Hey, wie heißt du?

31 2 5
                                    

Scheinbar hatte Nuce das Flugzeug genommen. Er war bereits auf dem Weg ins Innere des Gefängnisses, als die Vier dort ankamen. 


Skulduggery hielt seinen Sanktuariumsausweis jedem ins Gesicht, der den Mund aufmachte und sie gerieten schnell in den Besucherraum, wo sich Nuce aufhalten musste. 


Als sie ankamen, hockte er auf dem Boden, den Kopf zwischen den Beinen. Neben ihm war eine Wache außer Gefecht gesetzt, vermutlich durch eine kleine Explosion. 


Sie drehte sich zu Skulduggery um und stieß ihm eine harte Hand vor die Brust. Sie würde ihn nicht einen Zentimeter näher an Nuce heranlassen. Besonders nicht bei dem, was sie vorhatte. 


„Wartet hier", befahl sie, joggte zu Nuce und ließ sich vor ihm nieder. 


„Hey", sagte sie und hob seinen Kopf an. Er sah sie mit großen, hoffnungslosen Augen an. 


„Dye?", flüsterte er. 


„Ja, ich bins. Alles wird gut." 


„Renn weg", hauchte er. Ein leichter Schein ging von seinen Händen aus. „Du musst hier weg. Ich kann nicht..."  


„Ich lass dich nicht allein, weißt du noch?" 


Er schloss gequält die Augen. 


„Sieh mich an", sagte sie streng. Er blickte wieder auf. Das leuchten wurde heller. Schweiß rann seine Stirn herunter. 


„Du musst mir deinen Namen sagen", sagte sie. 


Er schüttelte den Kopf. 


„Ich kann den Befehl aufheben. Sonst werden wir alle sterben", sagte sie. „Du kannst mir trauen." 


Er starrte sie unsicher an. 


Das Leuchten wurde noch heller. 


"Nuce, wir haben keine Zeit. Du weißt, dass ich ihn nie gegen dich verwenden würde." 


Sein Blick wurde intensiver, als würde er versuchen ihre Gedanken zu lesen. 


Dye schlug das Herz bis in den Hals. Es brauchte ihre ganze Willenskraft, sich nicht zu materialisieren und vor der kommenden Explosion zu schützen. 


Sie umrahmte sein Gesicht sanft mit beiden Händen und er sah sie überrascht an. „Vertrau mir", sagte sie und sah ihm dabei in die Augen, als könnte sie ihm so klarmachen, dass sie ihn nie verletzen würde. 


Und endlich beugte er sich vor und flüsterte es ihr ins Ohr. 


„Luminous". 


Sie hielt nun ihrerseits ihren Mund an sein Ohr. 


„Luminous, ich befehle dir, den Befehl zu missachten, der dir gegeben wurde, von dem anderen Menschen, der deinen wahren Namen kennt." 


Nuce sackte in sich zusammen und das leuchten erlosch. Diamond zog ihn in ihre Arme, als er in Tränen ausbrach. 


„Ist ja gut. Alles ist gut." 


Sie wog ihn eine Weile, dann zog sie ihn auf die Beine. „Komm, wir bringen dich weg von hier." 


Nun näherten sich auch die drei Iren. Valkyrie und vor allem Fletscher sahen erleichtert aus, während Skulduggery selbstverständlich aussah wie immer. 


Fletscher teleportierte sie zurück nach Brighton. Dort brachte sie Nuce zu sich nach hause. Die anderen bekamen nur ein knappes „Wir sprechen uns" zu hören. 





„Was ist da passiert?", fragte Valkyrie Skulduggery, als Fletscher wieder weg teleportiert war. 


„Sie weiß es", sagte er leise. 


„Was?" Sie verharrte kurz. Diesen Tonfall kannte sie. „Von Vile?" 


Er hob leicht die Schultern. „So spezifisch wahrscheinlich nicht. Aber sie hat die Tötenbeschwörer-Magie gespürt, als sie uns verwandelt hat." 


Val fuhr sich durch die Haare. „Und jetzt?" 


„Jetzt warten wir, bis sie mich erpresst."

Simon Says...Where stories live. Discover now