"Du hörst dich ja fast schon so an wie Black"

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„Hast du das jetzt endlich mit James geklärt?", hakte Marlene nach, als sie einen Tag später abends mit Emilia zusammen mein Zimmer betraten.

„Dir auch einen wunderschönen Abend Marlene", erwiderte ich zuckersüß und konnte nur mit Mühe ein Lachen unterdrücken. Das war echt typisch meine beste Freundin. Sie ging auf mein Bett zu, auf dem ich saß und ließ sich drauffallen. Emilia hingegen setzte sich wie jeder normale Mensch es auch tun würde einfach neben mich.

„Hey Miss Evans" Marlene hob warnend einen Finger. „Ich habe extra mein Date mit einem süßen Ravenclaw auf morgen verschoben, damit wir einen Mädels Abend machen können"

„Na McKinnon, immer noch auf der Suche nach der ewigen Liebe?", fragte eine Stimme aus Richtung Tür.

„Das geht dich überhaupt nichts an Black! Aber das hätte ich ja ganz vergessen, bei deiner Eitelkeit könntest du ja glatt als Mädchen durchgehen und als was für eins. Komm setzt dich doch zu uns", sagte Marlene ironisch und klopfte auf dem Platz neben sich auf meinem Bett. Bei Merlin, sie versuchte ja erst gar nicht zu verbergen, wie sehr sie Sirius Black verabscheute.

„Tja dein Pech, wenn du die Zimmertür hast offenstehen lassen", giftete er zurück. Mann, die beiden benahmen sich echt wie ein altes Ehepaar, aber Hauptsache ich musste mich mit James vertragen.

„So Pad, das reicht. Das war genug Diven-Showeinlage für heute", sagte James, der gerade aufgetaucht war und seinen besten Freund aus dem Türrahmen zog. „Tut mir leid für die Störung Lily", erwiderte er entschuldigend und schloss die Tür.

„Aha, damit ist Marlenes Frage wohl beantwortet", sagte Emilia und lächelte wissend.

„Was guckst du so?", erwiderte ich fragend.

„Och ich glaube Emi und ich haben gerade den gleichen Gedanken. Jetzt wo alles wieder gut zwischen euch ist, wird die Chance immer größer, dass wir irgendwann das Hogwarts Traumpaar schlecht hin haben", schwärmte Marlene und mit viel Vorstellungsvermögen könnte man meinen, dass ihre Augen sich dabei zu Herzen formten.

„Stopp, stopp, stopp. Schluss mit der Träumerei. Nur weil ich mich mit ihm vertragen habe und wir uns beim Vornamen nennen, heißt das noch lange nicht, dass wir zusammenkommen", sagte ich prompt. „Ich empfinde nichts für ihn und daran wird sich auch nichts ändern. Mag sein, dass er sich verändert hat, aber es heißt trotzdem nicht, dass ich ihn jetzt automatisch mag"

„Och Mann, ihr wärt aber so süß zusammen", sagte Marlene schwärmerisch. „Gibt es denn nicht eine ganz kleine Chance, dass ihr..."

„Marlene nein!", unterbrach ich sie. „Ich habe keine Interesse an einem Freund und wenn schon, dann würde ich mich nicht auf James Potter einlassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit ihm zusammenkomme ist so gering wie die Wahrscheinlichkeit, dass du mit Black zusammenkommst"

„Bei Merlin, die Chancen für euch stehen dann wirklich schlecht", lachte Emilia, während meine andere beste Freundin einen Schmollmund zog. Ich fragte mich, warum Freundinnen immer den Drang hatten einen mit einem Jungen, der angeblich gut zu einem passte, zu verkuppeln.

„Ok wir lassen dich jetzt in Ruhe, auch wenn es mir echt schwerfallen wird. Ich meine hallo, ihr habt sowas wie eine eigene Wohnung zusammen und seid beide Schulsprecher. Da kann man nur solche Sprüche reißen", sagte Marlene und ich zog eine Augenbraue hoch.

"Du hörst dich ja fast schon so am wie Black", konterte ich und wusste, dass ich mit diesem Kommentar direkt ins Schwarze treffen würde. Und wie schon vorausgesehen: Volltreffer.

