Kapitel 4

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Harry P.o.V.
Seit einer halben Stunde wälzte ich mich in Louis' Gästebett hin und her. Meine Gedanken wanderten immer wieder zu meinem
,Gastgeber' . Nachdem er mir das Haus gezeigt hatte, hatten wir einen Tee getrunken und viel geredet. Man konnte immer noch so gut wie früher mit ihm reden. Ich erinnerte mich, dass Liam mich immer ausgelacht hatte, wenn ich sagte Louis könne gut zuhören, weil er wohl nur mir wirklich zuhörte. Damals schenkte ich diesem Fakt keine große Aufmerksamkeit, doch jetzt bedeutete es mir sehr, sehr viel. Im Allgemeinen schien mich Louis immer anders als andere zu behandeln. Früher war mir das nicht aufgefallen, bis unsere Affäre begann. Aus dieser entwickelte sich dann eine einjährige Beziehung, die wir 2014 allerdings beendeten, da wir es einfach nicht mehr aushielten, den anderen in der Öffentlichkeit mit Fakefreundinnen zu sehen. Ich habe allerdings nie aufgehört Louis zu lieben. Bis heute nicht. Das wurde mir damals in dem dunklen Zimmer bewusst. Meine Versuche ihn zu vergessen waren also kläglich gescheitert. Deprimiert fuhr ich mir durch die Haare. Meine Haare! Louis mochte sie... Augenblicklich began ich zu lächeln.
,Gott, Harry! Vergiss ihn!'
Nach einer weiteren halben Stunde (es war bestimmt schon 2 Uhr vorbei) gab ich es auf zu versuchen einzuschlafen und stand auf, um mir ein Glas Wasser aus der Küche zu holen. Leise schlich ich die Treppe runter und stieß einen sehr unmännlichen Schrei aus als ich sah, dass jemand in der Küche saß. „Sschhh, nicht so laut, sonst wacht Eleanor auf.", hörte ich Louis wunderschöne Stimme beruhigend flüstern. „W..was machst du hier?"
Er sah mich herausfordernd an und sagte: „Du fragst mich ernsthaft was ich in meiner Küche mache? Mmmhh, vielleicht züchte ich Goldfische in der Spüle." Wie er es schaffte das mit einem völlig ernsten Gesichtsausdruck zu sagen war mir ein Rätsel.
Natürlich fing ich an wie blöd über den schlechten Witz zu lachen und verschluckte  mich prompt an meiner eigenen Spucke. Unkontrolliert hustete ich, weswegen Louis besorgt aufsprang und mir auf den Rücken klopfte.
„Geht's wieder?", fast wär mir ein ,Wenn du mich weiter so süß anschaust nicht' rausgerutscht, aber zum Glück bremste ich mich noch rechtzeitig und entgegnete nur: „ Ja. Danke." Er grinste schief. „Sooo lustig war ich jetzt auch wieder nicht, aber Schwamm drüber. Warum bist du denn hier?" Mit heißen Wangen antwortete ich: „Ich konnte nicht schlafen und wollt mir was zu trinken holen."
„Aww, hatte der kleine Harry Angst im Dunkeln?" Warum war Louis nur  soooo niedlich, wenn er sich über mich lustig machte?! Leider brachte ich  nur eine sehr humorlose Antwort heraus: „Nein, er hat nur zu viel nachgedacht."
„Mmh, weist du dem großen Louis ging's genauso", meinte er darauf ganz ohne Sarkasmus in der Stimme. Irgendwie fand ich es lustig, wie wir von einander in der dritten Person sprachen, deswegen spielte ich das Spiel einfach mal mit: „ Kritisch und was machen die beiden jetzt?"
Hätte mir jemand vor ein paar Tagen gesagt, dass ich demnächst nachts um halb drei in Louis' Küche ein derart  lächerliches Gespräch führen würde hätte ich ihn ausgelacht, aber hier waren wir und taten genau das.
„Naja Louis wird jetzt langsam doch müde und setzt sich jetzt auf's Sofa. Was Harry macht weis er nicht.?", durchbrach Louis meine Gedanken. Langsam wurde mir das jetzt doch zu lächerlich, denn ich sagte: „ Hilfe, können wir bitte normal reden?!" Sofort zeigte Louis sein wundervolles Lächeln, bei dem für mich die Sonne aufging und entgegnete: „Haha natürlich. Also kommst du mit auf's Sofa?"
Der Blick, den er mir daraufhin zuwarf brachte mich so aus dem Konzept, dass ich nur nicken und ihm ins Wohnzimmer folgen konnte.
Wir redeten noch eine ganze Weile über Gott und die Welt und ich genoss einfach nur Louis' Gesellschaft. Mit der Zeit merkte ich wie meine Lieder langsam schwer wurden, weswegen ich mich etwas bequemer hinsetzte. Plötzlich spürte ich wie sich starke Arme um meinen Körper schlangen. Überrascht sah ich auf. Meine Augen trafen die von Louis. Jener sah mich schüchtern lächelnd an und flüsterte: „Müde?"
Vor Aufregung und seine unerwartet Nähe brachte ich schon wieder nur ein Nicken zu Stande. Louis schien das nicht im Geringsten zu stören, denn er zog mich etwas näher an sich heran und betete meinen Kopf auf seinen Schoß. Glücklich schloss ich meine Augen, zog seinen Geruch ein und kuschelte mich an ihn. Ziemlich schnell schlief ich dann endlich ein.

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