eins

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Keuchend lässt Freja ihren Übungsstab auf den Boden fallen. "Das war gut, Schatz. Aber du bist zu langsam mit deiner linken Hand in der Verteidigung und du überstürzt deinen Angriff zu sehr.", sagt ihre Mutter. Freja stützt ihre Hände auf ihre Oberschenkel. "Trotzdem habe ich dich besiegt, Mum." Ihre Mutter lacht. "Das muss daran liegen, dass ich heute einen schlechten Tag habe. Komm lass uns reingehen. Dein Vater braucht bestimmt Hilfe beim Essenmachen." Freja nickt zustimmend.

"Ah, da sind ja meine zwei Powerfrauen. Wie lief das Training?", fragt Frejas Dad lächelnd und gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. Freja schnappt sich ein Messer und beginnt Kartoffeln zu schälen, während sie antwortet: "Ich habe Mum so was von fertig gemacht, aber sie meinte, ich solle noch ein bisschen an meiner Schnelligkeit arbeiten." "Deine Kleine wird von Tag zu Tag besser, Harold.", entgegnet Frejas Mutter stolz und küsst ihren Mann. "Das freut mich doch zu hören.", sagt er.

Harold zieht seine Frau näher an sich heran und flüstert: "Marina, ich glaube wir können es ihr sagen." Schlagartig verfliegt die fröhliche Miene aus Marinas Gesicht. Sie schüttelt den Kopf. "Ich denke nicht. Der Codex besagt, dass man erst ab achtzehn Jahren eintreten darf. Lass uns noch warten." Freja nervt dieses Geflüstere ihrer Eltern. "Mum? Dad? Ist irgendwas?" Ihre Mum winkt das nur ab und flüstert ihrem Mann zu: "Außerdem wissen wir nicht, ob es funktioniert hat. Sie hat nichts von telekinetischen Kräften erzählt. Vielleicht ist sie gar nicht dazu bestimmt, bei Hydra zu sein." Diese Aussage versetzt Harold in Rage. "Denkst du das wirklich? Sie ist zwar nicht unsere biologische Tochter, aber wir haben sie aufgezogen. Sie ist eine von uns!", sagt er in einem lauteren, weswegen Freja alles mitbekommt. "Mum, wovon redet Dad? Ich bin eine von euch? Das bin ich doch sowieso. Ihr habt mich adoptiert, als ich noch ein Jahr alt war. Ihr seid meine Eltern!", sagt sie. "Siehst du, Marina, sie ist bereit, Teil von Hydra zu werden." Freja guckt verwirrt. "Hydra? Was ist das?"

Marina nimmt die Hände ihrer Tochter in ihre und zieht sie auf die Sitzbank des Esstisches hinunter. "Hör zu, Schatz. Ich würde dir gerne alles erzählen. Erzählen, was Hydra ist und wie toll es ist und, dass es dir bestimmt gefallen würde, aber ich finde, du bist noch nicht soweit." Enttäuscht wendet Freja ihren Blick ab und zieht ihre Hände aus den ihrer Mutter. Ihr Vater ergreift das Wort: "Liebling, du bist schon sechzehn. In einderthalb Jahren wirst du alles erfahren. Habe ein wenig Geduld." Ermutigend lächelt er Freja an.
"Ich bitte dich, auf die folgende Frage ehrlich zu antworten, okay?", sagt Marina leise und sieht Freja eindringlich an. Diese nickt nur. "Hast du irgendwie gemerkt, dass du anders bist...?", beginnt sie langsam. "Was deine Mutter meint, ist, dass du uns etwas sagen würdest, wenn dir irgendwas komisch vorkommt." Etwas nervös knetet Freja ihre Finger. Niemand weiß etwas über ihre Kräfte und sie findet das in Ordnung. Sie möchte nicht, dass jemand davon erfährt, aber eine wirkliche Begründung dafür fällt ihr nicht ein. Sollte sie ihren Eltern sagen, zu was sie fähig ist?

"Freja Liebling?", fragt Harold. Freja weicht mit Gegenfragen aus: "Sollte ich denn etwas merken? Wisst ihr irgendetwas über mich, das ich nicht weiß? Geht es um meine leiblichen Eltern?" Die Fragen sprudeln aus Freja heraus. Sie ist schon länger neugierig, wo sie eigentlich herkommt. Ihre Mutter streicht beruhigend eine Strähne von Frejas schwarzen Haaren aus ihrem Gesicht. "Nein, Schatz, alles ist gut. Aber du weißt, dass du uns vertrauen kannst." "Ja, Mum. Das weiß ich." Harold klatscht ein Mal in die Hände: "Nun dann... Lasst uns weitermachen, der Kartoffelbrei macht sich nicht von selbst. Ich mache schonmal den Ofen für den Backfisch an."

Während des Abendbrots herrscht eine komische Stimmung. Freja weiß nicht wirklich, ob sie ihren Eltern vertrauen kann. Schließlich hatten sie Freja noch nie etwas über Hydra erzählt.

Nach dem Abendessen verschwindet Freja in ihrem Zimmer. Im Internet sucht sie nach Hydra, aber kann nicht viel herausfinden. Hauptsächlich kommen Ergebnisse bezüglich Hydra in der griechischen Mythologie. Geknickt von der heutigen Auseinandersetzung mit ihren Eltern legt sie sich in ihr Bett und trainiert ihre übernatürlichen Kräfte.

Mit einer Handbewegung lässt sie ihre Flasche mit Wasser vom Schreibtisch zu sich ins Bett schweben. Mit geschlossenen Augen, um sich besser zu konzentrieren, erschafft sie ein Trugbild. Sie lässt ihr anderes Ich die Gardinen zu machen. Freja arbeitet momentan daran, ihren Trugbilder Masse zu geben, das heißt, dass sie Dinge anfassen können und berührt werden können. Es dauert ein wenig bis die Gardinen zu und das Zimmer angenehm dunkel ist. Mit beiden Händen lässt Freja ihre Decke in einen Sternenhimmel verwandeln. Mit gemischten Gefühlen über das Gespräch heute schläft sie ein.

Lokisdóttir || Avengers FFWhere stories live. Discover now