„Bei Merlin Lily, bitte nicht", sagte Marlene und verzog das Gesicht. „Dieses Sackgesicht kann mich mal. Der soll sich am besten mit seinen Betthäschen verziehen und mich in Ruhe lassen"

„Tja du hast wohl vergessen, dass ihr zusammen Quidditch spielt und du somit ich nicht wirklich für längere Zeit aus dem Weg gehen kannst. Vor allem, wenn James wie letztes Jahr tausende von extra Trainingsstunden ansetzt", lachte ich.

„Ha ha", gab sie in einem sarkastischen Tonfall zurück. „Du hast aber auch Nachteile, wenn James extra Training macht. Dann bleiben die Aufgaben von euch als Schulsprecher wohl an dir hängen. Und du hast weniger Zeit mit Jamsie"

„Klappe Marlene", zischte ich und warf ihr einen vernichtenden Blick zu. Wie sehr ich doch meine beste Freundin liebte und gleichzeitig hasste. Irgendwie schaffte ich es an diesem Abend noch das Thema von James und Black auf ein anderes zu lenken, denn mich nervte es mittlerweile immer nur von den beiden zu reden. Und so blieben wir zwar bei Jungs, aber jedoch ging es diesmal darum Marlene zu verkuppeln.

„Was läuft da jetzt eigentlich zwischen Smith und dir?", hakte ich neugierig nach.

„Erstens er heißt Ben und zweitens daten wir uns gerade nur. Sollten wir zusammenkommen, wird das noch etwas dauern", antwortete Marlene mir.

„Ok ich fasse mal zusammen: Ihr datet euch jetzt und du sagts, dass es noch lange dauern kann, bis aus euch ein Paar wird. Wenn ich das jetzt aus deiner Sprache in unsere übersetzte heißt das, dass du spätestens nächste Woche mit ihm zusammen bist", meinte Emilia.

„Oh ja, du hast recht. Wir sollten schonmal ein paar Besenkammern für sie freiräumen", ergänzte ich grinsend. Kurz darauf wich ich einem Kissen aus, das Marlene auf mich geschleudert hatte.

„Ihr seid echt scheiße, wisst ihr das?!", erwiderte sie, konnte sich aber ein Lachen nicht verkneifen.

„Da siehst du, wie es mir immer geht, wenn du mit James anfängst. Nur dass wir uns noch nicht einmal daten und das auch nie tun werden. Was aus meiner Sprache übersetzt heißt: Die frühste Chance, dass wir zusammenkommen besteht in einer Milliarden Jahre. Also... nie!"

Am nächsten Morgen sprang ich regelrecht aus dem Bett. Ich weiß nicht, was mir so gute Laune bereitete, aber die hatte ich. Ich zog mir meine Schuluniform und machte mich auf den Weg in James' und meinen kleinen Gemeinschaftsraum. Dort saß James auch schon auf der Couch und lehnte sich über Pergamente, die auf dem kleinen Tisch vor sich lagen. Mein Kater lag derweil zusammengerollt neben ihm und ließ sich nebenbei von ihm kraulen. Er mochte ihn anscheinend ziemlich gerne, denn immerhin bekam er, wann immer er da war Krauleinheiten. Verräter!

„Na Potter, mal wieder last minute Hausaufgaben?", fragte ich grinsend und ließ mich vor ihm auf den Boden plumpsen.

„Nein, ich überarbeite den Trainingsplan. Quidditchtraining fängt heute wieder an", sagte er und schaute von seinen Zetteln auf. „Und dein Kater leistet mir dabei Gesellschaft. Hat er überhaupt einen Namen?"

„Ja, er heißt ‚Snape ist ein Arschloch'", erwiderte ich trocken woraufhin James auflachte.

„Der Name gefällt mir. Aber jetzt im Ernst, dein Kater und ich sind gerade dabei eine Bindung aufzubauen und dafür muss ich wissen wie er heißt. Er kennt meinen Namen schon und ich habe es oft versucht, aber er will mir einfach nicht seinen Namen verraten", sagte James, was mir ein herzhaftes Lachen entlockte.

„Er heißt Barney und wenn du mich entschuldigst, ich gehe jetzt zum Frühstück" Ich stand auf, drehte mich aber noch mal um, bevor ich aus dem Portraitloch kletterte. „Und leg dich nicht mit meinem Kater an, er mag keine Idioten"

Hopeless Love - Jily FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt