Simon Says...

Überraschung!

Hallo ihr Lieben! 
Hier ist meine erste SP Fanfic, nachdem ich den letzten Teil gelesen habe. Ich kann noch immer nicht ganz loslassen :( Daher habe ich entschieden meinen Lese-Frust hier zu bewältigen ;) 
Es ist eine sehr spontane Sache und ich weiß noch nicht genau wo die Geschichte hinführen soll, aber sehr lang wird sie wohl nicht werden. Hier also das erste Kapitel, ich hoffe es gefällt euch. 

P.S.: Ich benutze die Englischen Namen (zB. Valyrie statt Walküre), da sich die deutschen meiner Meinung nach teilweise echt bescheuert anhören. 
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"Hey, Dye!", rief Becky. 

Diamond drehte sich lächelnd zu ihrer Kollegin um. Sie war Jamaikanerin und hatte sie mit ihrem Spitznamen "Irie" schließlich Diamond auf ihren gewählten Nachnamen gebracht. 

"Na, alles klar?", erwiderte sie lächelnd. 

"Viel Arbeit, was sonst? Aber ich will mich nicht beschweren", lächelte die Jamaikanerin. "Bei dir? Schon einen neuen Auftrag?" 

Diamond schüttelte den Kopf. "Es ist so langweilig geworden, seitdem die Sanktuarien Frieden geschlossen haben und Darquesse besiegt ist. Niemand will mehr beschützt werden." 

Betty nickte verständnisvoll. "Wenigstens musst du dir um die Bezahlung keine Sorgen machen, du reicher Sack. Und, hey, falls die Langeweile Überhand nehmen sollte: Ich habe genug Papierkram für zwei", zwinkerte sie. 

Dye lachte. "Darauf kannst du lange warten, meine Liebe". 

Betty grinste sie an. "Einen Versuch war's wert..." 

Diamond sah auf, als ein junger Mann an ihnen vorbei kam, den sie nicht kannte. Während er an ihr vorbei ging, entdeckte sie, dass seine Augen rot und verquollen waren. Tränen rollten über seine Wangen, doch er sah die beiden nicht an. 

"Was ist dem denn über die Leber gelaufen?", fragte Betty verwirrt, der er wohl auch aufgefallen war. 

Diamond zuckte die Schultern und sah dem Fremden einen Moment stirnrunzelnd nach.

"Naja, wie auch immer. ich werde jetzt nach Hause gehen und etwas in den Magen kriegen", lenkte ihre Freundin sie ab. 

Die Britin nickte. "Alles klar. Lass es mich wissen, wenn du mal genug Zeit hast, einen Kaffee trinken zu gehen." 

"Ist sicher", nickte Betty und wandte sich dann zum gehen. 

Dye seufzte schwer. Nun war sie schon wieder allein und hatte nichts zu tun. Sie sah auf die Uhr. Ein Uhr... Mittagszeit. Aber wozu eine Pause machen, wenn sie seit Monaten nichts anderes tat, als zu pausieren? 

Ein Bodyguard und Sicherheits-Courier zu sein, hatte eben nur Vorteile, wenn die Welt nicht so friedlich war und die ganzen reichen Säcke für sich blieben... Nicht, dass sie wieder Krieg wollte. Und sie war unfassbar froh gewesen, dass Darquesse besiegt worden war. Doch ihre Untätigkeit trieb sie an den Rand des Wahnsinns! Sie war ein aktiver Mensch. Deswegen hatte sie diesen Job angenommen. Und natürlich wegen ihrer Fähigkeiten. Zudem war sie extrem ruhig und nett. Doch wenn sie nichts zu tun hatte, wurde sie nervös und unausgeglichen. Sie fühlte sich nutzlos. 

Diamond entschied sich ebenfalls nach Hause zu gehen und ihre Post nach Aufträgen zu durchsuchen. Hier im Sanktuarium würde ihr wohl niemand zufällig über den Weg laufen, der Schutz benötigte. 

Plötzlich ließ sie ein gewaltiger Knall zusammenfahren. Er war so laut, dass sie aufschrie und sich die Hände über die Ohren schlug. Dann passierte alles ganz schnell. Die Erde bebte und die Wucht der Explosion raste auf Diamond zu. Jeder andere Mensch wäre tot gewesen, ohne zu wissen, was ihm geschah. Doch Dye war anders. Für sie lief alles ganz langsam ab, wenn eine Gefahrensituation aufkam. Sie sah wie zerstörerische Druckwelle herbei preschte und alles zerlegte, was ihr in den Weg kam. 

Diamond holte Luft und schloss die Augen. Zuerst spürte sie, wie ihre Organe hart wurden und ihre Lunge und ihr Herz aufhörten sich zu bewegen, dann wurden ihre Muskeln kristallisiert und zuletzt ihre Haut und Haare. 
Von oben stürzten nun Deckenstücke herunter und prallten auf Diamonds Kopf. Sie spürte die Erschütterung, doch ihr Körper regte sich nicht ein Stück. Für einige Momente erhielt sie das Stadium aufrecht, bis die Explosion an ihr vorbeigezogen war. Dann hob sie ihren Zustand auf und rang keuchend nach Luft, als ihre Lunge wieder fleischlich wurde. 

Geschockt sah sie sich um. Die Mauern um sie herum waren zerbröckelt, Stücke aus Decke und ehemaligem Boden lagen herum. Diamond sah in die Richtung aus der die Explosion gekommen war. Vorhin war da noch Betty lang gegangen und nun war alles in Trümmern. 

Oh, Gott, Betty.... 

Sie begann zu rennen. Je näher sie an das Epizentrum der Explosion kam, desto massiver war die Zerstörung. Man konnte irgendwann die Raumunterteilungen nicht mehr unterscheiden und irgendwann ließ sich nur noch Staub finden. Auf ihrem Weg stolperte Dye über ein paar Leichen, die immer weniger wie Menschen aussahen und unterdrückte den Horror und Brechreiz, der in ihr hochkam. 

Sie rannte am Zentrum der Explosion vorbei, wo ein riesiger Krater den Boden zierte. Von weitem hörte sie nun Krankenwagen und Geschrei. 

Außerhalb dessen, was einmal das Sanktuarium gewesen war, fand sie Betty. Sie lag bewusstlos zwischen Trümmern, ihr Bein war in einem seltsamen Winkel abgeknickt und ihre eine Gesichtshälfte war von der Explosion zerfetzt worden. Doch aus irgendeinem Grund lebte sie noch. 

"Oh, Gott, Betty...", hauchte Diamond fassungslos. "Was soll ich bloß tun?". Sie fasste kurzerhand einen Beschluss und hob die schlanke Dunkelhäutige auf ihre Arme. Um sie herum konnte sie mehr verletzte Menschen erkennen und die Schmerzens- und Entsetzensschreie aus der Richtung des Sanktuariums wiesen darauf hin, dass sich noch mehr Verletzte und Tote in der anderen Richtung befanden. Doch zuerst einmal würde sie ihre Freundin retten. 

"Hier!", rief jemand und Dye erkannte einen sterblichen Feuerwehrmann, der aus seinem Wagen gestiegen war und ihr mit beiden Armen zuwinkte. 

Einen Moment lang zögerte sie. Würde der Sterbliche ihr wirklich helfen können? Doch dann ging sie auf ihn zu. Wer wusste schon wie das Krankenzentrum im Sanktuarium aussah. Vielleicht gab es niemand Magischen mehr in Brighton, der ihnen helfen konnte. 

"Sie atmet noch", sagte sie und überreichte dem Mann ihre Freundin. 

"Weißt du, was passiert ist?", fragte dieser. 

Sie schüttelte den Kopf. "Ich war weiter hinten, weg von der Explosion. Ich habe nur den Knall gehört und bin sofort hier her. Ich werde wieder rein gehen und sehen, wen ich noch finden kann." 

Der Feuerwehrmann nickte eilig. 

Diamond nahm sich einen Moment, um das Chaos vor ihr aufzunehmen. Das große Bungalow war nur noch ein Haufen Schutt und Asche, das Gras um das Gebäude war verkohlt, Bäume umgeknickt. Sie fuhr sich fahrig durch die Haare. Was zum Teufel war hier geschehen? 

Sie schüttelte sich und joggte los, um an dem Krater vorbei, weiter ins Sanktuarium zu gehen, um nach Überlebenden zu suchen. Hier vorne konnte sich die Feuerwehr um die Verletzten kümmern. 

Doch als sie am Zentrum der Explosion vorbei kam, ließ sie etwas innehalten. Es war ein Schrei voller Verzweiflung und er kam direkt aus der Mitte des Kraters. 

"Hilfe!"