"Wir sehen uns morgen wieder"
Ahahaha...
Sorry. Habs irgendwie verpeilt wegen Schule und so. TwT[ Point of view: Tetsurou Kuroo ]
Immer wieder starrte ich auf meine Hände sowie auf den wenigen Rest meines Körpers, nur um immer weiter daran zu verzweifeln, dass mein Körper sich auflöste. Immer wieder bekam ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich sah, wie Kenma alles versuchte, um einen Weg zu finden, damit genau dies nicht passierte. Schließlich war ich der Einzige von uns der wusste, was Sache war. Der Einzige von uns der wusste, warum alles sich so ergeben hatte, wie es jetzt war, der Einzige der wusste, dass, egal was Kenma vorhatte, er nichts tun könnte, es würde nicht mehr funktionieren. Manchmal dachte ich, dass es Zeit wäre, Kenma endlich von der Wahrheit zu erzählen, aber ich glaubte nicht, dass er es gut aufnehmen würde, wenn ich ihm kurz vor seinem eigenen Verschwinden noch erzählen würde, dass die letzten Jahre seines "Lebens" auf dem Fundament einer Lüge aufgebaut war. Ich wollte einerseits nicht mit dem Gedanken Abschied nehmen, dass er mich nun hasste, aber ebenfalls wollte ich nicht mit Reue sterben, weil ich ihm nicht die Wahrheit gesagt habe. Vielleicht hätte ich es von Anfang an tun sollen, aber wäre es dann jemals zu dem gekommen, was wir beide hatten? Vermutlich nicht. Ich hatte gehandelt, aber war diese Handlung nicht nur mein eigener Wille?
Was würde Kenma davon halten, wenn ich ihm erst jetzt erzählen würde, dass bei dem Unfall damals in Wahrheit nur er gestorben war und ich noch immer am Leben war? Dass er in Wahrheit nicht als Mensch wiedergeboren wurde, sondern als Geist? Wenn er erfahren würde, dass er in einer Zwischenwelt lebte?
" Grundlegend ist die Überzeugung, dass die menschliche Seele nach dem Tod weiter existiere und dass es mit Hilfe von Medien möglich sei, mit den Seelen Verstorbener zu kommunizieren. Die Verstorbenen unterscheiden sich demnach nur wenig von ihrer früheren, irdischen Existenz, behalten ihre Eigenheiten, und auch die "andere Welt", in der die leben, ähnelt dem Diesseits, ist allerdings in mancher Hinsicht besser. "
Als Kenma diese Passage gestern las, hat mein Herz, wenn ich denn eines hätte, einen Satz gemacht. Wenn er dahinter gekommen wäre, dass der wichtigste Teil unserer Geschichte auf diesen paar Sätzen basierte, wäre es das gewesen.
Denn in Wahrheit war unsere Geschichte, zumindest die Geschichte, an die Kenma glaubte, eine ganz andere.Damals bei dem Unfall starb nur Kenma. Ich überlebte und wurde vor eine Wahl gestellt, da ich natürlich keineswegs den Verlust Kenmas akzeptieren wollte und alles versuchte, um wieder mit diesem Jungen in Kontakt treten zu können. Dazu gehörten viele verschiedene Eingriffe, angefangen mit Gebeten und Transmutation, bis schließlich hin zu Suizidversuchen, aber gestorben war ich nie. Durch unsere Verbindung durch die Ringe, welche tatsächlich eine übernatürliche Kraft in sich trugen, wurde ich dann vor die Wahl gestellt, als Strafe für die Sünde, dass ich die Realität nicht akzeptierte. Entweder, ich nehme den Ring ab, den ich natürlich immer bei mir hatte, und akzeptiere endlich diesen Verlust. Durch das Abnehmen und Vernichtens des Ringes hätte ich Kenma losgelassen und die Realität akzeptiert. Oder aber, ich lasse meinen lebendigen Körper zurück, aber lasse meine Seele in den Geist Kenmas. Aufgrund der vielen Monate, die zwischen Kenmas Tod und der Abmachung lagen, kam meine Seele so erst in seinen frühen Kindheitstagen in seinen Geist, sodass er mich immer für einen imaginären Freund hielt. Dass er in Wahrheit als Geist mit einem echten Menschen kommunizierte, wusste er natürlich bis heute nicht. Bisher hatte ich immer die Möglichkeit, in meinen echten Körper aus der Menschenwelt zurückzukehren, dafür verantwortlich war, dass der Abbruch unserer Verbindung durch die Ringe unseren Kontakt ebenfalls beendete, kehrte also dann für einen Moment in meinen menschlichen Körper zurück. In der Menschenwelt war ich mittlerweile in einer Klinik zuhause, da ich die meiste Zeit schließlich schlief und nicht aufzuwecken war, natürlich auch aufgrund meines Verhaltens.
Doch der Grund, weshalb Kenmas Geist in einer Zwischenwelt gefangen war, war ein anderer.
Es gibt die Möglichkeit, dass Verstorbene in einer Zwischenwelt stecken bleiben, wenn diese Person noch immer an etwas gebunden ist, dass sie nicht loslassen kann. In Kenmas Fall war das vermutlich ich.
Da er nicht mehr an meine Existenz glaubte, verlor er diesen Grund, das, woran er festhielt. Es gab keinen Grund mehr für ihn, in der Zwischenwelt zu bleiben.
Aus demselben Grund verschwand auch ich langsam, die verkörperte Version meiner Seele löste sich auf. Doch ohne eine Seele würde auch mein echter Körper verschwinden, um es besser auszudrücken, auch mein Körper in der echten Welt lag in Sterben. Das war die Abmachung, meine Strafe für die Wahl, die ich getroffen hatte.Zusammengefasst, die ganze Geschichte, an die Kenma glaubte, war das Gegenteil von dem, was eigentlich los war. Wenn er mich jetzt losließ, würde er die Zwischenwelt verlassen und endlich seine Ruhe finden, an dem Ort, den man sich unter dem "Himmel" oder auch dem "Paradies" vorstellte. Da auch ich starb, könnte man meinen, dass es ein Happy End gab und wir beide, gemeinsam als Geister, den Weg antreten würden, auf den uns der Tod leiten würde. Aber durch die damalige Abmachung, dass ich solange noch mit Kenma verbringen durfte, wie er an mich gebunden war und mich nicht losließ, würde es mich natürlich in die andere Richtung schicken. Kurz gesagt, vielleicht würden wir uns auf dem Scheideweg ein letztes Mal sehen, aber dann wäre es das mit dem Buch, das unseren Namen trägt, das wäre das letzte Kapitel. Es gab keinen Weg, wie wir beide ein Leben, oder auch einen Tod, wirklich gemeinsam verbringen würden. Der Zeitpunkt, der uns trennen würde, war nun gekommen. Kenma hatte mich losgelassen und meine Abmachung war eingelöst, egal, wie sehr er versuchte, einen Weg zu finden, mich zu retten, sein Inneres wusste genau, dass er endlich bereit dazu war, zu akzeptieren und loszulassen.
Meine Gefühlswelt war deswegen undefinierbar. Ich war nicht wütend auf Kenma. Es war klar, dass es passieren würde und ich war froh, dass Kenma zumindest achtzehn Jahre lang daran geglaubt hatte und ich ganze achtzehn Jahre noch einmal mit Kenma verbringen durfte. Es war eine seltsame Art von Beziehung, die wir beide hatten und es war ein Geschenk, etwas, das vermutlich kein Mensch vor mir erlebt hatte. Ich war dankbar dafür. Aber natürlich war ich deswegen auch traurig. All die Zeit war jetzt vorbei und nun war der Moment gekommen, loszulassen. Das letzte Mal. Diesmal konnte es nicht verhindert werden. Mit einem Blick auf meinen Körper bemerkte ich, dass ich fast verschwunden war. Ich wusste nicht, ob noch Zeit für einen großen Abschied war. Was Kenma sah, verschwamm langsam aber sicher für mich und es dauerte vielleicht noch zehn Sekunden, bis ich vollkommen aufgelöst war. Große Worte konnte ich nicht mehr sprechen, also hoffte ich, dass ein letztes "Kenma, ich liebe dich", als Abschied ausreichte.
Ich bekam noch einige letzte Rufe meines Namens mit, bis alles vorbei war. Jedoch hatte ich in diesem Augenblick etwas ganz anders im Kopf. Weshalb löste ich mich auf und Kenma nicht, wenn ich der Grund war, der Kenma als Geist in der Zwischenwelt festhielt?
Wieso blieb er zurück, wenn das nicht der Abmachung entsprach?//
Keine Sorge, das ist nicht das Ende, sondern nur ein Cliffhanger. :)
Hoffen wir einfach mal, dass ihr den Plottwist mit meiner Erklärung verstanden habt. Beschreiben und Erklären gehört nämlich nicht zu meinen größten Fähigkeiten.
Wir sehen uns dann "morgen".
Das heißt, irhendwann in den nächsten Tagen.