20. Der Plan

1.3K 68 1
                                    

Mit einem Ruck fuhr ich aus dem Schlaf hoch. „Atlas, wir sind eingeschlafen!" ich tippte sie an.

Irritiert hob sie den Kopf und blinzelte verschlafen. „Wer greift an?"

„Niemand greift an. Wir sind eingeschlafen!" ich rüttelte an ihr, damit sie richtig wach wurde.

Wir saßen auf der Couch, mein Kopf war bis eben an sie gelehnt gewesen und sie hatte es sich ebenfalls gemütlich gemacht. Irgendwie waren wir nach dem essen und planen hier bei einem Film eingeschlafen, denn mein Fernseher lief immer noch leise.

Ich hob die Hand und starrte auf unsere verschränkten Hände. Wie war das denn passiert?

Kopfschüttelnd zog ich meine Hand weg und rückte ab. „Atlas!"

„Hm." sie blinzelte noch immer. Ihre Haare waren in einen unordentlichen Dutt zusammengebunden. „Hi." sie sah mich an.

„Hi." ich schmolz einen Moment unter ihrem lächelnd dahin. Doch dann räusperte ich mich. „Wir müssen es noch Kaia sagen."

„Kaia?"

„Sie muss eingeweiht werden." sagte ich ernst und zog mein Handy hervor. „Der nächste Ball ist schon jetzt am Wochenende, wir haben nicht viel Zeit zum Planen."

„Okey." sie nickte und kratze sich am Kopf. „Jack sollte als mein Offizier auch bescheid wissen. Wir brauchen die Rückendeckung."

Ich nickte und wählte Kaias Nummer. Hoffentlich waren sie zuhause.

Ciao sorellina, Hallo Schwesterherz." Kaias Stimme klang gut gelaunt wie immer.

Ich versuchte den Schlaf aus den Augen zu blinzeln. „Hey, sind du und Jack zuhause?"

„Ja, was ist denn los?"

„Das erkläre ich gleich. Wir kommen vorbei." ich stand auf.

„Äh okey und wer ist wir?"

„Atlas und ich." gab ich zurück und sah zu Atlas. Sie streckte sich herzhaft gähnend. Dabei rutschte ihr T-Shirt ein Stück hoch und zeigte makellose Haut. Ich seufzte innerlich.

Es raschelte und Kaia sprach mit irgendwem, dann wandte sie sich wieder an mich. „Wann seid ihr da?"

„Wir machen uns jetzt auf den Weg."

„Okey, dann bis gleich."

Ich verabschiedete mich von ihr und legte auf. „Komm."

Atlas sah alles andere als wach aus, aber sie schwang sich schließlich von meiner Couch hoch. „Meine Klamotten sollte mittlerweile auch trocken sein."

Stimmt, da war ja was.

Also noch mal Kommando zurück und Alltagstaugliche Kleidung an. Keine fünf Minuten später traf ich Atlas wieder an der Haustür an. Ich schlüpfte in meine Chucks und Jacke.

„Fahre ich?"

„Nein, ich." mit den Worten nahm ich demonstrativ meinen Autoschlüssel.

Atlas zog eine Grimasse, aber sie wiedersprach ausnahmsweise mal nicht, sondern trat mit mir aus der Haustür.

„Wohnt deine Schwester in der Nähe?"

„Sie wohnt auch in London. Allerdings nicht hier in Camden sondern im Soho-Viertel. Wir brauchen also nur 15 Minuten."

„Bei guten Verkehr." fügte sie hinzu.

Ich seufzte. „London, die Stadt der vollen Straßen."

Gods & Titans: Was bleibt ist LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt