22. Rettungsaktion mit Hindernis

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„Atlas?" eilig rannte ich durch den Flur.

Plötzlich spürte ich einen Windstoß, ich wurde gepackt und in einen Schatten der Säule gezogen. Panisch riss ich die Augen auf. Mein Mund wurde blitzschnell zugehalten, als ich schreien wollte. Mein Herz raste.

„Pssst, leise Meg." Atlas Stimme war ein raunen direkt gegen mein Ohr.

Ich atmete durch. Keine Panik. Es war Atlas. Alles war gut, versuchte ich mir einzureden. „Dahinten sind einige meiner Leute, sie dürfen uns hier nicht sehen." sagte sie leise und deutete auf den Flur.

Ich konnte mich nicht bewegen. Meine Rückseite war an ihren Körper gepresst und ihre Hand bewegte sich nicht von meinem Mund.

Angestrengt versuchte ich den Schritten der Wachen zu lauschen, während Atlas Körper mir nur zu bewusst wurde. Ihr Becken das gegen meinen Hintern gepresst war. Ihre Brüste die deutlich gegen meinen Rücken drückten und meine Nervenenden blank legten, obwohl ich eine Rüstung trug. Und dann war da noch ihr heißer Atem, der über meinen Nacken fegte und eine Gänsehaut auslöste. Die ihr absolut nicht verborgen blieb. Es war wirklich der falsche Moment, um das ganze heiß zu finden, aber so war es.

Ich presste meinen Kiefer feste zusammen. Die Schritte näherten sich und Atlas zog mich noch tiefer in den Schatten herein.

Die Wachen liefen schwatzend an uns vorbei. Ich wagte es kaum zu atmen und einen ganzen fürchterlich langen Moment, behielt Atlas mich so an sie gepresst. Obwohl die Wachen längst vorbei waren.

Nun bemerkte ich auch, wie ihr Atem flacher ging.

Sachte legte ich meine Hand auf ihre, die mich am Bauch an sie gepresst hielt. Ich drückte ihre Hand, in der Hoffnung sie verstand.

Bewegung kam in ihren Körper und tatsächlich ließ sie mich endlich frei.

Sie räusperte sich und wirkt schon fast verlegen. „Wie ich sehe, konntest du dein Kleid loswerden." anerkennend glitt ihr Blick nun über meine Rüstung.

Ich lehnte mich an mein Schwert. „Toll, was ein Kleid alles verstecken kann. Können wir? Ich weiß nicht wie lange Kaia und Jack das hinhalten und vor allem wissen wir nicht was Alva geplant hat."

Sie atmete durch und wirkte schon wieder ganz normal. Wäre da nicht diese leichte röte an ihrem Hals. Aha, also konnte man Atlas doch verlegen machen. Interessant zu wissen.

Langsam sah sie aus dem Schatten hervor. „Okey, die Luft ist rein."

Zügig lief sie los und ich folgte ihr auf den Fuß. Ich hatte zwar ein Kampftraining absolviert, aber Atlas war absolut viel erfahrener als ich. Ich vertraute darauf, dass sie uns hier sicher zu den Gefängnissen unter dem Palast brachte.

Es war absolut absurd. Ich war hier aufgewachsen und hatte hier alles mögliche erlebt, während meine Mutter ganz unten, in den tiefsten Tiefen in Ketten gefangen war. Ich hatte es nie bemerkt.

Wir schafften es die ersten Treppen herunter, ohne einen Zwischenstopp einlegen zu müssen.

„Achtung." Atlas ergriff meine Hand und zog mich in den nächstbesten Raum. Ich war überrascht, was für Reflexe sie hatte, denn ich hatte niemanden kommen gehört.

Doch dann waren da wieder Schritte zu hören, die an der Tür vorbei liefen. Ich spinkste an Atlas vorbei in den Raum.

Ich erstarrte.

Wir befanden uns in einer Art Turnhalle. Dünne Matten lagen auf dem Boden, während an den Wänden Waffen hingen. Die Matten waren von dickem Staub überzogen und ein einzelner Medizinball lag dort in der Ecke.

Gods & Titans: Was bleibt ist LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt