Louis P.o.V.
Erschrocken fuhren wir auseinander. War das gerade wirklich passiert?! Hatte ich das wirklich laut gesagt?! Ich war noch so benommen von den Gefühlen, die mich bei diesem fast-Kuss überrollten, dass ich die Diskussion, die zwischen Harry und Eleanor entbrannte, nur von weit entfernt wahrnahm. Wortfetzten wie ,Es ist nicht so, wie es aussieht' oder ,Ihr hattet doch Schluss gemacht' drangen langsam zu mir durch. Doch ich wollte sie nicht verstehen. Das einzige, was für mich zählte, war Harry. Wir hätten uns geküsst, wenn meine ach so tolle Freundin nicht reingeplatzt wäre. Es dauerte eine Weile bis diese Tatsache bei mir sackte. Sobald ich sie aber mit ihrer ganzen Gewichtigkeit erfasst hatte, konnte ich es nicht mehr leugnen: Harry war für mich mehr als nur ein alter Freund. Aber was hatte ich denn erwartet? Dass ich dieses eine Jahr, in dem wir zusammen gewesen waren einfach so vergessen konnte?
Dass ich ihn vergessen konnte? Uns vergessen?Da hatte ich mich wohl gewaltig geirrt.
„LOUIS, SAG JETZT ENDLICH AUCH MAL WAS!", setzte Eleanors aufgebrachte Stimme meinen Gedanken ein Ende. Dummer Weise hatte ich keine Ahnung, worum es zwischen Harry und ihr gerade ging. Deswegen sah ich sie nur verwirrt an. Sie starrte fassungslos zurück. Plötzlich sprang Harry mit Tränen in den Augen auf und rannte aus dem Zimmer. Sofort ergriff mich das Verlangen ihm nachzulaufen. Diesem gab ich mit einem entschuldigenden Blick zu Eleanor dann auch nach und folgte ihm.
Harry lief in sein, beziehungsweise das Gästezimmer und stütze sich auf dem dort stehenden Tisch ab. Augenblicklich wurde er von heftigen Schluchzern geschüttelt. Es schmerzte mich ihn so am Boden zu sehen. Unsicher sprach ich ihn an: „Hey, Harry. Schhh, alles wird gut." Bei diesen Worten strich ich ihm sanft über den Rücken. Er zuckte bei meiner Berührung zusammen und brachte zwischen den Schluchzern mühsam heraus: „Geh weg, Louis!" Es klang nicht sonderlich fordernd, weswegen ich seinem Wunsch auch nicht Folge leistete, sonder nur leise, aber bestimmt, sagte: „Erst wenn du mir erzählst was los ist."
„Verdammt, Louis! Ich bin mit dem Mann eingesperrt, der mir alles bedeutet, aber darf das nicht zeigen weil es angeblich falsch ist. Dann sagt dieser Mann auch noch ich solle ihn küssen, aber seine extrem perfekte Freundin kommt rein und wirft mir vor ihr Leben zu zerstören. Nebenbei geht draußen gefühlt die Welt unter, weil tausende Menschen an einem scheiß Virus sterben und irgendwelche anderen Leute sich einbilden in den Supermärkten hamstern zu müssen, anstatt auf sich und ihre Mitmenschen Acht zu geben. Und du fragst mich ernsthaft, was los ist?!"
Seine Worte trafen mich mitten ins Herz und ich konnte nicht verhindern, dass auch mir die Tränen kamen. Verzweifelt schlang ich meine Arme von hinten um ihn und vergrub mein Gesicht in seinem Rücken. Erst verspannte er sich, doch nach einer Weile drehte er sich um und erwiderte meine Umarmung .
„Es tut mir leid.", murmelte ich an seiner Brust. Verwirrt schaute Harry auf mich hinab: „Was tut dir DIR denn leid?"
„Alles."
Er schaute mich traurig an und nuschelte in meine Haare: „Mir auch." Augenblicklich wurde mir ganz warm und ich strich ihm sanft die Tränen von den Wangen. Auf jenen bildete sich ein leichter, roter Schimmer und er wandte seinen Kopf von mir ab. War es ihm etwa peinlich vor mir zu weinen?! Entschlossen legte ich meine Hand ganz auf seiner Wange ab und drehte sein Gesicht wieder zu mir. Nervös biss er sich auf die Lippen. Warum konnte damit nicht nur aufhören?! Er sollte diese wunderschönen Lippen nicht zerstören.
Ich suchte seinen Blick und sah ihn fragend an. Harry schien nicht zu verstehen denn er sagte: „Was....?"
Ich unterbrach ihn und fuhr mit meiner anderen Hand liebevoll durch seine Haare.
„Ich find wir sollten einfach da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört hatten" Meine Stimme war nur noch ein raues Flüstern. Die von Harry war aber auch sehr belegt und unsicher als er folgendes erwiderte: „Aber was ist mit Eleanor? Sie wird..." Ich unterbrach ihn, indem ich meinen Zeigefinger auf seine Mund legte. „Schhhhh, lass uns jetzt nicht über Eleanor nachdenken."
„Aber es....."
Da ich mir nicht mehr anders zu helfen wusste, wie ich ihn dazu bekam zu schweigen, beugte ich mich kurzer Hand vor und verschloss seine Lippen mit den meinen. Zuerst schreckte er zurück. Doch irgendwann began er den Kuss zu erwidern und seine Lippen vorsichtig zu bewegen. Wer wäre ich wenn ich diesen Druck nicht erwidert hätte?! Ich spürte, wie er sich auf den Tisch hinter sich setzte, seine Hände auf meine Hüften legte und mich auf seinen Schoß zog. Natürlich schmiegte ich mich so nah wie nur irgendwie möglich an ihn. Währenddessen veranstaltete irgendwas in meinem Bauch eine riesen Party, was ich aber nicht als unangenehm empfand. Ganz im Gegenteil! Wie konnte ein Mensch nur solche Gefühle bei mir auslösen?
Nach einer kleinen Ewigkeit, die mir aber trotzdem viel zu kurz war, löste Harry sich wieder von mir und sah mich entsetzt an.
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Spending Quarantine
Fanfiction5 Jahre sind vergangen seit sich One Direction aufgelöst hat und sich Harry und Louis das letze Mal gesehen haben, als Harry, während die Situation mit Covid19 immer schlimmer wird, plötzlich vor Louis Tür steht. Was wird passieren wenn die beiden...