II Wer ist Zauberer Jenkins?

890 40 2
                                    

Bereits vom weitem konnte man die gewaltigen Tore der Hafenstadt  entdecken. nicht zu vergessen auch das Meer, welches für die frische, salzige Luft verantwortlich ist. Es war schon Mittag, weshalb ich mich nun beeilen wollte, um abends wieder mit meiner Familie essen zu können. Doch leider wusste ich nicht, wo dieser Zauberer Jenkins seinen Laden besaß, was mich dazu brachte, in der halben Stadt umzuirren. 

Mir fiel auf, dass ich noch nie einen Zauberer gesehen habe. Wie würde wohl dieser aussehen? Sicherlich ist er alt und ganz verschrumpelt, mit einem langen grauen Bart. Vielleicht soll er so fürchterlich ausschauen wie die Hexen im Tal der Furchen? dann würde ich diesen Zauberer wohl nicht besuchen wollen, bevor er mir einen Fluch auferlegen würde.

Die Zeit verstrich und es fing auch noch an zuregnen. Na toll, so viel glück hatte ich heute! Die Tropfen und der wind pritschten in mein Gesicht, wie tausende von Nadeln, und doch ging ich immer und immer weiter um diesen blöden Jenkins zu finden.
Den Umhang, den ich mitgenommen hatte, war mittlerweile, wie mein Kleid komplett durchnässt, und lies mich frieren. Eine weile ließ ich mir den Gedanken im Kopf zerfließen, dass Henrik mich angelogen hatte, bis ein gelbes, altes Haus in mein Sichtfeld trat. Der Putz blätterte bereits ab, genau wie die verblasste schrift, über dem Türrahmen, wo Zauberer Jenkins in dünner Schnörkelschrift stand.

Ich zögerte kurz, bevor ich klingelte. wollte ich das hier wirklich für ein einfaches Buch riskieren? Natürlich! meine liebevolle Mutter hat mich mit mühen und stolz großgezogen, da ist so ein dummes Buch nur das wenigste, was ich für sie tun könnte. Ich brauchte einfach dieses Buch, und ohne dieses würde ich nicht zurückkehren!

Mit neugeschöpfter Entschlossenheit und Mut klingelte ich.

nichts passierte.

Noch einmal klingelte ich. Diesmal nicht so entschlossen.

Immer noch nichts.

Nach einigen Minuten beschloss ich, einfach so lange zu klingeln, bis man mir aufmachen müsste.

So stand ich nun fies grinsend vor der Klingel, bis die türe aufgerissen wurde.

,,WAS SOLL DAS!?", schrie man mir entgegen. ,,Wollte nur was fragen..", meinte ich nun scheinheilig.

Vor mir standen ein kleiner alter Mann mit einem langen grauen Vollbart, und ein groß- und gut gebauter Mann mit blonden haaren vor mir. Beide schienen genervt zu sein. Doch dies interessiert mich nicht. 

,,Wer von euch ist Jenkins?", fragte ich. ,,Wer will das wissen?" entgegnete mir der alte.

,,Na wer wohl! Ich natürlich!" Er schien wohl nicht der hellste zu sein. Doch bevor wir anfangen konnten, zu diskutieren, fing nun der Blondschopf zu reden.

,,Komm doch erstmal rein. So im Regen zu stehen ist doch sicherlich kalt und gefährlich."

Er ging ein Schritt zur Seite, um mich reinzuholen, doch ich zögerte zuerst. Das hier ist immer noch die Behausung eines Magiers, doch beide schienen nicht Gefährlich. Letzten Endes trat ich ein. Kaum war ich drinnen, wurde ich vor einen Kamin gezogen und ich blieb dort erstmal perplex stehen.

,,Möchte die schöne Frau einen Tee, oder doch Kaffee?" fragte mich der jüngere.

,,Ähm...", begann ich ,,Ich hatte eigentlich nur eine Frage."

,,Aber sicher doch. Wie lautet sie denn?" fragte er mich mit vollstem Interesse.

,,Habt ihr zufällig eine Ausgabe vom das Heptameron?", fragte ich nun.

Plötzlich vereiste der Blick des jungen Mannes, der vor meinem Gesicht aufgetaucht war. Er wirkte leicht schockiert. ,,Wieso brauchst du dieses Buch?"

Ich zögerte erneut. was hat dies zur Sache zu tun? Warum wollte er das wissen? Er schien mein Zögern zu bemerken, und er erzählte.

,,Das Heptameron ist ein altes Buch über böse Beschwörungsformeln und Schwarzer Magie. Wenn dieses Buch in falsche Hände gerät, könnten so viele schlimme Dinge passieren."

Ich stockte. Erzählt er die Wahrheit? Was wollte meine Mutter mit einem solchen Buch? Ist sie eine Hexe? ,,..Dabei wollte ich nur Mutter eine Freude bereiten..", murmelte ich.

Der junge Mann nahm mein Kinn in seine Hand, und zwang mich ihn anzusehen.

,,Tut mir leid, aber ich kann dir dieses Buch nicht geben. Es ist zu gefährlich."

Seine blauen Augen stachen direkt in meine grünen. Einige blonde Strähnen vielen ihm in sein  markantes Gesicht. Er war wunderschön. Alles an seinem Gesicht schien so perfekt zu sein. dieses leichte lächeln auf seinen dünnen Lippen, machte es nur perfekter.

Erschrocken riss ich meine Augen auf. Ich hab's! Ich ging ein schritt  zurück und suchte meine, Tasche, die mir bereits von dem alten Mann abgenommen wurde. Doch wo war er?

Panisch schaute ich durch den Raum, der ziemlich schmutzig und Chaotisch war. 

,,Wo ist der alte Mann?!", rief ich etwas Panisch.

Der Blondschopf fing an zu lachen, weswegen ich ihn nur verständnislos anschaute.

,,Das ist Markel. Er ist nicht alt, das war nur Magie!", brachte er hervor.

Nun entdeckte ich einen Jungen mit roten Haaren, der an einem Tisch saß. ich musste erstmal realisieren, dass dieser nur ein Junge war. Doch so schnell wie der schock verging, kam mir meine Idee in den Sinn.

,,Du! Blondschopf!" meinte ich zu dem genannten. ,,ich?" ,,Ja, du.  Du musst für mich Modell stehen!", verlangte ich.

,,Was?.. Okay." stimmte er etwas verwirrt zu.





Das Wandelnde Schloss *Hauru FF*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt