Just The Way You Are

Kapitel 21

Nachdem ich heute Morgen meinen Eltern in ihrer Klinik ausgeholfen habe, Essen an ihre Patienten zu verteilen, hatte ich Zuhause einen Anruf von Amber Sullivan erhalten. Sie sagte, dass wir uns alle im Stone Anwesen treffen würden - der Sitz des Bürgermeisters Mr Stone, der genauer gesagt der Dad von Kimberly und der Stiefvater von Amber war. Ich hatte die Bedingung gestellt, dass Joe mitkommen dürfte und Amber gab deswegen widerwillig nach.

So standen Joe und ich mittags vor der großen Türe des Herrenhauses. Joe klopfte und wenige Sekunden später öffnete Amber uns die Türe. Sie hatte sich ihre kupferroten Haare in einen lockeren Zopf nach hinten gebunden. An den Seiten hingen ihr gewollt ein paar Strähnen ins Gesicht, damit wohl ihr markantes Gesicht mit diesen stechenden Augen nicht zu kalt wirkten. Sie trug ein schwarzes T-Shirt Kleid mit irgendeinem Spruch, in dem das Wort Bitch drin vorkam, und weiße Sneaker. Nachdem sie Joe prüfend angesehen hatte, wanderte ihr Blick zu mir. „Wie schön, dass du uns mit deiner Anwesenheit ehrst, Grace Morris", gab sie sarkastisch von sich.

Innerlich beleidigte ich sie, nur aussprechen konnte ich es nie. Also traten wir schweigend in das Herrenhaus. Als die schwere Türe hinter uns zufiel, schaute ich mich ehrfürchtig um. Hier drin schien es, als sei die Zeit stehen geblieben. Irgendwie wirkte es hier drin so bedrückend und dunkel. Antike Möbel standen in dem Empfangsaal und ein edler Kronleuchter mit Kerzen hing an der Decke.

„Ich finde es in diesem Museum auch schrecklich", murmelte Amber und führte uns dann ins Wohnzimmer, wo die anderen schon saßen.

Ich möchte sie euch alle mal genauer vorstellen, falls es jemanden genauer interessieren sollte.

Kimberly Stone, die Bienenkönigin der Young, wie schon öfters erwähnt. Sie wurde eigentlich von fast allen Kim gennant. Sie war eingebildet und selbstverliebt, hatte lange, glatte, schwarze Haare und mindestens eine Tonne Make-up auf ihrem face. Ihre Augenbrauen glichen zwei schwarzen fetten Balken und ich glaubte, sie hatte sich mal heimlich Botox in die Lippen spritzen lassen. Ich nannte sie auch gerne Breitmaulfrosch. Kimberly hatte schöne Kurven, war sportlich und ging täglich ins einzige gym von Cliffstone. Auf den Titel ihres Dads bildete sie sich eine Menge an. Kimberly dachte, sie stand über jedem Menschen und sie erfuhr keine Konsequenzen für ihr ekelhaftes Verhalten. Sie mobbte andere Schüler, nur um sich zu amüsieren. Zusammengefasst, ich hasste sie.

Serena Woods. Ich denke von ihr wisst ihr bereits am meisten. Sie ist meine allerbeste Freundin und neben Joe der einzige Mensch auf diesem Planeten, dem ich vertraute. Serena ist Afroamerikanerin und eine der nettesten Personen, die ich je getroffen habe. Mit ihr konnte man immer Spaß haben und sie konnte unglaublich gut zuhören. Serena war vor wenigen Jahren von San Francisco hierher nach Cliffstone gezogen. Ihre Eltern hatten genug vom Großstadtleben. Jetzt arbeiteten sie als Krankenpfleger in der Klinik von Mom und Dad. Unsere Eltern waren enge Freunde, durch sie hatten Serena und ich uns auch kennengelernt.

Damian Wayne, der Badboy der Young. Immer unterwegs und emotionslos. Er war seit einem Jahr mit Kimberly zusammen, doch er ging ihr ständig fremd. Keine Ahnung, wie Kimberly ihm andauernd verzeihen konnte. Ihre Beziehung war toxic. Ich hielt nicht viel von Damian, außer vor ein paar Wochen, wo wir uns im Skaterpark getroffen haben. Da war er irgendwie anders.

Summer Wilson, alias Verräterin. Wo sollte ich da nur anfangen? Wir waren seit unserer Kindeheit beste Freundinnen gewesen. Wie Schwestern sind wir ausgewachsen. Alles haben wir zusammen gemacht, bis wir in die High School kamen. Summer hat sich von da an grundlegend verändert - heute erkannte ich sie gar nicht wieder. Irgendwann hatte sie das Bedürfnis entwickelt zu den „Coolen" dazuzugehören. Sie schleimte sich bei Kimberly ein und tat wirklich alles für sie. Summer hatte sich teure Markenklamotten gekauft, ihr blondes Haar immer geglättet und sich ebenfalls so heftig geschminkt wie Kimberly. Es war fast so, als wollte sie eine Kopie von der Bürgermeistertochter sein. Sie nahm viel ab und versuchte jetzt wohl durch's gym, wie Kimberly ihre Figur zu definieren, doch mit der Bienenkönigin könnte sie niemals mithalten. Kimberly hat sich von Summer bedienen lassen und Summer gefiel dieser kleine Funken Aufmerksamkeit von Kimberly so sehr, dass sie unsere Freundschaft beendete, weil sie mit mir zusammen anscheinend „uncool" aussah. Vor allem aber hatte Summer unsere Freundschaft gekündigt, weil Kimberly das so wollte. Kimberly konnte mich noch nie leiden, doch ich habe nie verstanden warum sie mich so abgrundtief hasste, obwohl ich ihr nie etwas getan hatte.