allein. Endlich!
Ich stand auf und blieb noch eine Weile schwankend stehen. Jace und dieser Mann hatten recht, ich war wirklich nicht in der Lage, mich richtig zu bewegen. Aber ich musste sehen, dass ich Chila fand. Am liebsten würde ich die Zeit zurück drehen und verhindern, dass ich Jace von meinem Vorhaben mit ihr erzählte, aber es war zu spät. Ich konnte jetzt nur hoffen, dass ich vor ihm da war.
Also ging ich los und verließ den Raum durch eine Hintertür, in der Hoffnung, dass mich niemand sah.
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Falkenfeder - Woodwalkers FanFiction
FanficRuby ist ein Gerfalke - aber ein Gerfalke, dessen Familie aus Adlern besteht. Doch diese Familie scheint weit entfernt, denn sie denkt seit Rubys Geburt, dass sie kein echter Nachkomme ist, womit sie sich gewaltig irren. Doch warum ist Ruby nun ein...