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Freja ist gerade dabei den Tisch abzuräumen, als ihre Eltern wiederkommen. "Entschuldige meine Reaktion, Freja.", beginnt ihre Mutter. "Ich... Es war... überraschend. Deine Freundin kann gerne morgen zum Dinner kommen. Wir würden sie gerne kennenlernen." Da sagt Harold: "Was den Umzug betrifft... Ich nehme an, ihr müsst eine Fernbeziehung führen oder so. Aber heutzutage geht das ja alles schon ganz gut, mit Facetime und so."
Freja zuckt mit den Schultern. "Ja, was auch immer. Ich sollte sie dann mal anrufen.", sagt sie monoton und verlässt die Küche.

Da die Zeugnisausgabe später als der reguläre Unterricht beginnt, sind Frejas Eltern schon aus dem Haus, als sie am nächsten Morgen Frühstück isst.

Als Freja den Klassenraum betritt, wartet Sky schon ungeduldig auf sie. "Und? Wie haben sie reagiert?" Freja schlägt ihre Hände in ihr Gesicht und macht gequältes Geräusch. "Meine Mom fand es nicht so cool, aber long story short: Du kommst heute zu mir und wir essen zusammen zu Abend." Sky quiekt auf. Freudig umarmt sie Freja, welche sich aber nicht ganz so freut.
Fragend sieht Sky sie an: "Was ist los?" Freja unterdrückt eine Träne. "Es gibt sehr schlechte Nachrichten. Der ganze Abend gestern war einfach schrecklich!" "Oh nein, was ist denn passiert? Du machst mir ja Angst." "Ich ziehe um. Nach Queens.", presst Freja hervor. Sky reißt die Augen auf. "Wie bitte?! Ist das etwa eine Ausrede, um mit mir Schluss zu machen?", sagt sie wütend. "Psshhh, hier sind überall Menschen.", versucht Freja sie zu beruhigen.
Sky hebt ihre Hände und entgegnet sarkastisch: "Oh ja, wie konnte ich vergessen? Die perfekte Freja will nicht, dass irgendjemand was über ihren Beziehungsstatus weiß. Oder generell irgendetwas über dich." "Was soll das denn jetzt heißen?" "Das heißt, Freja, dass es aus ist.", sagt Sky wütend. Tränen lösen sich aus Skys Augen. Freja hat ebenfalls feuchte Augen, aber weint nicht. Ihre Eltern hatten ihr verboten, in der Öffentlichkeit zu weinen und daran hält sich Freja auch.
Ein paar Klassenkameraden drehen sich zu den beiden und tuschelten.
Kopfschüttelnd zieht ein Freund von Sky sie in den Arm und bringt sie auf die andere Seite des Raumes. Freja versucht sich nichts anmerken zu lassen und setzt sich an ihren Tisch. Der Kloß in ihrem Hals ist riesig.

Die nächsten drei Stunden sind unerträglich. Freja möchte nur nach Hause und sich unter ihrer Bettdecke verkriechen.
Nach dem Abschied des Lehrers und der Schüler verlässt Freja den Klassenraum. Eilig versucht sie Sky einzuholen. "Sky, warte! Lass uns nochmal darüber reden. Sky!" Ruckartig dreht Sky sich um. "Ich glaube nicht, dass das etwas bringt." "Sky, dass ich umziehe, ändert doch nichts. Wir können eine Fernbeziehung führen." Sky lacht auf. "Stopp, Freja. Das ist doch sinnlos. Es ist schon länger klar, dass das mit uns nichts werden soll. Der Umzug ist jetzt nur ein Anstoß. Ich... ich... Wie schon gesagt, es ist Schluss zwischen uns."
Nun macht Sky endgültig kehrt.

Sobald Freja die Haustür aufgeschlossen, bricht sie in Tränen aus.
Sie rennt in ihr Zimmer. Das Gefühlschaos in ihr wird immer größer. Freja schwingt ihre rechte Hand, sodass alle möglichen Bücher, Hefter und Blätter von ihrem Schreibtisch fliegen. Mit der linken Hand lässt sie alle Bücher aus dem Regal fallen. Mit einem lauten Knall landen die Bücher auf dem Boden.
Freja schmeißt sich auf ihr Bett und lässt den Tränen freien Lauf.

Nach einer Weile klopft es an der Zimmertür. "Bin nicht da!", ruft Freja. Die Tür öffnet sich dennoch und ihre Mutter Marina kommt herein. "Schatz, was ist passiert?", fragt sie mitfühlend. Schniefend setzt Freja sich auf. "Sky... S-sie hat Schluss gemacht." "Oh deine Freundin meinst du. Ups, Exfreundin.", sagt Marina etwas überfordert. Sie setzt sich zu ihrer Tochter auf's Bett und nimmt sie in den Arm. "Tut mir leid, Liebes." Für ein paar Minuten verharren sie in dieser Position.

Als Freja sich einigermaßen beruhigt hat, fragt sie: "Mum, Wann ziehen wir nach Queens? Ich will einfach nur noch weg hier..." "Am Montag fahren dein Vater und ich mit den Möbeln zum Haus und richten alles schonmal grob ein. Und am Dienstag, den achtunzwanzigsten, holen wir dich und restliche Kartons." Freja nickt. "Kannst du mir das Haus zeigen?", fragt sie schüchtern und wischte die Überreste der Tränen weg. Lächelnd antwortet Marina: "Natürlich, komm mit. Die Bilder sind unten auf dem Laptop."

Freja findet das neue Haus wunderschön und freut sich schon ein wenig auf ihr neues zu Hause.
Am Samstag und Sonntag packen Freja und ihre Eltern alles zusammen. Das fällt Freja besonders leicht, da sie nur kurz ihre Hand strecken muss und sich schon alles bewegt, wie sie möchte.

Lokisdóttir || Avengers FFWhere stories live. Discover now