Als ich aufwachte, fühlte ich mich komisch. Als hätte man mir ein Teil meiner Selbst gestohlen. Ich verspürte keinen einzigen Funken Motivation, um aufstehen zu können. Kein Funken, um irgendjemanden ins Gesicht blicken zu können, oder zu Frühstücken. Ich wollte einfach nicht.
Aber dennoch konnte ich doch einfach nicht so elendig auf der faulen Haut liegen. Schließlich bin ich von meinem Zuhause weg, um genau diese Demotivation loszuwerden! Ich durfte mir es nicht erlauben!
Trotz mangelnder Energie taumelte ich schwer zu dem kleinen Fenster. Wie immer war viel los. Viel zu viel für meinen Geschmack. Ich öffnete es, und mir kam die warme, schwüle Luft entgegen. Es müsste bereits kurz vor Mittag sein, und doch hörte ich keinen der Marktschreier. War heute ein freier Tag? Quatsch, schon immer seit ich denken konnte, haben diese Tagelang rum geschrien, ohne heiser zu werden. Schon ziemlich erstaunlich, wenn man so darüber nachdachte.
Ich warf mir einfach ein Kleid über, und fuhr mir einige male durch meine verknoteten Haare. Ich verspürte weniger als null Motivation, mich unter diese Leute da draußen zu mischen. Warum bin ich eigentlich zur Hafenstadt gekommen? Ich hätte einfach weiter einen Weg nehmen können, um endlich hier aus dieser verarmten Stadt rauszukommen, aber dennoch bin ich hier. Ich schnappte mir meine kleine Tasche, und begab mich nach draußen.
Der sonst so blaue Himmel passte sich meiner Laune an; bedeckt mit grauen, schweren Wolken. Es würde wohl heute Nachmittag oder Abend anfangen zu gewittern. Zu gerne würde ich mich wieder in mein Bett verkriechen, und nie wieder herauskommen, doch zuvor ruft die Arbeit.
Wie fast so jeden Tag. den ich hier verbrachte, schaute ich mich wieder auf dem Markt um, wo ausnahmsweise keine fröhliche und ausgelassene Stimmung herrschte. Eher war das Gesamtbild deprimierend und bedrückend. Was ist hier wohl geschehen? Habe ich einen wichtigen Tag im Kalender vergessen? Vielleicht würde ich mich mal durch die Gerüchteküche hören, um zu wissen, was passiert war. Es kann doch schlechthin nur ein Witz sein, dass die Großstadt einfach so für einen Mittag verstummt.
Doch diese Sorge musste ich für heute verschieben. Ich brauchte unbedingt Arbeit. Am Hafen fand ich schon am vorherigen Tag Garnichts, also vielleicht als Barwirtin? Mir wäre auch Kloputzerin recht, solange ich gut Geld verdienen würde. Mit unwohlem Gefühl trat ich in einer der heruntergekommen Gassen der Hafenstadt. Glücklicherweise ließ die erste Bar sich nach kurzer Zeit finden.
Ein hölzernes Schild lies mich den Namen dieser Bar wissen. Jedoch war die Schrift auf diesem so zerbröckelt, dass ich davon ausging, dass die Bar ,,Fischer's Kaserne" heißt. Ein recht einfallsloser Name, aber passt zu dieser Stadt. Ich vergewisserte mich, dass die Bar geöffnet war, und ging in diese.
Die Bar war wie erwartet recht Altmodisch. Überall standen alte, zerkratzte Tische, oder gar Kartons, die als Ablage der Krüge und Tassen gelten sollte. Die wände waren dekoriert mit alten Fotos von Schiffen und Seefahrern, und Natürlich dürfen die Rettungsringe nicht fehlen. Nur die Bunten, verstaubten Fensterscheiben waren die einzige Lichtquelle dieses Raumes. Ich setzte mich an die kleine Bar in eine der hinteren Ecken und wartete einige Minuten.
Niemand kam. Ich wurde nervös und ungeduldig. Was ist, wenn ich einfach so eingebrochen bin? Ich räusperte mich, mit der Hoffnung, dass jemand rauskommen würde. Doch immer noch nichts.
,,Hallooo?", rief ich einmal durch den Laden.
,,Ja leck' mich doch, wer ist'n so früh schon hier!?'', schien mir eine Stimme aus dem wahrscheinlichen Lagerraum, entgegenzuwerfen.
Ziemlich verwirrt blickte ich zu den Umriss einer Frau, die sich nun wankend an einem Türrahmen festhielt. Ich musste meine Augen zukneifen, um mir erstmal ein vernünftiges Bild von ihr zu machen.
Sie war ungefähr 1,80m groß, hatte dunkle, lange Haare, die ihr zur Hüfte reichten, und eine richtige Traumfigur, die sich jede Frau wünschen könnte. Sie trug ein ziemlich tief geknöpftes Hemd, was sich aber bei ihrer Figur sehen lassen konnte, und eine dunkle Hose. Nichts, was eine Frau normalerweise tragen würde.
Sie schaute recht genervt und verpeilt aus, weshalb ich mich ihr vorstellte.
,,Schön Edith, und was willst'n nun hier? Wie du siehst hab' ich zu tun.", erwiderte sie in einem recht zickigen Ton.
,,Ich suche Arbeit. Ich habe gehofft, dass du mich einstellen könntest."
,,Süße, wie sehr ich dich hier auch schuften lasse, hätte ich kaum Geld. Ausserdem hat man es hier mit richtigen Scheißern zu tun, das ist 'ne Nummer zu groß für dich, also such dir 'n Sandkasten Schätzchen."
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Das Wandelnde Schloss *Hauru FF*
FanfictionSeit dem ich, Edith, denken kann, habe ich mein Leben der Kunst gewidmet. Meine Kreativität war alles für mich. Bis zu diesem Zeitpunkt. Ich verlor Sie. Nichts konnte meine meine Kunst zurückholen, egal wie wunderschön oder geheimnisvoll diese Welt...