7. Zu viele Gedanken in meinem Kopf

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P.o.v. Sombra

Ich half Silence auf die Beine und schob ihn durch die Gänge hinter dem jungen Mann her der uns unsere Zimmer zeigen wollte. Offensichtlich vertrug Silence die Reise mit den Portalen nicht ganz so... er wirkt echt fertig.

Der Gepäckträger oder wie man die auch immer nannte stellte meine Taschen in einem großen Raum mit zwei einzelnen Betten ab und ich drückte ihm etwas Trinkgeld in die Hand bevor er dann abzog. Als ich mich umdrehte sah ich dass sich der Katzenjunge schon auf dem Boden zusammengerollt hatte.

Ich seufzte und hob ihn an um ihn auf eins der Betten zu legen. Wie lästig. Ich werde von dir einen hohen Preis verlangen Rem, dafür dass du mir dieses Bündel angehängt hast. "Wie geht es dir?", fragte ich. Er murmelte: "Was war das?" "Ein Portal.", erklärte ich dem kleinen Neko. Ich hatte den Wunsch mich zu ihm zu legen wenn er mich so ansah.

Ich stand auf und meinte kalt: "Ruh dich etwas aus." Ich durfte auf keinen Fall die Beherrschung verlieren. Ich strich eine meiner schwarzen Strähnen hinter mein eingerissenes Ohr und seufzte. Nein das war nicht mein leben.

Dann lief ins Badezimmer wo ich mich auszog und unter die Dusche stellte. Warmes Wasser lief über meinen vernarbten Rücken. Was erwartete Rem von mir? Das ich einen zerbrochenen Jungen heile? Während ich selbst zerbrochen bin...

Wie soll das denn funktionieren? Ich stellte das Wasser aus und begann meine fettigen Haare ein zu schäumen. Wie lange war ich wohl schon nicht mehr unter Menschen gegangen? Die bessere Frage wird sein. Ist mein Vater auch dort? Wie lange hatte ich ihn wohl schon nicht mehr gesehen? Oder meinen Bruder...

Ich seufzte schwer und schaltete das Wasser wieder ein. Ich wollte sie eigentlich auch nicht mehr sehen... Wie werden sie wohl auf Silence reagieren wenn sie dort sind? Warum machte ich mir jetzt auf einmal so viele Gedanken?

Ich schaltete das Wasser aus und trat wütend über mich selbst aus der Dusche. Dann trocknete ich mich ab und schlüpfte in meine Boxershorts. Dann lief ich in das andere Zimmer zurück wo Silence friedlich schlief. Ich legte mich jetzt ebenfalls hin und schlief kurz darauf ein.

Am nächsten Morgen zog ich den Traditionellen schwarten Magierumhang an. Ich hasste es so förmlich aus zu sehen. Wieder strich ich eine meiner Strähnen hinter mein Ohr. "Ich sehe fast aus wie mein Vater.", murmelte ich.

Silence sah mich mit schiefgelegtem Kopf an. "Ich finde der Umhang steht dir.", sagte er mit seiner ruhigen, tiefen stimme. Ich hatte noch nie eine Stimme gehört die so schön klang wie seine. Ich scherzte: "Also steht mir altmodisch und eingestaubt."

Er wich nach hinten. "Hey das war nicht böse gemeint! Ich wollte dich nur zum lachen bringen.", meinte ich. Er sah mich mit seinem leuchtend grünen Auge an und fragte verwirrt: "Lachen?" So als ob er es nicht kannte oder nie gedurft hätte. "Ja... bist du denn nie fröhlich?", fragte ich erstaunt.

Er sah mich lange an und fragte schließlich: "Und was ist mit dir?" Ich runzelte nachdenklich meine Stirn. Wann war ich fröhlich gewesen? Ich murmelte: "Lange Geschichte... Aber sag gibt es nichts was dich glücklich macht?" "Glücklich?", murmelte er bedächtig vor sich hin dann sah er mich wieder mit schief gelegtem Kopf an und meinte: "Mein jetziger Meister macht mich glücklich. Ich durfte nie so frei sein wie jetzt."

Wow... zwei ganze Sätze hinter einander von Silence. Heute musste weihnachten und Ostern zusammen sein. "Welcher Meister denn?", fragte ich verwirrt. Er sagte kurzerhand: "Du..."

You called me MasterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt