Harry P.o.V.
O Gott. Bitte hilft mir jemand!- zu mehr war mein Gehirn in diesem Moment nicht fähig. Da stand er: Genauso schön, nein schöner als vor fünf Jahren. Langsam ließ ich meinen Blick an ihm von unten bis oben wandern. Er trug Jogginghose und einen Pullover von Adidas. ,Gucci würde ihm bestimmt auch extrem gut stehen', schoß es mir durch den Kopf. Wie konnte ich mir in dieser Situation nur Gedanken über Louis' Kleidung machen?! Aber egal zurück zu seinem Aussehen: Sein Gesicht war mir so vertraut und doch so fremd. Es hatte einen erfahrenen Ausdruck angenommen, er wirkte im Allgemeinen erwachsener als bei unserer letzten Begegnung auf mich. Vielleicht klingt das seltsam, doch während unserer gemeinsamen Zeit war er immer ein Kindskopf gewesen. Als seine Augen meine trafen stockte mir, wie so viele Male zuvor auch heute noch der Atem. Sie waren von einem so wunderschönen Blau und wirkten als könnte mein Gegenüber mir mit ihnen direkt in die Seele schauen. Ich verlor mich in diesem Blau. Dass er seine Haare etwas anders als früher trug bekam ich nur am Rand mit. (Es stand ihm auf jeden Fall ausgezeichnet. Wie jeder andere Haarschnitt, den er bis jetzt hatte.)
Im Nachhinein fällt mir auf, dass auch von Louis keine weitere Reaktion kam und wir beide einfach nur so da standen und uns anstarrten. Wenn ich ehrlich sein soll hätte ich noch eine Ewigkeit so stehen bleiben können und die Aussicht auf meinen ehemaligen besten Freund genossen. Aber so wie alles Schöne hatte auch dieser Moment ein Ende, denn es erklang eine mir leider allzu gut bekannte, weibliche Stimme von drinnen: „Schatz? Ist alles ok? Warum bringst du den Müll denn nicht endlich raus? Es wird kalt!", jetzt erst bemerkte ich, dass Louis zwei übel stinkende Müllsäcke in der Hand hielt. Wie konnte ich diesen Gestank erst jetzt bemerken?! Allerdings wurden meine Gedanken schon wieder von der hohen Frauenstimme unterbrochen: „Warte ich komme. Was ist denn...", Eleanor stockte mitten im Satz und starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. „HARRY?!". Sie musste jetzt doch nicht so rumschreien als wär es ein Verbrechen Harry Styles zu sein. Trotzdem verunsicherte sie mich sodass ich nur unverständliches Gebrabel zu Stande bekam: „Ähm... also..... corona, manager...... shooting.. ich....es... ähhhh...alsoooooo..."
Mein Gestotter unterbrach eine wunderschöne, raue Stimme, die mit einem einzigen Wort, welches sie so liebevoll betonte, meine Welt rettete: „Harry."
Es klang wie als würde er sich freuen mich zu sehen. Gleichzeitig bildete ich mir ein Sehnsucht aus den Klang heraus zu hören. Vielleicht war das alles, aber auch nur Wunschdenken von mir und er hatte einfach nur meinen Namen gesagt. Als nüchterne Feststellung, dass ich unangekündigt vor seiner Haustür stand.
Und weil ich eben etwas verwirrt war brachte ich wieder nur ein lahmes ,Hi' über die Lippen.
Dieses wurde gekonnt von Louis übergangen denn er schrie plötzlich entsetzt: „WAS UM GOTTESWILLEN HAST DU MIT DEINEN HAAREN GEMACHT?!" „Abgeschnitten?", wow ich hatte meine Stimme und die Fähigkeit Zusammenhängedes zu formulieren wiedergefunden.
„Ist doch egal", wurde unsere Konversation von Eleanor beendet. „Was machst DU denn hier? Ich dachte du und Louis wolltet euch nicht mehr besuchen..", fügte sie an mich gewandt mit einem leicht schnippischen Unterton hinzu. Bevor ich auch nur Luft holen konnte, sagte Louis: „DAS ist mir jetzt egal. Harry kommt rein und trinkt was warmes mit uns. Du siehst ja ganz durchgefroren aus..." War da etwa Sorge in seiner Stimme? Ich konnte nicht weiter darüber nachdenken, da mich jener, die verdutzt, aber auch etwas sauer schauende Eleanor ignorierend, am Arm packte und in das Haus zog.Eleanor P.o.V.
Toll. Ganz toll. Erst mussten wir uns streiten und jetzt stand auch noch Harry vor unserer Tür. Ich hatte wirklich Pech. Es war nicht so, dass ich Harry nicht mögen würde, nein ganz im Gegenteil ich fand er war ein total toller Mensch, doch wusste ich, dass Louis ihn mir immer vorziehen würde. Deswegen war die Auflösung von One Direction für mich ein Geschenk. Durch das Kontaktverbot zwischen Harry und Louis war ich mir sicher Louis für mich haben zu können, was sich bis zu dem heutigen Tag ja auch als die Wahrheit erwiesen hat. Doch jetzt lief ich hinter Harry und Louis in die Küche. Mir fiel auf, dass der Müll noch raus musste, weswegen ich in die unangenehme Stille hinein sagte: „Louis Babe, wer bringt denn jetzt den Müll raus?"
Natürlich entging mir nicht wie Louis zusammenzuckte und Harry traurig zu Boden sah, als ich meinen Freund ,Babe' nannte. Vielleicht war das gemein, aber es freute mich. Harry sollte nicht glauben, dass er hier einfach aus dem Nichts auftauchen und sich wieder Louis krallen konnte. Jener antwortete auf meine gestellte Frage mit einem Hundeblick aus seinen wunderschönen Augen: „Bitte El. Kannst du ihn rausbringen? Ich... Also ... Harry und ich haben schon lange nicht mehr geredet und ich... ja, ich glaub wir haben uns viel zu erzählen." Natürlich konnte ich ihm diese Bitte nicht abschlagen, allerdings war ich schon leicht angepisst. Trotzdem wandte ich mich Richtung Tür, warf Harry noch einen vernichtenden Blick zu und machte mich auf die beiden stinkenden Tüten zu entsorgen. Auf dem Weg zum Ausgang leinte ich Clifford und Bruce (unsere Hunde) an und nahm sie mit. So konnte ich gleich noch eine kleine Runde mit den beiden drehen, denn ich hatte das Gefühl Louis mit meiner Anwesenheit zu stören. Um meiner schlechten Laune zu unterstreichen knallte ich die Haustür laut hinter mir zu und ließ meinen festen Freund mit seiner Jugendliebe allein.

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Spending Quarantine
Fiksi Penggemar5 Jahre sind vergangen seit sich One Direction aufgelöst hat und sich Harry und Louis das letze Mal gesehen haben, als Harry, während die Situation mit Covid19 immer schlimmer wird, plötzlich vor Louis Tür steht. Was wird passieren wenn die beiden...