Die Nacht verbrachte ich im Land der Träume, bis ich Morgens erwachte. Doch das Land der Träume schien mir heute nicht gut gesonnen. Ich träumte von Geschrei, brennenden Häuser, und einigen Häuserreihen von Glut und dunklen Rauchschwaden umgeben waren.
Um diese miesen Gedanken los zu werden, versuchte ich es mit einer heißen dusche, doch diese half nicht. Heißer Dampf umnebelte meine Sinne, während ich in den beschlagenen Spiegel schaute. Ich war heute blasser als sonst, und auch Augenringe zierten mich. Ich seufzte, und zog mich an.
Ich beschloss, endlich wieder zu frühstücken. Unten befand sich eine Art Esssaal, mit einer provisorischen Theke, um das Essen anzunehmen.
Liebevoll wurde ich von der alten Frau begrüßt, die mir ein Tablett in die Hand drückte. Zwei Brötchen, ein Glas Orangensaft, Obst, Marmelade und Aufschnitt waren auf diesem. Ich setzte mich an einen Tisch am Fenster, und ließ es mir schmecken.
Ich hatte noch keinen blassen schimmer, was ich heute anstellen würde. Ich könnte zu Hauru und Markl gehen, doch ich möchte die beiden ungern ständig mit meiner Präsenz nerven. Vielleicht sollte ich mir einen Job suchen, damit ich wenigstens mir mein Täglich Brot verdienen könnte. Ich beschloss, mich einfach mal auf dem Markt umzuhören. Schließlich hatte ich noch genug Groschen für 4 Tage.
Nachdem ich das leckere Frühstück genüsslich verspeist hatte, packte ich schon mein Krams zusammen, und machte mich auf den Weg. Ich nahm einige Pfade, die durch die Seitenstraßen führten, um nicht all zu viel von diesem morgendlichen Trubel auf den Hauptstraßen zu begegnen. Diese ganzen fremden Menschenmassen waren einfach viel zu viel für so ein kleines, einfaches Mädchen vom Lande.
Doch auch von hier konnte ich die Marktschreier der Hauptstraße hören. Hier würde es wohl nie ruhig werden. Abends waren es die betrunkenen Arbeiter des alten Hafens, und den ganzen Tag über diese Schreihälse eben. Der starke, fischige Geruch pfiff noch stärker um mich herum, als ich dort war. Am Hafen brauchte man doch immer Arbeiter. Vielleicht bin ich nicht die stärkste, doch ich könnte als Sekretär in der Verwaltung auf einem der Schiffe arbeiten. aber das ist nur Wunschdenken. Sie würden hier alle nicht vor Anker stehen, wenn sie keinen einfachen Buchhalter hätten.
Ich ging gerade an einem weiteren Stand mit verschiedensten Fischen vorbei, belauschte ich nebensächlich das tuscheln einiger Menschen neben mir.
,,Sie sollen wohl ein Dorf angegriffen haben!", meinte ein älterer, großer Mann.
,,Genau, es wohl in der nähe gelegen haben! Diese armen Bewohner tun mir leid.", kam es von einer jungen Frau.
Sofort kam mir mein Alptraum in Sinn. Das brennende Dorf, überall Schutt und Asche, und soweit ich weiß, keine einzige Person kam lebend heraus. Dieser Traum war grausam, und erschreckend echt, doch es war einfach nur ein dummer Traum. Wahrscheinlich genauso Real, wie diese Gerüchte der 2 Menschen neben mir. Aber dieses Gefühl verfolgte mich den ganzen Tag, und ließ nicht von meinen Schultern ab.
Erfolglos spazierte ich nun die nur noch halb so volle Hauptstraße auf, mit dem Gedanken, es Morgen erneut zu versuchen. Es dämmerte bereits, die Wolken färbten sich in einen schönen, orange-pinken Ton. Die Menschen um mich machten sich auf den weg zu ihren Familien, oder in die nächstgelegene Bar.
Der Gedanke war schon ziemlich toll, einen wundervollen Mann, mit einem Hund und einem Kind in einem liebevollem Zuhause auf sich warten zu lassen, doch dieser Gedanke ist genauso grotesk, wie als Schweine fliegen könnten. In unserer heutigen Zeit wollen lieber die Frauen ihren starken, großen Freund, oder Ehemann umsorgen, ohne einen Funken gelebt zu haben. Schon im jungen alter war mir klar, dass ich niemals diese Art Hausfrau werden könnte, dazu habe ich einen viel zu starken Freigeist.
Ich stand wiedermal vor dem Haus, in dem ich diese und Morgige Nacht verbringen würde, ging rein, begrüßte den alten Herrn an der Theke, und machte mich fertig, schlafen zu gehen. Hunger hatte ich keinen, der war mir bereits seit heute Mittag vergangen.
Ich fiel schnell in einen unruhigen Schlaf.
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Das Wandelnde Schloss *Hauru FF*
FanfictionSeit dem ich, Edith, denken kann, habe ich mein Leben der Kunst gewidmet. Meine Kreativität war alles für mich. Bis zu diesem Zeitpunkt. Ich verlor Sie. Nichts konnte meine meine Kunst zurückholen, egal wie wunderschön oder geheimnisvoll diese Welt...