Kapitel 10

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Er sah mich flehend an , seine augenbrauen leicht zusammengezogen , seine Unterlippe zwischen seinen Zähnen und seine Augen trostlos. "Bitte..." brach seine leise vorsichtige Stimme die Stille zwischen uns. Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und nickte. Mein Blick auf meine Hände gerichtet und die Kälte über meinem Rücken breitete sich unverstellter enorm aus. Er öffnete die Tür und ich stieg aus. Ich weiß nicht warum aber ich vertraue ihm. Grundlos. Es ist einfach so da.
Er schloss die Tür mit einer weichen Bewegung , strich sich über die Haare und wollte vor laufen doch ich hielt ihm vorsichtig am Arm fest. "Was wollen wir hier ?" Im Wald ,mitten im nichts. Die Quelle der morde und Vergewaltigungen in Filmen und Büchern.
Er lächelte leicht "Vertrau mir bitte" und zog seinen Arm leicht hoch so das nun meine kleine Hand in seinen großen Zuflucht fanden. Ich weiß nicht weshalb aber es fühlte sich gut an, es fühlte sich richtig an, es fühlte sich einfach toll an. Es war anders als mit Kenan. Einfach total anders.. Kenan und ich wurden von unseren Müttern verkuppelt nach dem sie erfahren hatten das kenan mich schon seid der 4 klasse im Blick hatte. Sie dachten es wär richtig und ich ließ es zu. Ich vertraute meiner Mutter und ihren Instinkten. Aber kenan und ich hatten immer dieses gezwungene, dieses Gefühl das es so sein muss.

Er führte mich durch einen kleinen Waldweg, ich spürte ab und an seine weichen Blicke auf mir und ein zartes streicheln seines Daumens über meine Fingerkuppen, doch ich war einfach zu perplex und musterte rot angelaufen den Weg. "Geldik, gözlerini yerden kaldirabilirsin artik" ( wir sind da du kannst deinen Blick jetzt ruhig heben) eine kleine Hütte? Warte nein. Ein kleines Familienlokal. Ich atmete erleichtert aus und spürte nur noch wie Baris meine Hand losließ. Mit dem Moment in dem meine Hand nur noch meins war spürte ich wieder diese Leere in mir bis diese Leere von Enttäuschung gefüllt wurde. Ich warf das Gefühl zur Seite und folgte ihm ins Lokal .
Das Lokal duftete köstlich nach alten hausrezepten der italienischen Küche. Grade als Baris einen älteren Herren begrüßte schlug mein Magen Alarm und fing an zu Knurren. Oh Gott das war peinlich. Mir wurde warm , die Wärme schoss mir in jeden einzelnen Millimeter meines Körpers und die Röte mir in jede einzelne Zelle, die Augen weit aufgerissen. Baris lachte. Sein Lachen , so wunderschön, das erste Mal hör ich ihn so voller Liebe lachen. "Na dann ihr turteltäubchen nimmt mal Platz" bot der Herr uns an, und öffnete seine Hand als Geste Richtung Sitzplätze und wir befolgten seine liebenswürdige anbietung. "So Baris , wen soll ich hier bitte kennenlernen ? Den Kellner?" Er lächelte "Nein , mich."

Cok sevdim BruderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt