Kapitel 10

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Louis P.o.V.
Mit meiner Behauptung ‚So schlimm wird es schon nicht werden' hatte ich mich ziemlich verschätzt. Abends liefen bei uns die Drähte heiß: zum Einen war Twitter und Instagram voll mit Larry, zum Anderen klingelte unentwegt das Telefon, weil entweder mein oder Harrys Manager sich lautstark über uns aufregten. Mir was das alles ein Rätsel, warum die ganze Welt ausflippte nur weil ein Hund in Harrys Interview gebellt hatte. War es so seltsam, dass es Hunde auch dort gab, wo Harry lebte?! Mein Wundern über meine Mitmenschen wurde von einem niedergeschlagenem Harry unterbrochen, der in sein, beziehungsweise unser, Zimmer hereingeschlurft kam. Ich setzte schon an etwas zu sagen, aber er kam mir zuvor: „Mein Manager hat gesagt, dass ich sobald er einen Privatjet organisiert hat nach LA muss. Das dauert zwar wahrscheinlich noch ein bis zwei Wochen, wegen der Genehmigung und allem, aber ich will nicht weg!" Traurig vergrub er seinen Kopf in seinen Händen. Es schmerzte mich ihn so zu sehen. Vorsichtig löste ich seine Hände von seinem Gesicht und wuschelte ihm aufmunternd durch die Haare. „Na komm. Ein bis zwei Wochen sind doch lang. Machen wir halt die besten ein bis zwei Wochen, die du jemals erlebt hast, daraus! Und außerdem können sie uns eh nicht für ewig trennen! Spätestens wenn wir etwas für unser Jubiläum vorbereiten müssen wir uns wiedersehen."
„Mmh...du hast Recht" , er grinste mich an. ‚Dem seine Stimmungsschwankungen muss man mal verstehen.' , schoss es mir durch den Kopf. Doch ich hatte absolut nichts dagegen auszusetzen. Ein grinsender Harry war mir hundertmal lieber, als ein trauriger.

Harry P.o.V.
Leider brauchte mein Manager gerade so eine Woche, um alles Rechtliche zu klären. Diese eine Woche war natürlich der Himmel auf Erden für mich, da Louis sich extrem ins Zeug legte und mir jede Sekunde so schön, wie nur möglich zu machen. Viel zu schnell ging diese Zeit aber auch vorbei und so es kam, dass ich an Louis geklammert vor seiner Haustür stand und nicht gehen wollte.

Eleanor P.o.V.
Harry und Louis standen jetzt schon geschlagene 10 Minuten eng umschlungen da und keiner machte die Anstalten als wollte er sich die nächsten drei Jahre von dem jeweils anderen lösen. Auch wenn ich vielleicht eifersüchtig sein sollte, erfüllte mich nur Trauer, dass die beiden ihre Beziehung nicht offen zeigen konnten. Im letzten Monat, durfte ich miterleben, wie zwei Menschen, die sich wirklich liebten, miteinander umgingen. Die beiden waren immer sooo extrem glücklich gewesen, obwohl sie wussten, dass dieses Glück begrenzt war. Ich selbst drohte unter dem Wissen, dass ich an dem frühzeitigem Ende ihres Glückes schuld war, weil ich Clifford nicht gebändigt hatte, zu ersticken.
Meine Gedanken wurden von Louis' tieftrauriger Stimme beendet: „Ey, Harry, du musst jetzt wirklich gehen...Dein Taxi wartet!"
Tatsächlich stand ein Taxi mit einem genervt wartenden schauendem Fahrer auf der anderen Straßenseite.
„I...ich will nicht!", auch wenn der Satz auch von einem quengeligen Kleinkind stammen könnte, klang er aus Harrys Mund extrem verzweifelt. Er vergrub seinen Kopf in Louis' Haaren und ich war mir sicher, dass er weinte. Ich merkte, wie mir plötzlich auch die Tränen kamen. Die beiden rührten mich einfach zu sehr. Natürlich fing jetzt auch Louis an zu weinen, was Harrys Zustand nicht gerade verbesserte.
„Können wir jetzt endlich mal los, Mister Styles?! Ich hab heute echt noch was anderes zu tun, als mir sowas anzuschauen!", unterbrach der Taxifahrer die rührende Szene.
Verlegen räusperte Harry sich, er schien ganz vergessen zu haben, dass es noch mehr Menschen als Louis und ihn auf der Welt gab, und erwiderte mit schwacher Stimme: „ Ja, ja natürlich. Ich komm ja schon...Louuuu ich glaub.. ich muss..."
„Ja, hab Spaß und ruf mich jeden Tag an, egal wie viel Uhr! Wir sehen uns bald wieder! Das verspreche ich." , antwortete Louis unter Tränen. Auch wenn ich fand, dass er etwas zu dramatisch war und so tat als würden sie sich nie wieder sehen können, brach mir dieser Abschied das Herz. Wie ein geschlagener Hund schlich Harry zum Taxi, stieg ein und sah uns verweint durch das Autofenster an. Als es sich in Bewegung setzte griff Louis nach meiner Hand und klammerte sich an jene, wie ein Ertrinkender an ein Stück Holz. Das Taxi bog um eine Ecke und ich hörte den Mann neben mir leise, aber trotzdem entschlossen zu sich selbst sagen: „Wir werden uns Wiedersehen! Bald!"
Ich zweifelte keine Sekunde an dem Wiedersehen der beiden, dass währenddessen in der ganzen Welt neben der Corona-Krise auch Chaos wegen Rassismus ausbrechen wird, und dadurch die beiden sich erstmal nicht wiedersehen werden, konnte ich damals nicht wissen. Auch hätte ich nie erwartet, was ein halbes Jahr nach Harrys Zeit hier bei uns passieren würde...

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Huhu,
hoffentlich hat die Geschichte euch gefallen, lasst es mich gerne wissen.
Für alle, die es wissen wollen: Es gibt jetzt auch ne Fortsetzung (Being Strong), ihr könnt ja mal vorbeischauen...
Wie auch immer, lots of Love, B

Spending QuarantineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt